Startseite » Fußball » 2. Bundesliga

Pisano bald ein Zebra
Werden Veigenau und Bodzek verkauft?

MSV: Interesse an Giuseppe Pisano
VfB Lübeck
VfB Lübeck Logo
19:00
MSV Duisburg Logo
MSV Duisburg
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Wie heißt es doch gemeinhin so schön: Ein kräftiges Gewitter reinigt die Luft. In Duisburg hat das Donnerwetter seine Wirkung jedenfalls nicht verfehlt.

Denn nach der Aussprache zwischen Trainer Milan Sasic, der Mannschaft, der medizinischen Abteilung und dem Betreuerstab haben die Zebras den Abstiegskandidaten aus Koblenz mit 4:1 (1:0) abgeschossen.

Srdjan Baljak (26.) , Olcay Sahan (48.), Frank Fahrenhorst (64.) sowie Caiuby (87.) erzielten gegen eine völlig hilflose TuS die Tore und beendeten erst einmal das zwischenmenschliche Theater, das die Schlagzeilen beherrscht hatte.

Denn Sasic stand unter der Woche wegen seines rauhen Umgangstons heftig in der Kritik und musste sich öffentlich entschuldigen. „Das war schon eine unangenehme Zeit“, gibt der 51-Jährige offen zu. „Doch dieses Spiel ist ein Beweis, dass zwischen der Mannschaft und dem Trainerstab nichts vorgefallen ist. Das Arbeitsverhältnis ist in Ordnung und die Spieler haben das deutlich gezeigt.“ Richtig genießen konnte der Fußballlehrer seinen zweiten Heimsieg aber nicht, schließlich hat er fünf Jahre in Koblenz gearbeitet und die nun abstiegsbedrohte TuS in die Zweite Liga geführt. „Ich habe Mitgefühl für den Verein, doch als Sportler hat mir der verdiente Erfolg gut getan.“

Die neue Lockerheit bei den Weiß-Blauen liegt aber nicht nur in der stattgefunden Aussprache begründet. Der langersehnte Heimsieg sowie die entfallene Last des Aufstiegs haben ebenfalls zur Erleichterung beigetragen. „Wichtig ist, dass wir gezeigt haben, dass wir leben“, ist Sasic von der Reaktion des Teams begeistert.

Wie lange diese Euphorie herrschen wird, ist allerdings fraglich. Denn spätestens nach Ostern rechnen die Verantwortlichen mit einer konkreten Antwort aus Frankfurt. Dass die Auflagen für die kommende Saison extrem hoch sein werden, ist ihnen dabei schon klar. Klappt es aber überhaupt mit der Lizenz? „Davon gehe ich aus“, macht sich Bruno Hübner lieber schon darüber Gedanken, wie er mit dem zusammengestrichenen Etat von nur noch 5,3 Millionen Euro eine zweitligataugliche Mannschaft auf die Beine stellen soll.

Autsch! Muss Olivier Veigneau wegen der wirtschaftlichen Schieflage verkauft werden?

Fest steht aber schon jetzt, dass nicht nur die Spieler gehen werden, deren Verträge am 30. Juni 2010 auslaufen. Auch die Akteure, die noch einen laufenden Kontrakt besitzen, stehen auf dem Prüfstand. Allen voran Mihai Tararache. Der Rumäne besitzt ein mehr als lukratives Arbeitspapier, das er sicherlich nicht freiwillig auflösen wird. Es sei denn, er bekommt ein adäquates Angebot, das aufgrund seiner letzten Leistungen aber eher unwahrscheinlich ist.

Um wenigsten etwas Kohle in die klamme Kasse zu bekommen, könnte der Verkauf von Olivier Veigneau anstehen. Der Franzose hat eine Ausstiegsklausel, die rund 500.000 Euro einbringt. Gleiches gilt für Adam Bodzek. Auch Björn Schlicke oder Frank Fahrenhorst, die ebenfalls noch an Duisburg gebunden sind, könnten für andere Klubs interessant sein. „Wir müssen aber erst die Anwort der DFL abwarten, bevor wir konkret mit unseren Leuten darüber sprechen können“, berichtet Hübner, der auch weiß, dass er kaum Handlungsspielraum haben wird und bei entsprechenden Anfragen reagieren muss, um Geld einzunehmen.

Deshalb ist klar, dass der steinige Weg in Zukunft mit jungen Nachwuchskräften gegangen werden muss. Und einer davon könnte Giuseppe Pisano sein. Der 21-Jährige Deutsch-Italiener hat in der aktuellen Regionalliga-Saison fünf Tore für die U23 von Borussia Mönchengladbach erzielt. Der ehemalige Schalker, der in der vergangenen Spielzeit in der dritten spanischen Liga für UD Ibiza Eivissa aufgelaufen ist, soll wie zuletzt Sandro Wagner in Duisburg geformt werden. „Wir denken über ihn nach, schließlich ist er ein guter Mann“, hat Hübner einen positiven Eindruck vom Mittelstürmer, dessen Vertrag bei den Fohlen im Sommer ausläuft.

Vor dem Neuanfang haben Hübner wie auch Sasic keine Angst. „Ich habe in Kaiserslautern auch bei Null angefangen und Erfolg gehabt“, sieht der Coach der anstehenden Herausforderung gelassen entgegen. „Wir werden es bestimmt schaffen, einen Kader aufzubauen, der alles für den MSV geben wird.“

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel