Am Samstagabend ist Thomas Letsch zu Gast im ZDF-Sportstudio. Ein Termin, zu dem der Trainer des VfL Bochum sicher gerne mit einem Sieg im Rücken erschienen wäre. Doch da machte seine Mannschaft nicht mit - die Bochumer verloren am Nachmittag mit 2:5 bei Mainz 05 und zeigten die schwächste Leistung seit längerer Zeit.
Während der Frust bei den VfL-Profis groß war, begab sich Letsch schon kurz nach Abpfiff auf Ursachenforschung. Eine Erklärung sah der 54-Jährige darin, dass der VfL nach dem 0:2 bei Bayer Leverkusen am Mittwoch zum zweiten Mal innerhalb von drei Tagen auswärts antreten musste. "Man hat gemerkt, dass der ein oder andere nicht die Frische hatte, die wir uns erhofft haben."
Denn für das intensive Bochumer Spiel sei es "wichtig, gedanklich schnell und aktiv zu sein. Da war uns Mainz heute absolut überlegen. Wenn du nur reagierst, kannst du die Bälle nicht gewinnen", konstatierte Letsch.
Weiter meinte der Coach: "Sie haben Philipp Hofmann stark verteidigt, wir waren bei den zweiten Bällen nicht griffig." Und: "Es war wichtig, stabil zu sein und die Null zu halten." Dieser Plan ging allerdings mal so gar nicht auf. Schon nach 47 Sekunden lag Bochum zurück, nach einer knappen halben Stunde hieß es 0:3. "Dann wird es schwer", sagte Letsch.
Besonders bitter: Da Konkurrenz im Tabellenkeller Punkte liegen ließ, hätte der VfL mit einem Sieg einen großen Sprung machen können. Nun belegt er weiterhin den Relegationsrang. "Wir haben es verpasst, das Tabellenbild zu verschönern. Jetzt müssen wir regenerieren, ehe es in die nächste Englische Woche geht."
Und die hat es in sich: Kellerduell gegen die TSG Hoffenheim am nächsten Samstag, eine Woche später geht es zum FC Bayern - und dazwischen steigt das Pokalderby gegen Borussia Dortmund.
Letsch verbreitete Zuversicht: "Ich kenne meine Mannschaft und weiß, dass sie wieder bessere Tage haben wird. Als ich übernommen habe, waren wir Tabellenletzter. Inzwischen sind wir wieder mitten im Geschäft." (mit gp)