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S04-Manager Heidel zieht Trainingslager-Fazit

Als die Schalker Profimannschaft am Samstagnachmittag auf dem Rückflug aus dem Trainingslager im spanischen Benidorm war, traten gut eine Stunde vor der Landung Turbulenzen auf. Das Flugzeug ruckelte einige Male. Der Pilot entschied sich deshalb dazu, etwas tiefer zu fliegen und landete um 17.04 Uhr schließlich sicher am Düsseldorfer Flughafen.

Im Gepäck haben die Schalker einige Sorgen mehr. Nach dem Abschied von Innenverteidiger und Vizekapitän Naldo gibt es noch immer keinen Ersatz. Auch in der Offensive sucht Manager Christian Heidel noch nach Verstärkung. Wegen der Ausfälle von Nabil Bentaleb (Schambeinbeschwerden), Suat Serdar (Adduktorenprobleme) und Salif Sané (Oberschenkelbeschwerden) ist die Personaldecke noch dünner geworden.

Harit sorgt für Turbulenzen bei S04

Hinzugekommen sind außerdem Sorgen um Amine Harit. Offiziell ist der Marokkaner wegen einer Sehnenverletzung nicht mit nach Spanien gereist. Es ist aber bekannt, dass der 21-Jährige die Verantwortlichen auf Schalke nicht nur deshalb auf Trab hält, weil er einer der Spieler war, die sich nach dem verlorenen Champions-League-Spiel im November beim FC Porto noch ins Nachtleben stürzten. Einstellung und fußballerische Qualität, das ist kein Geheimnis, stehen beim 21-Jährigen in einem gravierenden Missverhältnis. Für Schalke geht es vor Beginn der Rückrunde also nicht nur in rund 10.000 Metern Höhe turbulent zu.

Sowohl Trainer Domenico Tedesco als auch Christian Heidel sagen trotzdem, dass sie im Großen und Ganzen zufrieden sind mit dem neuntätigen Trainingslager im Hotel Melia Villaitana in Benidorm, in dem sich die Mannschaft bereits zum dritten Mal in Folge auf die Rückrunde vorbereitet hat.

Unterschiedliche Wahrnehmungen

„Ich bin zufrieden, wenn unsere Trainer zufrieden sind. Und das wurde klar so geäußert. Die Jungs haben hier sehr intensiv unter besten Bedingungen gearbeitet. Insgesamt überwiegt ein sehr positiver Eindruck“, sagte Christian Heidel, dem aber durchaus bewusst ist, dass interner und externer Eindruck dabei nicht immer deckungsgleich waren.

In den ersten Tagen des Trainingslagers schien es der Mannschaft, zumindest nach Einschätzung der mitgereisten Journalisten und auch dem Großteil der rund 300 Fans vor Ort, im Training noch an Spannung zu fehlen. „Da gingen die Meinungen auseinander. Das ist auch legitim“, sagte Heidel und stellte klar: „Für mich ist es aber wichtiger, wie unsere Trainer das einschätzen. Und da war der letzte Stand, dass die Trainer mit Einstellung, mit Leistung, mit Performance, mit allem eigentlich, sehr, sehr einverstanden sind. Auch mit Stimmung, auch mit Geist in der Mannschaft. Das steht alles auf grün.“

Fokus im Trainingslager lag auf Offensive

Der 55-Jährige gab allerdings zu: „Vielleicht haben wir da manchmal zu sehr einen Tunnelblick.“ Gegen Mitte der Woche war im Training dann definitiv mehr Spannung zu spüren. Auch beim 2:2 im Testspiel gegen den KRC Genk, das den Abschluss des Trainingslagers und die Generalprobe vor dem Rückrundenstart darstellte, stimmte der Einsatz. Vor allem in der Offensive wussten die Schalker über weite Strecken des Spiels zu überzeugen. Das Offensivspiel war laut Tedesco „zu 70 Prozent das Thema des Trainingslagers.“

Die Defensive wackelte gegen den Tabellenführer der belgischen Jupiler League aber einige Male. Auch Torwart Ralf Fährmann, der 45 Minuten spielte, machte noch nicht den sichersten Eindruck. Tedesco, der im Testspiel viel Positives wahrgenommen hat, sagte: „Wir haben Bock, den Bock in der Rückrunde umzustoßen. Wir wollen eine bessere Rück- als Hinrunde spielen.“ Der 33-Jährige machte aber auch keinen Hehl daraus, dass er gerne noch ein paar Trainingstage mehr planen würde, bevor es am Sonntag gegen Wolfsburg wieder um Punkte in der Bundesliga geht.

Serdar und Sané werden in Deutschland untersucht

Sowohl bei Suat Serdar als auch bei Salif Sané sollen Untersuchungen in Deutschland Aufschluss über die Schwere der Verletzungen geben. Bei Nabil Bentaleb ist Tedesco optimistisch, dass er gegen Wolfsburg zur Verfügung stehen wird. Der Trainer verriet, dass der Algerier, der zu Wochenbeginn aus Benidorm abgereist war, am Donnerstag zurückkommen wollte, um das Testspiel am Freitag zu bestreiten. „Nabil ist sehr ehrgeizig. Das haben wir ihm aber nicht ermöglicht.“

Ob Amine Harit am heutigen Montag, wenn die Mannschaft um 15 Uhr auf Schalke trainiert, wieder dabei sein wird, ließ Tedesco noch offen: „Normalerweise müsste es bei Amine wieder gehen. Wir haben aber noch ein paar Tage Zeit.“

Autor: Thomas Tartemann und Christoph Winkel