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Wettskandal: Stimmen
"Wo Geld im Spiel ist, wird betrogen"

Wettskandal: Stimmen der deutschen Szene

Nach dem größten Wettskandal in der Geschichte des europäischen Fußballs hat der SID Reaktionen aus der Bundesliga und dem gesamten deutschen Fußball gesammelt.

Theo Zwanziger (DFB-Präsident): "Sobald wir wissen, welche Spiele betroffen sind, werden wir der Staatsanwaltschaft alles zur Verfügung stellen. Sobald wir Beweise haben, wird das DFB-Sportgericht schon vor den rechtmäßigen Urteilen Maßnahmen treffen. Der Fußball ist keine heile Welt. Wir sind nicht besser oder schlechter als die Gesellschaft. Wir müssen aber durch ein klares und konsequentes Handeln den Fans das Vertrauen zurückgeben." Reinhard Rauball (Ligaverbands-Präsident im Aktuellen Sportstudio des ZDF): "Ich hätte es gut gefunden, wenn verantwortliche Leute, die nicht im Verdacht stehen, Informationen an die Öffentlichkeit zu tragen, eingeweiht worden wären. Ich werde versuchen, Anfang der Woche begrenzte Einsicht in die Akten zu bekommen, um zu sehen, welche Spiele und Spieler eine Rolle spielen."

Rainer Koch (DFB-Vize-Präsident): "Wenn wir von Verstößen wissen, werden wir mit unserer Sportsgerichtsbarket einschreiten. Wir haben gewusst, dass es große Gefahren gibt und darüber auch innerhalb des DFB gesprochen. Aber wir kennen nichts Konkretes. Das ist derzeit unser Problem."

Harald Strutz (Ligaverbands-Vizepräsident im DSF): "Der Fußball kann nicht einfach benutzt werden. Man kann nicht an die Öffentlichkeit gehen, ohne vorher die Verantwortlichen zu informieren."

Matthias Sammer (DFB-Sportdirektor in der Welt am Sonntag): "Das zeigt leider wieder: Wo Geld im Spiel ist, wird betrogen. Es ist schlimm zu wissen, dass trotz eines Falls Hoyzer weiter manipuliert wird. Aber wir dürfen nicht kapitulieren."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsmitglied der Deutschen Fußball Liga): "Ich halte es für ausgeschlossen, dass ein Spiel in der 1. Liga manipulierbar ist; nicht einmal ein einzelner Spieler. Denn diejenigen, die auf dem Platze stehen, sind alle sehr gut bezahlt und sind auch geschützt in ihrer persönlichen Umgebung."

Felix Magath (Foto: firo).

Felix Magath (Trainer und Manager bei Schalke 04): "Man muss sehen, was bei den Ermittlungen rauskommt, ob auch tatsächlich manipuliert wurde - und wenn, dann müssen natürlich harte Strafen her, das ist gar keine Frage. Aber die erste Liga ist nicht betroffen (...) Das zeigt, dass das Niveau in der höchsten Liga, auch was Schiedsrichter angeht, so hoch ist, das man da nur schwer was machen kann."

Klaus Allofs (Geschäftsführer Werder Bremen): "Ich glaube, dass man insgesamt diese Form der versuchten Manipulation nie ganz ausschließen kann - das haben wir in anderen Lebensbereichen auch. Es wird im Fußball, wo es um sehr viel Geld geht, auch immer wieder die Versuchung geben, dem Glück etwas nachzuhelfen. Das Wichtigste aber ist jetzt, nicht zu spekulieren und Anschuldigungen anzustellen, sondern abzuwarten, wer wirklich beteiligt ist und welche Ausmaße es wirklich am Ende hat."

Martin Bader (Sportdirektor des 1. FC Nürnberg): "Wenn sich die Vorwürfe erhärten, ist das für den gesamten Fußball eine Katastrophe. Es macht den Sport kaputt. Der Glaube muss aufrechterhalten werden, dass es auf dem Platz ehrlich zugeht und dass die Ergebnisse ehrlich erzielt werden, denn ansonsten versinkt dieser Sport irgendwann in der Bedeutungslosigkeit."

Bernd Schuster (Ex-Trainer Real Madrid, jeweils bei Liga total): "Das Schlimmste sind die Zweifel, die jetzt aufkommen, gegenüber Schiedsrichtern und Spielern. Ich hoffe, und das ist jetzt angesagt, das jetzt richtig aufgeklärt wird. Ich denke, dass man jetzt Zeichen setzen muss und hart durchgreift - man muss die beteiligten Leute aus dem Verkehr ziehen."

Ralf Rangnick (Trainer 1899 Hoffenheim): "Das ist nicht gut für das Image des deutschen Fußballs. Es sollte uns aber auch nicht zu sehr überraschen. Der Sport ist ein Spiegelbild der Gesellschaft. Überall, wo Geld im Spiel ist, existieren solche Sachen. Da helfen nur drastische Maßnahmen."

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