„Man hat in den letzten Wochen gesehen, dass uns das auf dem Platz nicht beeinflusst. Wir haben in jedem Spiel trotz der finanziellen Situation alles gegeben und auch gute Spiele gezeigt, ob wir nun gewonnen haben oder nicht", sagte er mit Blick auf die vergangenen Wochen, räumte aber auch ein, dass sich die Spieler durchaus mit der drohenden Insolvenz auseinandersetzen. „In der Kabine sprechen wir da natürlich schon drüber. Auf dem Platz ist das aber dann kein Thema mehr.“
In der Tat steht der Wuppertaler SV aktuell mit 41 Punkten auf Rang neun gut da, hat den Klassenerhalt sportlich fast sicher. Dazu kommt noch ein Nachholspiel gegen den BVB II. Die ursprünglich für Mittwochabend angesetzte Partie wurde nach zehn gespielten Minuten beim Stand von 0:0 abgebrochen. Trotzdem ist aufgrund der finanziellen Lage immer noch nicht klar, ob der WSV im nächsten Jahr in der Regionalliga antreten kann. Bei Zahlungsunfähigkeit droht ein Abzug von neun Punkten.
Wohl auch deshalb konnte sich Uphoff noch nicht zu seiner Karriereplanung über den Sommer hinaus äußern. „Es gibt schon Gespräche. Konkretes kann ich aber noch nicht sagen", erklärte der 24-Jährige.
Uphoff kam im Januar 2018 von Regionalliga-Südwest-Vertreter SV Elversberg nach Wuppertal. Zuvor spielte er für die Nordklubs Werder Bremen und FC St. Pauli, verbrachte aber auch zwei Jahre in der U23 des FC Schalke 04. „Die Fans und die Stimmung sind da schon besonders. Wir hatten teilweise Abschlusstrainings in der Arena, zu denen 300, 400 Fans gekommen sind. Ich hatte immer Sympathien für Schalke und habe die auch jetzt noch", erinnerte er sich.
Vom Heim-Finale in der WhatsApp-Gruppe erfahren
Abseits des Trubels um eine mögliche WSV-Insolvenz gab es am Mittwoch indes auch noch eine positive Nachricht. Das RevierSport-Niederrheinpokal-Finale, in welchem der Wuppertaler SV auf den KFC Uerdingen trifft, wird trotz anfänglicher Sicherheitsbedenken nun doch im Stadion am Zoo stattfinden.
Uphoff erfuhr davon über WhatsApp. „Kurz vor dem BVB-Spiel hat unser Betreuer die Info in die Gruppe geschickt. Ich habe mich natürlich riesig gefreut, ein Heim-Finale ist super für uns. Wir wissen alle, wie es in unserem Wohnzimmer ist und fühlen uns dort wohl. Vielleicht gibt uns das diesen kleinen Kick, den wir eben brauchen, um gegen Uerdingen zu gewinnen“, hoffte er.
Abgesehen davon brächte ein Sieg den Einzug in den DFB-Pokal, womit Extra-Einnahmen über 100.000 Euro winken. Dazu wird das Finale endlich viele Zuschauer ins Stadion locken und dem WSV damit weitere Euros einbringen, die er im Kampf gegen die Insolvenz dringend benötigt.
Autor: Tizian Canizales
[spm_gallery]{"gallery_id":"7720","matchday":"1","relay":"108","src":"836540","season":"9"}[/spm_gallery]