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Vorfreude auf Derby
RWE-Boss vor RWO-Duell: Greenkeeper werden Überstunden haben

Foto: Thorsten Tillmann
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Am Sonntag (14 Uhr) ist es so weit: Rot-Weiss Essen trifft auf Rot-Weiß Oberhausen. Nachdem der SV Rödinghausen bekanntgab, dass man keine Drittliga-Lizenz beantragen wird, ist dieses Derby noch interessanter. Beide Klubs träumen von der 3. Liga - und haben nun einen Konkurrenten weniger. Wir haben mit RWE-Boss Marcus Uhlig (48) gesprochen.

Marcus Uhlig, was sagen Sie zum Drittliga-Verzicht des SV Rödinghausen? Das kommt insgesamt schon überraschend für uns, obwohl sich das, was der SVR am Donnerstag auch offiziell verkündet hat, in den letzten Tagen als Gerücht in der Szene bereits angedeutet hatte.

Ist diese Nachricht für RWE eine zusätzliche Motivationsspritze?

Für uns ändert sich nichts, wir müssen und werden weiter auf uns schauen und unsere Hausaufgaben machen. Ich hoffe nur, dass durch diese Entscheidung der Wettbewerb nicht negativ beeinflusst wird. Wir haben als einzige Spitzenmannschaft bereits zweimal gegen den SV Rödinghausen gespielt.

Zum Oberhausen-Spiel: Kribbelt es schon - wie groß ist die Vorfreude? Es kribbelt immer vor Heimspielen an der Hafenstraße. Wir erwarten wieder eine fünfstellige Kulisse und einen guten Gegner. Bei welchem Fußballfan da keine Vorfreude aufkommt, dem ist doch nicht mehr zu helfen.

Mit was für einer Kulisse rechnen Sie denn? Man merkt, dass die Menschen in der Stadt und im Umfeld richtig Lust auf dieses Spiel haben. Wir rechnen erneut mit einer Zuschauerzahl zwischen 12.000 und 13.000 und freuen uns auf die Partie. Wie wichtig ist das Spiel speziell für die Aufstiegsträume von RWE? Mal eines vorweg: Wir fantasieren an der Hafenstraße doch nicht wild durch die Gegend und planen gerade unsere Aufstiegsfeier. Vielmehr haben wir uns in der bisherigen Saison mit einem Schnitt von über zwei Punkten pro Spiel erarbeitet, dass RWE seit langer Zeit mal wieder mit diesem Thema in Verbindung gebracht wird. Als Verantwortliche verfallen wir aber nicht in irgendwelche Träumereien. Wir haben vor der Saison das Zwischenziel ausgegeben, zur Winterpause zur Spitzengruppe der Liga zu gehören. Das ist uns gelungen. Jetzt lautet das nächste Zwischenziel, so lange wie möglich im Kampf um die Spitze dabei zu sein. Dafür können wir unsere Ausgangsposition am Sonntag verbessern, entschieden ist nach den 90 Minuten aber nichts – weder in die eine, noch in die andere Richtung. Haben Sie Sorge, dass die Stimmung bei einer Niederlage kippen könnte? Nein, das habe ich nicht. Wenn ich mir die Reaktion unserer Fans nach dem Rödinghausen-Spiel ansehe, dann habe ich schon den Eindruck, dass da etwas zusammengewachsen ist. Unsere Fans haben der Mannschaft viel Applaus gespendet und sie aufgemuntert. So etwas macht bei den Spielern mächtig Eindruck und schafft zusätzliche Motivation für die kommenden Aufgaben. Die Mannschaft hat das letzte Spiel intensiv aufgearbeitet und seit Anfang der Woche auf Derbymodus gestellt. In einem solchen Spiel ist es ja klar, dass die Jungs darauf brennen, am Sonntag von der Kette gelassen zu werden. Ich hoffe, dass unsere Mannschaft das maximal verinnerlicht hat und auch am Sonntag zum Ausdruck bringt. Unsere Greenkeeper sollen sich mal besser auf Überstunden in der nächsten Woche einstellen.

Wie sehr ärgert Sie, dass RWO einmal mehr vor RWE steht? Die letzten sieben Jahre beendete Oberhausen die Saison vor Essen... Es geht doch nicht darum, ob mich etwas ärgert. Bisher standen wir in dieser Saison immer vor RWO, am 23. Spieltag hat sich das geändert und vielleicht ändert es sich in den kommenden Wochen wieder. Wir wollen immer unsere bestmögliche Leistung abrufen und Spiele gewinnen. Um das zu erreichen, tun wir sehr gut daran, auf uns selbst zu schauen.

RWE hat bekanntlich bessere Möglichkeiten - Umfeld, Stadion, Finanzen - umso beeindruckender ist die RWO-Arbeit. Beeindruckt Sie das auch? In Oberhausen wird gute Arbeit geleistet, das muss man anerkennen. Sie haben es über Jahre geschafft, eine Spitzenmannschaft der Regionalliga West aufzubauen. Ganz grundsätzlich unterscheiden sich die Voraussetzungen von Vereinen, allerdings sind damit immer auch andere Herausforderungen verbunden, was beispielsweise Stadion und Umfeld angeht. Und mit Blick auf die Finanzen wird ja gerne versucht, ein Bild zu erzeugen, in dem die Spieler aller anderen Vereine der Liga nur von Wasser und Brot leben. Damit sollte man – insbesondere was die Mannschaften der Spitzengruppe betrifft – aber sehr vorsichtig sein. Was man festhalten kann: Am Sonntag treffen zwei richtig gute Regionalligamannschaften aufeinander.

"Wir wollen am Sonntag RWE die Saison versauen", sagte Ex-RWE-Spieler Tim Hermes nach dem 2:1 der Oberhausener gegen Bergisch Gladbach. Lässt Sie so etwas das kalt? Ja, mich persönlich lässt so etwas kalt. Gerade weil wir unser Handeln an unseren eigenen Zielen orientieren und nicht an den Zielen anderer.

Was geben Sie der Mannschaft und den Fans mit auf den Weg? Habt Spaß und beschert euch gegenseitig und uns allen einen tollen Sonntagnachmittag.

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