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Winterpause
Nur einmal war der BVB stärker

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Die BVB-Fans feiern nach dem Sieg gegen Gladbach ihre Mannschaft. Die bleibt zwar bescheiden - erinnert aber an die Meistersaison 2011.

Die Südtribüne pulsierte, vibrierte, brodelte. 15.000 Menschen sprangen auf und ab, Arm in Arm, sodass es aussah wie ein einziger wogender Organismus. Es wehte ein kalter Wind durch das Stadion von Borussia Dortmund, der feinen Sprühregen auf die Tribünen trieb, doch nach Hause gehen wollten nur die wenigsten der 81.365 Zuschauer.

Sie feierten einen 2:1 (1:1)-Sieg über Borussia Mönchengladbach, der aus Dortmunder Sicht die Krönung einer hervorragenden Hinrunde war: 42 Punkte hat der BVB geholt, erst einmal, in der Meistersaison 2010/11, sammelte der Klub mehr – nämlich 43. Dortmund thront souverän an der Tabellenspitze, und zumindest die Anhänger sind überaus optimistisch, dass es auch zum Saisonende so sein wird: „Wer wird deutscher Meister? BVB Borussia“, skandierten sie wieder und wieder.

Reus: Mentale Stabilität bewiesen

Das konnten und wollten die Spieler und Offiziellen natürlich so nicht sagen, aber auch bei ihnen war die Stimmung nach Abpfiff gelöst. „Es war extrem wichtig, das letzte Spiel zu gewinnen und nicht mit zwei schlechten Spielen in die Winterpause zu strudeln“, erklärte Kapitän Marco Reus. Denn erst am Dienstag hatten sich die Dortmunder mit einem schwachen Auftritt bei Fortuna Düsseldorf die erste Bundesliga-Niederlage der Saison eingehandelt – und die Angst war durchaus da, dass man nun gegen Gladbach die Freude über die gelungene Hinrunde deutlich eintrüben könnte.

„Heute war es wichtig, nach der Niederlage in Düsseldorf zurückzukommen“, sagte Reus. „Die Mannschaft hat mentale Stabilität bewiesen, heute ein klasse Spiel gemacht und verdient gewonnen.“ Tatsächlich war der BVB klar spielbestimmend. Gladbach verlegte sich auf Konter, kam aber nur selten weit in die gegnerische Hälfte damit – weil ihnen zu viele technische Fehler unterliefen und die Dortmunder aufmerksam verteidigten.

Gladbach von Dortmund eiskalt bestraft

Und als es so schien, als könnte auch die Borussia vom Niederrhein jener aus Dortmund mit einer tiefstehenden, dichtgestaffelten Abwehr den Zahn ziehen, war es der 18-Jährige Jadon Sancho, der das Spiel mit einer Einzelleistung in die richtigen Bahnen lenkte: Von Mario Götze bedient, dribbelte er vorbei an Oscar Wendt und traf aus ganz spitzem Winkel (42.) – ein Schuss, der sicher nicht unhaltbar, dennoch fein anzusehen war.

Vorausgegangen war ein Fehlpass des 18-jährigen Jordan Beyer, der aufgrund des Gladbacher Personalmangels in der Innenverteidigung auflief. „Obwohl wir wahrlich keine schlechte Leistung gezeigt haben, haben wir von diesen kleinen Fehlern am Ende mehr gemacht als der Gegner“, haderte Trainer Dieter Hecking. „Das hat Dortmund eiskalt bestraft.“

Es war aber seine Mannschaft, die in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit einen der seltenen BVB-Fehler nutzte: Gleich drei schwarz-gelbe Abwehrspieler konzentrierten sich bei einer Flanke auf Thorgan Hazard, dahinter schlich Christoph Kramer in den Strafraum, köpfte sich den Ball auf die Hand und schoss ihn dann ins Tor. Schiedsrichter Felix Zwayer beriet sich kurz mit Video-Assistent Daniel Siebert und gab den Treffer dann – wenn der Ball von einem anderen Körperteil an die Hand prallt, ist dies regelkonform.

Alcácer verletzt ausgewechselt

Es war die erste ernstzunehmende Gladbacher Torchance und es sollte die letzte bleiben. Stattdessen schlug erneut der BVB zu: Götze bediente Reus mit einem perfekt temperierten Pass, der Kapitän musste nur noch einschieben (54.) – 2:1. „Großes Kompliment, wie wir die zweite Halbzeit gespielt haben“, lobte Reus. „Wir haben nochmal die letzten Körner reingeworfen. Gladbach hatte fast keine Torchance, wir waren sehr dominant, sehr ruhig.“

Eine einzige schlechte Nachricht gab es an diesem Tag aus BVB-Sicht: Torjäger Paco Alcácer musste verletzt ausgewechselt werden, wohl wegen eines Muskelfaserrisses. Damit würde er den Trainingsauftakt am 3. Januar, einen großen Teil der Vorbereitung und möglicherweise sogar den Rückrundenauftakt bei RB Leipzig am 19. Januar verpassen.

Autor: Sebastian Weßling

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