Spieler des Spiels: Marco Reus In den vergangenen Tagen hatte es durchaus Diskussionen um Marco Reus gegeben: Beim 0:5 gegen Bayern München enttäuschte der Kapitän von Borussia Dortmund komplett, beim 2:1-Sieg gegen Mainz 05 blieb er ebenfalls blass. Beim SC Freiburg nun ließ er vor allem die Zahlen für sich sprechen: Ein Tor und zwei Vorlagen trug er zum 4:0-Sieg des BVB bei. Allerdings: Sonderlich stark war sein Auftritt über weite Strecken wieder einmal nicht – dafür aber gnadenlos effizient. Szene des Spiels: der Dortmunder Führungstreffer Ganze zwölf Minuten dauerte es, dann malten die Spieler von Borussia Dortmund einen Angriff von erlesener Schönheit auf den Rasen: Einwurf zu Marco Reus, Pass auf Raphael Guerreiro, Doppelpass mit Marco Reus, dann ein Steilpass des Portugiesen, den Götze clever durchlässt – und Reus hat im Strafraum plötzlich ganz viel Platz und findet mit präzisem Querpass Jadon Sancho, der nur noch einzuschieben braucht. Derart schnell und zielstrebig hat sich der BVB schon längere Zeit nicht mehr durch eine Abwehrformation kombiniert – auch wenn die Freiburger mit arg passivem Abwehrverhalten ihren Teil dazu beitrugen. „Der frühe Treffer war wichtig für uns, sonst wäre es vielleicht deutlich schwerer geworden“, sagte Götze über den feinen Spielzug. Einstudiert, so beteuerte er, sei der Angriff aber nicht gewesen. Schönheitsfehler des Spiels: der Dortmunder Kontrollverlust Viel zu meckern gibt es normalerweise nicht bei einem 4:0-Sieg. Der deutliche Erfolg des BVB täuscht aber darüber hinweg, dass das Spiel lange sehr zäh geriet. Nach dem frühen Tor übernahm Freiburg die Initiative, Dortmund verlor die Kontrolle und zog sich zu weit zurück. Doch in der Halbzeitpause wurde das besprochen und korrigiert – weshalb es am Ende zwar ein zu hoher, im Ganzen aber verdienter Sieg war. Panne des Spiels: das Bad im Bächle Die Panne des Spiels passierte ausnahmsweise schon vor dem Anpfiff: Bei der Anfahrt zum Mannschaftshotel blieb der Dortmunder Bus im berühmten Freiburger Bächle stecken, einem Geflecht aus Wasser-Rinnsalen, das sich durch die Altstadt zieht. Die Spieler und Betreuer mussten die letzten Meter zum Hotel zu Fuß zurücklegen, erst als sie von Bord waren, konnte Busfahrer Christian Schulz das tonnenschwere Gefährt wieder aus dem Rinnsal herausmanövrieren. Der örtlichen Legende nach wird jeder, der ins Bächle tritt, später eine Freiburgerin oder einen Freiburger heiraten. Ob das auch für Busfahrer mit ihren Bussen gilt, lässt die Legende – ohnehin ist noch keine Kandidaten bei Schulz vorstellig geworden.
Autor: Sebastian Weßling
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