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Heldt über die Zukunft von S04

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Schalke: Heldt über die Zukunft von S04
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Wenn Horst Heldts Handy klingelt, macht es quak-quak. In den letzten Wochen hat sich die Kröte dauernd gemeldet, denn der Manager musste Spieler los werden.

Der Job ist noch nicht ganz abgeschlossen, denn neben weiteren Abgängen will der 41-Jährige in den nächsten Wochen auch noch ein paar Verstärkungen in Gelsenkirchen präsentieren. Der Fußball, den die Schalker Mannschaft spielt und die Stimmung, die in der Truppe herrscht, gefallen ihm schon einmal. Nun muss die Elf von Trainer Ralf Rangnick noch komplett werden.

Horst Heldt über... ... weitere Zu- und Abgänge im Schalker Kader: Für den Sturm sind es drei Spieler, mit denen wir uns auseinandersetzen, davon einer aus der Bundesliga und zwei aus dem Ausland.

... Nolan Roux und Papiss Demba Cissé: Aus Brest haben wir für Roux eine weitere, die zweite Absage erhalten. Stade will acht Millionen Euro für den Spieler, das erscheint mir nach nur einer Saison in der französischen ersten Liga zu viel. Das Thema ist noch nicht ganz vom Tisch, aber da haben wir eher schlechte Karten. Genau so verhält es sich im Fall Cissé, der in Freiburg noch drei Jahre Vertrag hat und mindestens 15 Millionen Euro kosten soll. Das ist nicht die Summe, die wir investieren wollen, aber warum sollte ihn der Club günstiger abgeben, das würde ich an deren Stelle auch nicht anders machen.

...Ciprian Marica: Marica erfüllt viel von dem, was wir suchen, allerdings hatte er sich in Stuttgart unter verschiedenen Trainern nicht durchsetzen können. Wenn er funktioniert, hat er große Qualitäten, aber da muss man einfach das Risiko abwägen. Lokomotive Moskau und Atletico Madrid sind an ihm interessiert, aber nach Russland wollte er schon vor knapp einem halben Jahr nicht, als Lok dem VfB Stuttgart angeblich 2,5 Millionen Euro Ablöse und Marica 3,5 Millionen Euro netto Gehalt angeboten hat. In seinem Fall wird es diese Woche noch eine Entscheidung geben, denn es hat keinen Sinn, das Thema noch länger aufzuschieben.

...Schalker Spieler, die vielleicht noch gehen müssen: Wir wollen auf keiner Position ein Überangebot an Spielern. Der Berater von Edu hat uns über eine Anfrage aus Japan informiert. Edu könnte sich das vorstellen. Im Falle seines Wechsels wäre es auch denkbar, dass noch zwei Stürmer kommen. Anthony Annan haben wir bereits vor der Vorbereitung gesagt, dass es hier schwierig für ihn werden würde, aber er ist einfach schlecht beraten. Für ihn gab es Anfragen aus Kopenhagen und der Türkei, doch seine Manager haben dies abgeblockt. Es wäre für alle schön, da eine Lösung finden zu können, denn der Spieler hat noch drei Jahre Vertrag und ist bei uns in keiner leichten Situation.

...das Überangebot im offensiven Mittelfeld: Da können wir derzeit aus dem Vollen schöpfen, daher könnte sich auch dort auf der Abgabenseite noch etwas tun. Von Jan Moravek will sich der Trainer zum Beispiel erst noch ein richtiges Bild machen. Ihn werden wir sicher nicht nach einer Woche schon wegschicken und in Kaiserslautern hat er seine Fähigkeiten auch schon unter Beweis gestellt und er macht seine Sache hier bisher sehr gut. Alexander Baumjohann hat überragende Fähigkeiten, die wir aber auch auf dem Platz sehen wollen. Er weiß, dass es für ihn jetzt vielleicht die letzte Chance ist, dauerhaft zum Einsatz zu kommen. Wie er bringt auch Jurado fußballerisch alles mit, aber er ist aus Spanien einen anderen Fußball gewohnt und hat die Umstellung auf die Bundesliga noch nicht ganz abgeschlossen. Er muss sicherlich im kämpferischen Bereich zulegen. Raúl ist ein perfektes Beispiel dafür, wie man das macht, deshalb ist er auch ein Weltstar.

...die Rückkehr von Jermaine Jones: Jermaine wird am Sonntag, also einen Tag nach dem Supercup-Finale gegen Dortmund, zu uns stoßen. Dann wird er ganz normal bei uns mittrainieren und kann sich anbieten. Er kennt die Mannschaft und kann eine Truppe kämpferisch mitreißen, aber er muss in der Spur bleiben. Auf der Position des Sechsers werden wir nur noch einmal aktiv, wenn wir auch Spieler abgeben.

...den Kampf um die Nummer eins: Ralf Fährmann hat nach dem Weggang von Manuel Neuer kein leichtes Erbe. Er hat die Unterstützung der Fans, das tut ihm gut. Er macht sich zurzeit gut und muss nun einen Weg finden, wie er dem Druck standhält. Er neigt zur Selbstkritik, aber die darf er nicht übertreiben, sondern muss im Gegenteil „arroganter“ auf dem Platz werden. Das hat er in den letzten Testspielen schon ganz gut umgesetzt, als er lautstark Kommandos gegeben hat. Ich gehe davon aus, dass er die Nummer eins wird. Wir müssen aber auch auf die Situation vorbereitet sein, dass Ralf mal sechs bis acht Wochen ausfällt. Für den Fall haben wir jetzt Mathias Schober und Lars Unnerstall, die den Kampf um den Posten angenommen haben. Allen drei Torhütern haben wir allerdings von Anfang an gesagt, dass wir eventuell noch einen Torwart verpflichten werden.

...die anderen bisherigen Zugänge: Die linke Seite haben wir durch Christian Fuchs gut besetzt. Er hat sich sofort integriert und sorgt auf der Position für Torgefahr. Marco Höger brauchte ein wenig Eingewöhnungszeit, aber der Junge ist ehrgeizig und intelligent. Er engagiert sich richtig, um in die Mannschaft zu kommen. Bei ihm hat man das Gefühl, dass es ihm egal ist, wo er spielt, sondern Hauptsache dabei zu sein. Lewis Holtby sprüht vor Tatendrang, er macht jeder Übung voller Überzeugung und steckt mit seiner guten Laune die Mitspieler an. Ich denke, dass wir einen gesunden Konkurrenzkampf und eine gute Stimmung in der Mannschaft haben, aber das lässt natürlich noch keine Rückschlüsse auf die künftigen Ergebnisse zu.

...Borussia Dortmund als Vorbild: Ich mag den Namen nicht in den Mund nehmen, aber es ist wichtig, das zu machen, was zu Schalke passt. Schalke hat so unglaubliche Möglichkeiten, der Verein solch eine Strahlkraft, das muss man doch richtig nutzen. Daher wollen wir in allen Bereichen des Klubs einen guten Mix, in der Mannschaft eine Mischung aus Jung und Alt sowie im Verein eine vernünftige Ausgabenpolitik. Wir werden nicht mehr jedem Transfer hinterher rennen, es muss aufhören, 20 bis 30 Millionen für Spieler auszugeben. Ich würde das nicht als Übergangsphase bezeichnen, aber wir brauchen sicher etwas Zeit.

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