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Kentsch und die Lizenz
Hübner: "Eine kritische Zeit"

MSV: Kentsch ist bei Lizenz pragmatisch
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Im Rahmen der Präsentation der neuen Zebra-Bahn setzt sich Roland Kentsch auf den Fahrersitz der Straßenbahn, die ab sofort durch Duisburg brausen wird.

Ein Bild mit Symbolcharakter. Denn der neue Geschäftsführer wird beim MSV ab sofort das Tempo vorgeben.

Und dabei muss er mächtig auf das Gaspedal treten, schließlich erwartet die DFL bereits am Montag die Lizenzunterlagen. „Deshalb steht mir noch sehr viel Arbeit ins Haus“, ist der 53-Jährige seit seinem Amtsantritt vor sechs Tagen damit beschäftigt, die Zahlenwerke zu wälzen. Und diese sehen alles andere als rosig aus, sondern sind eher tiefrot. „Wir werden die Papiere pünktlich abgeben und dann werden wir mit Sicherheit einige Hausaufgaben bekommen“, rechnet Kentsch bereits mit hohen Auflagen für die kommende Serie.

Wenn es mit dem grünen Licht vom Verband überhaupt klappt. „Das werden wir schon hinbekommen“, zeigt sich der SPD-Politiker zuversichtlich. Kein Wunder, denn als Vorstandsmitglied des DFB sowie Aufsichtsrats-Mitglied der DFL hat er die besten Kontakte nach Frankfurt. Doch trotz seiner guten Beziehungen stellt Kentsch pragmatisch fest: „Kontakte bringen mir auch kein Geld. Und das brauchen wir in Duisburg dringend.“

Bruno Hübner ist froh, sich nicht mehr um die Finanzen kümmern zu müssen.

Doch die Kohle wird in der nächsten Spielzeit noch weniger. Der Grund liegt auf der Hand: Der Klub wird keine Transfererlöse mehr erzielen können. In den letzten zwei Jahren hat Bruno Hübner rund 2,5 Millionen Euo reingeholt, mit denen die Löcher gestopft worden sind. Aber am 30. Juni laufen 16 Spielerverträge aus und der MSV sieht keinen Cent. „Wir haben eine kritische Zeit vor uns“, nickt Hübner, der sichtlich erleichtert ist, den Finanz-Job an den Experten Kentsch abgegeben zu haben.

Doch auch er kann nicht zaubern. „Die Rahmenbedingungen sind in Duisburg sicherlich top, dennoch ist es mehr als schwierig, beispielsweise so ein tolles Stadion in der zweiten Liga zu finanzieren“, nennt Kentsch eine weitere Baustelle. „Das ist eine enorme Herausforderung, der ich mich aber gerne stelle.“

Wenn Duisburg in der nächsten Spielzeit allerdings nur noch über den Budget eines ambitionierten Drittligisten verfügen kann, wird es angesichts der finanzkräftigen Konkurrenz fast unmöglich, die Rückkehr in die Beletage anzustreben. Doch genau dort will Kentsch hin: „Wir haben nach dem Sieg in Berlin wieder die Chance, aufzusteigen. Wenn wir sie nutzen, hilft es uns natürlich im wirtschaftlichen Bereich extrem weiter.“ Wenn nicht, muss wohl ein Umdenken stattfinden. „Es wird dann mit Sicherheit eng, aber wir werden die schwere Zeit überstehen“, versprechen Kentsch und Hübner unisono.

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