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Mainz - BVB 1:0
"Es fehlte nur die Konsequenz"

BVB: 0:1 - Klopp-Rückkehr nach Mainz völlig verhagelt
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Knapp zwei Jahre, nachdem Jürgen Klopp seinen Job beim FSV an den Nagel gehängt hatte, kehrte der heutige BVB-Coach erstmals an seine alte Wirkungsstätte zurück

Aber so hatte er sich seine Rückkehr nach Mainz sicher nicht vorgestellt: Denn er kassierte dabei mit seiner Elf eine zwar unnötige, aber nicht unverdiente 0:1 (0:1)-Niederlage. Vor 20.300 Zuschauern im Stadion am Bruchweg agierte die Borussia zwar über weite Strecken als die ballsichere und überlegene Mannschaft, Chancen oder gar Tore wollten allerdings trotz fast 70-prozentiger Ballbesitzzeiten nicht fallen. So blieb es beim Tor des Tages durch den Mainzer Angreifer Adam Szalai, der seine starke Einzelleistung mit dem 1:0-Siegtreffer krönte (29.).

„Natürlich werden wir das Spiel noch genau analysieren müssen, doch ich weiß schon jetzt, dass ich meiner Mannschaft danach keine großen Vorwürfe machen kann“, stellte sich Klopp nach der Niederlage vor seine Mannschaft, obwohl die es verpasst hatte, ein geeignetes Mittel gegen die tiefgestaffelten und kämpferisch perfekt eingestellten Mainzer zu finden: „Wir haben so gespielt, wie man gegen einen Gegner spielen muss, der tief steht: Wir sind über die Flügel gekommen, haben das Spiel verlagert und Fußball gespielt. Es war alles gut - außer das Ergebnis. Es tut mir leid für meine Jungs, dass sie sich nicht belohnt haben.“

Thomas Tuchel, der Trainer der Mainzer, sprang seinem Vor-Vorgänger in dessen Analyse bei und bescheinigte den Dortmundern ebenfalls eine gute Leistung: „Es gab in dieser Runde nur wenig Teams, die bei uns ähnlich stark aufgetreten sind. Ich habe mich etwas erschrocken, als ich die Statistik gesehen habe.“

Hier hatte der BVB nämlich fast überall ein Plus: Die Borussia verzeichnete mehr Torschüsse, mehr Flanken, mehr Ecken, mehr gewonnene Zweikämpfe und deutlich mehr Ballbesitz - das Chancenverhältnis war allerdings ausgeglichen. Mit viel Wohlwollen konnte man beiden Teams jeweils vier Tormöglichkeiten zuschreiben. Denn obwohl der BVB 60 Minuten lang einem Rückstand hinterher lief, hielt sich der Druck auf die Mainzer Hintermannschaft in sehr engen Grenzen: Ein Kopfball von Nelson Valdez in der 83. Minute war in dieser Hinsicht das Höchste der Gefühle.


„Was wir uns vorwerfen müssen, ist, dass aus dem vielen Ballbesitz zu wenig Chancen herausgekommen sind“, verschwieg Klopp auch nicht, dass seinem Team gegen die starke Mainzer Defensive so gut wie nichts eingefallen war. Das Rezept, mit langen Bällen die FSV-Innenverteidiger Nikolce Noveski und Bo Svensson zu überwinden, erwies sich als völlig ungeeignet. Dazu erzeugten die Borussen auch über die Flügel zu wenig Gefahr, um Heinz Müller im Kasten der Mainzer ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Stattdessen wirkten die Dortmunder Angriffsbemühungen zumeist wie das Aufbauspiel einer Handballmannschaft, die nicht weiß, wie sie die dicht gestaffelte Verteidigung des Gegners überwinden soll. Der Ball lief von links nach rechts und wieder zurück, nicht aber nach vorne.

Was Klopp seiner Mannschaft ankreidete, nutze Tuchel, um seine Elf dann trotz aller geäußerten Kritik doch noch zu loben: „Ich bin mit der Art und Weise, wie wir mit und gegen den Ball agiert haben, überhaupt nicht zufrieden. Aber wir entschuldigen uns nicht für diesen Sieg. Wir können uns auf die Fahnen schreiben, dass wir kaum Chancen zugelassen haben. Daraus können wir Stärke ziehen.“

Dazu eignete sich die Partie aus Dortmunder Sicht dagegen überhaupt nicht. Wenn das Match überhaupt etwas Gutes haben sollte, dann wohl das, dass jetzt endgültig jedem bewusst sein sollte, wie eng es noch im Kampf um die internationalen Plätze werden kann. „Wir wollten in Mainz unbedingt gewinnen, um den Abstand nach hinten zu halten“, bemerkte Klopp nach der Partie: „Doch wir wussten schon vorher, dass das ein richtig harter Job wird.“

Ein Job, der durch die Niederlage in Mainz nicht gerade leichter geworden ist. Am kommenden Sonntag kommt die TSG Hoffenheim in den Signal Iduna Park. Ein Sieg im Duell mit dem mittlerweile völlig indisponiert auftretenden Überraschungsteam der letzten Saison ist Pflicht, um im Saisonendspurt weiterhin beruhigt schlafen zu können.

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