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Interview: Matze Knop
Meister Schalke und Kloppos Reaktion

Matze Knop: Meister Schalke und Kloppos Reaktion
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An Comedian Matze Knop gibt es beim Thema Comedy kein Vorbeikommen. Auf der einen Seite glänzt er als Imitator bei Bild.de von zahlreichen Persönlichkeiten.

Wie zum Beispiel von Franz Beckanbauer, Jürgen Klopp, Dieter Bohlen, Niki Lauda oder Felix Magath. Auf der anderen Seite zieht er die Massen als Live-Performer an. Über 250.000 Leute haben seine Shows bereits gesehen, aktuell ist er mit seinem Programm „Operation Testosteron“ auf Tour. Wir haben uns mit dem gebürtigen Lippstädter über seine laufende Tour, seine vielen verschiedenen Rollen und seine Einschätzung über den Meisterschaftskampf in der Bundesliga unterhalten.

Matze Knop, sind Sie eigentlich selber noch auf dem Platz aktiv?

Ich habe bis 2005 in der Bezirksliga für den SV Lippstadt gespielt. Aktuell kicke ich bei Viktoria Lippstadt in der Kreisliga A. Und das natürlich hochambitioniert.

Die neue DVD Am 26. März 2010 erschien die offizielle Live-DVD zu Matze Knops aktuellem Comedy-Programm Operation Testosteron – seine allererste DVD-Veröffentlichung überhaupt! Aber in den fast 200 Minuten Comedy gibt es nicht nur das Bühnenprogramm zu sehen. Denn in dem umfangreichen Bonus-Material gibt es auch die diversen Parodien zu sehen, mit denen sich Matze Knop auf Bild.de schon Kultstatus erworben hat. Ob Dieter Bohlen, Franz Beckenbauer, Jürgen Klopp oder Niki Lauda, sie sind alle dabei. Zudem darf man sich auf einen Gastauftritt von Oliver Pocher freuen, der als Mark van Bommel eine weitere Bayern-Parodie zum Besten gibt.

Es gibt so viele Persönlichkeiten, die Sie parodieren. Wäre auch eine „Figur“ aus Ihrer Heimatstadt Lippstadt denkbar?

Das ist schwierig, weil Parodie immer dann funktioniert, wenn man die Person kennt. Je mehr der normale Zuschauer über die zu parodierende Person weiß, desto leichter ist es auch für mich, die Gags zu machen. Medial gesehen erreichen die Vereine in Lippstadt nun mal nicht das ganz breite Publikum. Es gibt aber natürlich in den Kreisligen viele Figuren, die parodiewürdig sind. Allein die ganzen selbsternannten Trainer, die da immer am Rand stehen mit ihren Regenschirmen. Kommen wir zu Ihrer aktuellen Tour „Operation Testosteron“. Wieso haben Sie diesen Titel gewählt? Ganz einfach. Dort tauchen fast nur sogenannte Testosteron-Bolzen auf. Angefangen bei „Supa Richie“ über Dieter Bohlen, Luca Toni oder Franz Beckenbauer. In stimmlicher Form auch Niki Lauda, Louis van Gaal - alles Alphatiere. Ich bin natürlich auch auf der Bühne. Daher der Titel, denn all die Personen stehen für Testosteron. Aber es geht auch um die klassische Geschichte Mann/ Frau. Es hat die Menschen bereits vor 1.000 Jahren beschäftigt und so wird das auch noch in 1.000 Jahren sein. Zudem geht es um das Thema Urlaub, da kommen schließlich die Hormone in Wallung. Es wird alles schön breit abgedeckt, für jeden Zuschauer ist etwas dabei. Und man erfährt durch die vielen Personen natürlich auch was aus dem internen Bereich. Was ist bei den Bayern, bei der Nationalmannschaft oder hinter den Kulissen von DSDS gerade los?

Matze Knop als Felix Magath (Foto: position).

Orientieren sich die Geschichten an der jeweils aktuellen Themenlage? Man muss beim Sport sicher auch die aktuelle Situation aufgreifen. Wenn so ein Thema wie Amerell und Kempter auftaucht, kommt man da als Kaiser nicht ganz dran vorbei. Alle reden drüber, jeder fragt sich, was war denn nun, wie viele Schiedsrichter sind denn noch betroffen? Da muss ich als Kaiser was zu sagen. Das Grundgerüst steht natürlich, aber ich gehe sicher auch auf die aktuellen Geschehnisse ein. Zudem mache ich auch viel mit dem Publikum, da ist dann nix geschrieben, da ist alles spontan, wie es mir gerade einfällt.

Was denkt denn der Kaiser über den „Fall“ Amerell und Kempter?

(Mit der Beckenbauer-Stimme): Ja gut äh, wenn ihr mich fragt, die zwei sinds verheiratet. Für mich ist das klar. Wenn einer wie der Kempter sagt, dass er hofft, dass die Bayern verlieren, dann muss ich natürlich sagen, das geht überhaupt nicht. SPD-Mitglied, O.K., Tokio Hotel-Fan, auch in Ordnung, Mitglied bei Scientology, na ja, geht grad noch so. Aber das einer sagt, die Bayern sollen verlieren, da muss ich einschreiten.

Ihre Figur „Supa Richie“ war vor Jahren ein Glücksbringer für den MSV. Sehen wir Sie dort noch mal? Ich war acht Mal da und beim achten Mal ging es gegen den HSV. Dort spielten noch Ailton und Barbarez und der HSV war klar überlegen, da konnte auch der „Supa Richie“ nicht mehr helfen und es gab eine Niederlage. Ich wurde nachher noch ein paar mal angerufen, aber da hatte ich leider keine Zeit.

Und was darf man von Ihnen erwarten, wenn Schalke bald Meister werden sollte?

Das wäre doch super, dann wäre Felix mindestens auf der Höhe vom Kaiser angekommen. Dann kann er alles machen. Auch einen Verein übernehmen, alle rausschmeißen und die komplette Hockeynationalmannschaft der Damen einstellen. Alle würden sagen, der weiß schon, was er macht. Für Schalke wäre es nach so langer Zeit ein Riesending. Aber es wird schwer gegen die Bayern, auch wenn die gegen Nürnberg, Köln oder Frankfurt etwas geschwächelt haben. Bei Schalke gibt es die Gefahr, wenn sich Kuranyi oder Rafinha verletzen sollten, dann wird es eng. Ich fände es aber trotzdem sehr cool, wenn Magath jetzt wieder Meister werden würde, ich würde mich kaputt lachen. Und wie würde „Ihr“ Dortmunder Trainer Jürgen Klopp reagieren? (Mit der Stimme von Klopp): Dann werden die halt mal Meister, aber das wäre nur eine Momentaufnahme. Das ist ja morgen wieder weg, das darf man nicht überbewerten. Letztlich ist die emotionale Bindung zum Verein ganz wichtig. Kloppo und der BVB, das passt. Und wenn der S04 nebenbei Meister wird, dann ist das einfach zweitrangig neben der Kloppo-Show in der Bundesliga.

Ein Riesenerfolg war auch die Parodie von Luca Toni. Wie lief das ab? Luca war super entspannt, wir haben uns schon vier Mal getroffen. Er hat die Parodie gesehen und den dazugehörigen Song „Numero Uno“. Dann hat er bei BILD nachgefragt, ob er mich kennen lernen könnte. Dann haben wir mal in München eine Cola getrunken, der Junge ist sehr locker.

Foto: firo.

Gibt es dann noch weitere Nummern als Luca Toni?

Ich hoffe, dass das zur WM noch mal aufflackert, wenn er denn dort zum Einsatz kommt. Ich habe die Personalie damals nicht ganz verstanden. Eine sportliche Problematik war das in München sicher nicht, er hat seine Tore gemacht und die anderen im Sturm waren auch nicht überragend. Ich denke, er macht seine Tore für Rom und fährt dann hoffentlich mit zur WM.

Und dann?

Dann könnte Numero Uno auch in Südamerika bekannt werden. Das Lied verstehen sie dort in vielen Ländern. Und wenn er drei oder vier Tore schießt und sich dann noch drei Mal am Ohr dreht, am besten noch im WM-Finale beim 1:2 gegen Deutschland, dann läuft das Ding.

Wie sieht Ihre Planung für die WM aus?

Ich werde im TV sicher einiges machen, auch für die Kollegen von BILD. Ob ich selber nach Südafrika fahre, steht noch nicht fest.

Gibt es Figuren, die Sie in der nahen Zukunft auf jeden Fall noch angehen wollen? Ich bin immer auf der Suche. Wir haben Glück, dass es bei den Trainern viele Typen gibt wie Magath, Klopp oder van Gaal. Leider ist das bei den Spielern etwas rar gesät. Es gibt gute Kicker, die sind aber abseits des Platzes sehr ruhig. Ich würde mir wünschen, dass da mal einige Jungs auftreten, die so etwas wie das Mario Basler-Feeling verbreiten. Gibt es auch Figuren, an die man sich nicht rantraut? Die gibt es sicherlich, den Christoph Daum habe ich mal gemacht. Aber da habe ich festgestellt, der ist optisch sehr schwierig. Der hat diese eingefallenen Wangen. Etwas dranmachen ist dann immer leichter als was wegmachen. Die Thematik hat sich dann bei Daum nach dem Wechsel in die Türkei selber erledigt.

Matze Knop als "Kaiser" mit Rainer Calmund (Foto: firo).

Und wie fällt das Feedback der „Imitierten“ aus?

Von denen, die sich geäußert haben, war es positiv. Bei den anderen weiß ich es nicht. Dieter Bohlen oder Klinsmann haben noch nichts dazu gesagt. Aber bei Bohlen weiß ich, dass er unterrichtet ist, dass es das gibt und es gab nicht den Versuch, das zu unterbinden. Kloppo sieht das sehr entspannt, zumindest grüßt mich seine Frau immer sehr freundlich. Und Beckenbauer sagte, ich mache einen seriösen Eindruck. Als Comedian ist es aber eher fragwürdig, ob das ein Kompliment ist. Aber immerhin hat Beckenbauer dem Treffen von uns damals zugestimmt.

Sind Themen wie der Wettskandal zu behandeln?

Klar, ich kann den DFB zwar verstehen, dass sie das nicht unbedingt wollen, aber als Comedian bin ich für solche Themen dankbar. Ich glaube auch, dass die entsprechenden Leute das einschätzen können, wie man das meint. Es ist immer ein Geben und Nehmen und jedes Thema hat seine Grenzen. Wenn ich sehe, dass zum Beispiel ein Kaiser nicht über seine Kinder spricht, dann respektiere ich das und mache das auch nicht. Haben Sie denn schon Pläne für die Zeit nach der jetzigen Tour? Ich lasse das erst mal auf mich zukommen. Wenn die Tour weiter so gut verläuft, wird es sicher auch noch eine Anschlusstour geben mit einem neuen Thema. Ansonsten schaue ich, was im TV geht, ob es vielleicht eine neue Show gibt, aber da muss ich von einer Idee wirklich überzeugt sein.

Mario Barth hat im letzten Jahr das Berliner Olympiastadion alleine gefüllt. Könnten Sie sich so etwas auch vorstellen? Der Gedanke ist nicht schlecht. Kompliment an Mario, dass er das geschafft hat. Für die Comedy an sich war das eine tolle Geschichte. Ob ich da die Chance haben werde, so viele Menschen auf einmal zu bewegen, weiß ich nicht. Wenn mir aber einer sagen würde, ‚Matze das machen wir und ich gebe Gas dafür’, dann würde ich sagen, lass es uns versuchen. Ist es auch für Sie ein besonderes Feeling, wenn Sie in der Heimat auftreten?

Klar, das ist speziell. Bin ich in Oberammergau und es läuft nicht so, dann steige ich ins Auto und ärgere mich und fahr nach Hause. Hier ist es so, dass man so etwas auch fünf Wochen später noch hört, weil dann der eine zur Mutter sagt, ‚Was war denn mit eurem Matze los?’.

Noch eine Frage zum Schluss. Wer wird Deutscher Meister?

Ganz ehrlich, ich würde es Leverkusen gönnen. Wenn ein Verein dran ist, weil er so viele Big Points hat liegen lassen, dann ist es Bayer. Man darf Schalke auch nicht abschreiben, weil Magath ein Fuchs ist. Den besten Kader hat natürlich Bayern und van Gaal zieht sein Ding durch, davor muss man den Hut ziehen. Daher befürchte ich, ohne den Bayern was zu wollen, dass sie am Ende wieder den einen entscheidenden Punkt vorne sind.

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