Von den 338 wahlberechtigten Mitgliedern wurden 323 als gültig gezählt. Jeder hatte zwei Stimmen. Schon der Applaus bei der Vorstellungsrede ließ einiges erahnen: Peters bekam den meisten Beifall. Knapp 30 Minuten später als die geheime Wahl ausgezählt wurde, war es dann auch amtlich: 158 Stimmen – davon sicherlich auch die beiden Stimmen seiner Freunde aus Brüssel und Darmstadt, die extra zur Abstimmung angereist waren – entfielen auf Peters, 156 auf Weber, Heike Pauly bekam 138 und Zensen konnte mit seinen 108 Stimmen mehr als zufrieden sein. Damit sitzen nun Peters und Weber im Kontrollgremium. Fans im Aufsichtsrat sind nichts Ungewöhnliches – in mehreren Profi-Klubs sind auch die Anhänger mit einer Stimme vertreten. Beim FC Schalke 04 sitzt sogar ein hauptamtliches Aufsichtsratsmitglied aus dem Kreis der Anhänger im Gremium.
Weber verzichtete dann auf seine Platz als sechster ordentlicher Delegierter im Aufsichtsrat und überließ diesen auch noch Peters. „Der Verein lebt! Das haben wir bei dieser Jahreshauptversammlung gesehen. Diese Diskussionen und konstruktiven Vorschläge hätte ich mir in den letzten Jahren gewünscht“, erklärt Weber und fügt an: „Ich gratuliere Herrn Peters und habe nach dieser Sitzung wieder richtig Lust bekommen, mitzuarbeiten und etwas Neues zu bewegen.“ In den Reigen der Gratulanten reihten sich auch Walter Hellmich („Auf gute Zusammenarbeit“) und der „Aufsichtsrat-Dino“ Walter Schlenkenbrock ein. „Und machen sie uns ja keinen Ärger und seien sie anständig“, mahnte der 82-Jährige augenzwinkernd und lachend mit dem Finger.
Getreu seinem Motto „Nur sprechenden Menschen kann geholfen werden“ möchte Peters nun einiges bewegen. „Ich will sachliche und konstruktive Gespräche im Namen der Fans führen“, erklärt er überglücklich und stellt ganz deutlich klar: „Wir möchten den Verein nicht blockieren, sondern den MSV noch weiter nach vorne bringen.“ Der Anfang ist mit der Wahl ins Kontrollgremium gemacht...