Absehbar war das in der sechsten Minute der Nachspielzeit nicht. Erst dann staubte der eingewechselte Hedon Selishta vor der Wuppertaler Fankurve zum 2:1 ab. Der Torschütze lief im Anschluss über den gesamten Platz, um das Tor vor den 1.200 mitgereisten RWE-Fans zu feiern: „Das ist der Nachteil, wenn die Fans auf der anderen Seite stehen. Aber das hat sich gelohnt, der Sprint“, lachte Selishta nach dem Spiel im Gespräch mit RevierSport.
Hätten die mitgereisten RWE-Fans den Mannschaftsbus nicht mit Bengalos in Wuppertal empfangen, hätte er den Spurt wohl erst gar nicht angesetzt. Die Wichtigkeit des Duells war ihm gar nicht so klar:„So sehr war mir das nicht bewusst, bis ich die Bengalos gesehen habe“, gestand Selishta.
Auch Christian Titz war von der Willkommensaktion begeistert, zumal sie seiner Ansicht nach, seiner Mannschaft in einer umkämpften Partie vielleicht die entscheidenden Prozent an Durchsetzungskraft eingehaucht hatte: „Das hat der Mannschaft etwas gegeben, das fand ich fantastisch. Hier merkst du einfach einen Spirit von beiden Seiten.“
[spm_gallery]{"gallery_id":"8474","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"10"}[/spm_gallery]
"So macht es umso mehr Spaß"
Der Sieg in Wuppertal war ein hartes Stück Arbeit,[article=455224] da waren sich Trainer[/article] und auch Selishta einig: „Es war nicht einfach heute“, erklärte der Neuzugang vom FC Bayern Alzenau, „der Platz war nicht einfach zu bespielen. Wir haben zwischenzeitlich zwar etwas den Faden verloren, aber so im Großen und Ganzen absolut verdient gewonnen und so macht‘s umso mehr Spaß.“
Ausschlaggebend dafür war neben Selishta auch Marcel Platzek. Der Stürmer erzielte das 1:1, sein zweites Saisontor, nachdem er in der Vorwoche gegen die Sportfreunde Lotte traf. An dem Tag war auch Hamdi Dahmani das erste Mal erfolgreich. Nach einer längeren Flaute scheint gleich bei drei Angreifern der Knoten zu platzen. Bedeutet auch: Mehr Konkurrenzkampf.
Kein Problem für Selishta: „Als Offensivspieler muss man mit solchen Dingen umgehen. Ich hatte in meiner Laufbahn auch Phasen, wo man mal trifft, mal nicht trifft. Das gehört dazu, aber ich denke unsere Mannschaft hat eine ordentliche Qualität, um das zu kompensieren. So lange wir im Endeffekt die Spiele gewinnen, ist mir das Wurst, wer die Tore macht.“