Die berühmte Floskel von viel Licht und Schatten fasst den zweiten Test des VfL Bochum gegen den SC Verl wohl am besten zusammen. In vier Vierteln zu je 30 Minuten legte der VfL einen starken Start hin, führte durch die Tore von Anthony Losilla (9.) und Simon Zoller (19.) schnell mit 2:0. Die Mannschaft sprühte vor Spielfreude und hätte durchaus noch ein weiteres Tor nachlegen können.
Im zweiten Viertel war der VfL dann aber nicht mehr wiederzuerkennen. Lukas Petkov (34.), Kasim Rabihic (41.) und Cyrill Akono (47.) benötigten keine Viertelstunde, um das Spiel zu drehen. Einzig ein kurioses Eigentor durch Tom Baack (60.) holte den VfL noch einmal zurück in die Partie und sicherte letztlich das Unentschieden.
„Was die Defensive angeht, dürfen wir natürlich nicht in gefühlt 20 Minuten drei Gegentore kassieren", fasste Thomas Reis das Kernproblem des Nachmittages zusammen. „Es haben natürlich auch Spieler auf ungewohnten Positionen gespielt. Das soll aber keine Ausrede sein.“
Der Knackpunkt bleibt also die Defensive. Schon beim 9:0-Sieg gegen den Oberligisten SSVg Velbert zeigte die aus Stammkräften und Ergänzungsspielern besetzte Abwehrreihe Schwächen, lud den Oberligisten zu Torchancen ein. Die wusste Velbert allerdings nicht zu nutzen. Der zwei Klassen höher angesiedelten SC Verl bestrafte Nachlässigkeiten dagegen direkt.
Reis will Defensiv-Training intensivieren
Die Defensive bleibe ein Arbeitsschwerpunkt, versicherte Reis. „In der Bundesliga müssen wir gut verteidigen. Daher werden wir daran weiter arbeiten. Es waren ein paar Abläufe drin, bei denen wir gekreuzt und so den Gegner auf der Außenbahn freigelassen haben.“ Bis zum Trainingslager will Reis die Defensiv-Inhalte noch einmal intensivieren und in Südtirol dann auch an der Offensive arbeiten.
Der Trainer hat auch schon genaue Vorstellungen, an welchen Stellen er bei seiner Mannschaft ansetzen will. „Wir waren schon immer ein Team, das lange Bälle hinter die Kette durch Ablaufen gut verteidigt hat. Mir fehlt noch ein wenig die Griffigkeit in den direkten Zweikämpfen. Das muss jeder einzelne beherzigen. Sonst werden wir in der Bundesliga keine Chance haben.“