Hans-Joachim Watzke diskutierte in dieser Woche als einer der Meinungsführer der Bundesliga beim Camp Beckenbauer in Kitzbühel mit Größen aus Sport, Wirtschaft und Politik über die digitale Zukunft. In Gedanken war der BVB-Boss aber noch bei der 1:5-Niederlage gegen die Bayern in München. Herr Watzke, wie fühlt sich die Pleite in München im Rückblick an? Ganz ehrlich: Immer noch so scheiße wie am Sonntag.
Die Ersten haben den Bayern schon zur Meisterschaft gratuliert. Die Meisterschaft ist entschieden. Die wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse in der Bundesliga haben sich dramatisch zugunsten der Bayern entwickelt. Der Preis ist: In den nächsten Jahren werden nur die Bayern Meister. Wir haben die Chance, wie man im DFB-Pokal gesehen hat, sie in einem Spiel zu schlagen. Das wird auch wieder passieren. Aber über 34 Spieltage setzt sich ihre unglaubliche Qualität durch. Ich sehe auch keine Lösung, wie man das ändern kann.
Wie geht es beim BVB weiter? Wir müssen aus dem Spiel unsere Lehren ziehen. Wir entwickeln ja gerade eine neue Mannschaft. Der Trainer hat jetzt in der Ländspielpause zwei Wochen lang Zeit die Möglichkeit, die Niederlage aufzuarbeiten. Das werden wir in bewährter Weise intern machen. Ihr Kapitän, Mats Hummels, hat am Sonntag die Offensive für deren Defensiverhalten bei den zwei Toren nach den langen Pässen kritisiert. Widerspricht das der internen Aufarbeitung? Ich finde es besser für alle Beteiligten, wenn wir die Dinge intern aufarbeiten. Das gilt für jeden bei uns.