Der zuvor beim Tabellenletzten der französischen Liga Arels aussortierte Grieche stand zusammen mit Ali Karimi als Synonym für die planlose Einkaufstour von Felix Magath. Selbst der Trainer und Manager der Königsblauen hatte nach der Verpflichtung der beiden Winterzugänge zugegeben, dass er hoffe, die beiden Spieler möglichst gar nicht zu brauchen.
Ein schlimmes Eingeständnis einer verfehlten Transferpolitik - bis zum Spiel gegen Eintracht Frankfurt. Am Samstag brauchte Charisteas nur 50 Sekunden, um zu zeigen, dass er noch nicht aufs Altenteil gehört. Mit dem ersten Ballkontakt erzielte der 31-Jährige das 2:1 für den FC Schalke und auf der S04-Trainerbank lieferten sich Werner Leuthard, Bernd Hollerbach und Seppo Eichkorn einen Wettbewerb im Synchronjubeln.
Solche Geschichten schreibt nur der Fußball, heißt es dann, doch in diesen turbulenten Tagen geht sie auf Schalke natürlich unter. Dennoch darf sich Charisteas als Gewinner der Stunde fühlen. „Ich habe jeden Tag hart trainiert und auf so eine Chance gewartet. Die Fans waren mir gegenüber von Anfang an positiv eingestellt. Nun bin ich natürlich froh, dass ich das Siegtor geschafft habe“, gab der Europameister von 2004 zu.
Magath hat ihm die Möglichkeit gegeben, sich im Spätherbst der Karriere bei einem großen Verein noch einmal zu zeigen. Den Rest der Saison wird Charisteas aber möglicherweise mit einem Fußballlehrer verbringen, mit dem er ganz andere Erfolge gefeiert hat als ein schnödes 2:1 gegen Frankfurt - Otto Rehhagel. „Ich habe mich vor zwei Monaten, als ich hierher kam, mit ihm getroffen, weil er ja ganz in der Nähe wohnt“, berichtet Charisteas. „Danach hatten wir aber keinen Kontakt mehr und ich kann nichts dazu sagen, ob er hier Trainer wird oder nicht.“
Sein Schaden würde es sicher nicht sein...