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Keine Lust auf die Bank
Ivan Perisic spricht von Abschied

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BVB: Ivan Perisic spricht von Abschied
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Wenn der BVB am Samstag im Signal Iduna Park auf den SV Werder Bremen trifft, dann dürfte dies vor allem bei Ivan Perisic einige Erinnerungen wecken.

War doch das Hinspiel an der Weser so etwas wie ein Schicksalsspiel für den im Sommer für 5,5 Millionen Euro aus Brügge gekommenen „Königstransfer“. Dort zeigte er zunächst seine ganze Klasse, brachte die Borussia mit einem Traumtor in Führung, doch nur wenig später handelte er sich eine Gelb-Rote Karte ein. Es war so etwas wie der Wendepunkt für Perisic. Denn seit jenem 14. Oktober nominierte Jürgen Klopp ihn nur noch ein Mal für die Startformation des BVB.


Das Dilemma: Zwar verkörpert der 23-Jährige im Offensivspiel gehobene internationale Klasse, ist schnell, wendig, kopfballstark und mit einer ungeheuren Schusskraft ausgestattet, in Sachen Abwehr-Arbeit allerdings hat er auch nach acht Monaten noch Nachholbedarf. Immer wieder offenbart er taktische Schwächen, agiert in den Defensivzweikämpfen oft zu überhastet.

„Ich bin hier hergekommen, um zu spielen“

Die Folgen sind für den Kroaten deprimierend. Während seine Teamkollegen von Sieg zu Sieg eilen, bleibt für ihn nur die Beobachterrolle. „Wenn ich sehe, wie wir gewinnen, während ich auf der Bank sitze, sterbe ich. Das frustriert mich“, klagt Perisic. Dem jungen Mann ist anzumerken: Er ist derzeit alles andere als zufrieden mit seiner Situation bei der Borussia. Und so platzte ihm unter der Woche der Kragen: „Ich bin hier hergekommen, um zu spielen, nicht, um auf der Bank zu sitzen.“

So tief sitzt der Frust schon, dass sich der achtfache Nationalspieler sogar mit einem möglichen Abschied aus Dortmund beschäftigt – trotz seines bis 2016 laufenden Vertrages. „Wenn es bis zum Ende der Saison so weitergeht, ist das nicht gut für mich. Ich bin 23 Jahre alt, befinde mich in meinen besten Jahre. Das möchte ich ausnutzen. Ich muss auf mich selbst schauen“, sagt er. Zwar sei es „zu früh, um über andere Vereine zu sprechen“, doch gehe es „im Fußball manchmal schnell.“ Perisic: „Wir werden sehen, was passiert. Ich möchte einfach nur spielen. Es ist egal, wo.“


Letzte Woche reiste deswegen sogar bereits sein Berater nach Dortmund, um die Situation seines Schützlings auszuloten. „Mit Zorc und Klopp gesprochen“ habe der, verrät Perisic. Beide seien auch „zufrieden“ und hätten „viele positive Dinge gesagt“, doch wirklich beruhigen konnte ihn auch das nicht. Der Offensivmann fürchtet um die EM im Sommer. „Natürlich ist das ein Grund“, bestätigt er. „Wenn ich im Verein nicht spiele, schaffe ich es vielleicht nicht zur Europameisterschaft.“ Zumal er auch bei den letzten Länderspielen auf die Bank verbannt wurde. „Das liegt sicher auch daran, dass ich in Dortmund nicht spiele“, vermutet er. „Ich bin nicht so ein erfahrener Spieler, der schon 50 Länderspiele gemacht hat. Niko Krancjar spielt in Tottenham auch nicht, aber er ist erfahrener als ich. Deshalb spielt er für Kroatien. Aber wenn ich spiele und er nicht, ist meine Chance vielleicht größer.

Ganz aufgegeben hat Perisic seine Hoffnungen auf einen Durchbruch aber noch nicht. „Ich hatte schon viele schöne Momente in Dortmund. Ich habe drei Tore in der Bundesliga geschossen und je eins im DFB-Pokal und der Champions League. Das ist nicht so schlecht. Aber ich würde mehr treffen, wenn ich mehr spielen würde. Da können sich alle sicher sein.“ Genug Selbstvertrauen hat Perisic also, vielleicht gibt es ja doch noch ein Happy End.

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