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Amateurfußball-Hammer
4 Wechsel, Punktabzug bei Nichtantritt

Foto: Mark Bohla

Auf die Amateurvereine im Bundesland Nordrhein-Westfalen kommen ab der kommenden Saison grundlegende Regeländerungen zu. Dies gilt von der Regionalliga West bis zur Kreisliga.

Der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) lässt mit einer überraschenden Anpassung seiner Spielordnung aufhorchen, die er für seine drei Mitgliedsverbände Niederrhein, Mittelrhein und Westfalen beschlossen hat. Die hat zunächst Auswirkungen auf den regelmäßigen Spielbetrieb. Denn schon ab der kommenden Saison dürfen Trainer auch in der Meisterschaft vier statt wie bisher üblich drei Spielerwechsel vornehmen. Dies war bis dato nur bei Pokalspielen ab der Verlängerung erlaubt. DFB-Spielausschuss-Vorsitzender Manfred Schnieders bestätigt auf Nachfrage dieser Redaktion, dass die Änderung auch für die Regionalliga gelte.

Die zweite Regeländerung kann als Drohung für Teams verstanden werden, die es zum Saisonende locker angehen lassen wollen. Tritt eine Mannschaft nach dem 1. Mai 2020 nicht mehr zu einem Meisterschaftsspiel an, wird sie mit drei Minuspunkten für die folgende Saison bestraft. Zuvor wurde dies mit einer negativen Spielwertung und einem Ordnungsgeld in Höhe von 100 Euro bestraft. In §37 der WDFV-Spielordnung heißt es ab sofort: "Spielverzicht oder Nichtantreten nach dem 1. Mai eines jeden Spieljahres führt neben der Spielwertung [...] zum Abzug von drei Punkten für die betroffene Mannschaft in der folgenden Spielzeit."

Vereine sollen diszipliniert werden

Damit wolle in erster Linie verhindert werden, dass der Saisonverlauf durch Spielabsagen beeinflusst werde. Kopiert wurde die Idee aus einem anderen Bundesland. "Diese Regel haben wir aus Berlin übernommen. Dort sind die Spielverzichte nach Inkrafttreten deutlich zurückgegangen", sagt Marianne Finke-Holtz, beratendes Mitglied des WDFV-Fußballausschusses, gegenüber der "Westfalenpost".

Zudem gehe es darum, die Vereine zu disziplinieren. Alleine in Westfalen kam es im Jahr 2017 zu 104 Spielabsagen durch Nichtantritt im Seniorenbereich. "Darüber haben wir uns einfach geärgert", sagt Friedhelm Spey, Beisitzer im WDFV-Fußballausschuss und Staffelleiter mehrerer hochklassiger Ligen im FLVW, der Westfalenpost. Dies soll nun verhindert werden. Auch aus Respekt gegenüber dem Gegner, wie Spey hinzufügt: "Wir wollen eine Saison ordentlich zu Ende gespielt sehen. Man muss ja auch an die Heimmannschaften denken, die schon Verpflegung eingekauft haben und denen teils hohe Zuschauereinnahmen wegbrechen. Das geht nicht."

Autoren: Florian Runte, Martin Herms

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