Sechs von ihnen waren aus Gelsenkirchen in die spanische Hauptstadt gereist, dies nicht ohne gemischte Gefühle. „Der Verein zählt zwar inzwischen über 75.000 Mitglieder. Der harte Kern aber, der noch regelmäßig bei Auswärtsspielen dabei ist, besteht vielleicht noch aus 1.000 bis 2.000 Leuten“, weiß Carsten Esser, einer des treuen Sextetts, das die Fahren durch Europa inzwischen als „königsblaue Kegeltruppe“ versteht.
Es ist wohl nicht nur ein finanzielles und auch logistisches Problem, das viele S04-Fans von dem Trip nach Madrid abgehalten hatte. Inzwischen macht sich ein gewisser Sättigungseffekt unter den Schalkern bemerkbar. Denn seit der ersten Teilnahme an der europäischen Königsklasse im Jahr 2001 hat der Spielplan die Schalker zweimal nach London, und jeweils einmal nach Mailand sowie Barcelona geführt. Nach Spanien ging die Reise dabei am häufigsten, in der Champions League waren Mallorca und Valencia sowie im UEFA-Cup (Espanyol) Barcelona und Sevilla im Angebot. Für viele Fans war da Madrid nicht mehr so verlockend, zumal es eben nicht gegen das große Real, sondern nur gegen den kleinen Nachbarn Atletico ging.
Esser ist trotzdem immer dabei, obwohl er für den Trip nach Madrid bereits einige Tage seines Urlaubs für das Jahr 2009 opfern musste. „Wir gehören noch zu der Generation, die die bitteren Abstiege in die zweite Liga mitgemacht hat. Für uns ist jedes Spiel noch ein Highlight. Aber auch ich kann es verstehen, dass viele Fans nicht fünf, sechs Mal im Jahr für einige hundert Euro zu einem Auswärtsspiel fliegen können“, betont das Mitglied des „Fan-Clubs Blue Magic Gladbeck“.
