Sechs Wochen Vorbereitung sind um, 5907 Zuschauer waren ins Stadion Essen gekommen. Ein Großteil erwartete einen klaren Sieg gegen den Tabellenletzten aus Herkenrath. Zumal noch am Morgen bekannt wurde, dass die vermeintlich namhafteren Neuzugänge des TVH wie Daniel Lingen, Armin Pjetrovic oder Fabio Manuel Dias nicht spielberechtigt sind.
Dementsprechend räumte Essens Trainer Karsten Neitzel ein, dass er „wahnsinnigen Respekt“ vor diesem Tag gehabt hatte: „Wir konnten nicht viel gewinnen. So sind wir dann auch ins Spiel gegangen.“ Dies zeigte sich dann auch in der ersten Halbzeit. Alleine Neuzugang Max Wegner hatte viermal die Möglichkeit, das 1:0 zu erzielen. Dies ist nicht gelungen, weshalb der Anhang seinen Unmut mit Pfiffen zur Pause deutlich machte. Neitzel über die erste Halbzeit: „Wir haben den Ball zu langsam zirkulieren lassen und viele Fehler im Passspiel gehabt. So konnte der Gegner immer wieder gut verschieben und die Wege zumachen.“
Essens Trainer Neitzel fährt zufrieden nachhause
Erst zur Pause wurde es besser. Auch, weil Neitzel Enzo Wirtz vom linken Flügel ins Sturmzentrum beorderte. Der ehemalige Wuppertaler war es dann auch, der mit einem Flugkopfball das 1:0 erzielen konnte. Max Wegner nutzte acht Minuten vor dem Ende ein ungenaues Rückspiel von Herkenraths Hajdar Shala zum 2:0-Endstand. Neitzel: „Die zweite Halbzeit fand ich persönlich besser. Wir hatten die totale Spielkontrolle, haben nichts hinten zugelassen. Trotzdem wäre es schön gewesen, wenn wir noch vier, fünf Chancen mehr gehabt hätten und ein, zwei Tore mehr erzielt hätten, damit wir noch mehr Power unter die Leute bekommen. Das ist nicht so gelungen, wie wir uns das vorgenommen haben.“ Neitzel weiter: „Trotzdem sage ich: Jeder Sieg tut gut. Egal wann und egal gegen wen. Deswegen fahre ich trotzdem zufrieden nachhause, auch wenn es im Fußball so ist, dass es immer Luft nach oben gibt.“
Am kommenden Freitag geht es für Rot-Weiss Essen dann beim Bonner SC weiter. Der Klub aus der ehemaligen Bundeshauptstadt ist der nächste Abstiegskandidat, den die Bergeborbecker erwarten. Dieser hatte sich jedoch im Winter unter anderem mit den Herkenrather Leistungsträgern Suheyel Najar und Hamza Salman verstärkt.
Autor: Stefan Loyda