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Millionenpoker um Nagelsmann und Flick: Drei Mitspieler am Kartentisch

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Hansi Flick zum DFB, Julian Nagelsmann zum FC Bayern: Bevor die spektakulären Trainerwechsel perfekt gemacht werden, müssen noch einige finanzielle Fragen geklärt werden.

Bayern München, RB Leipzig und der Deutsche Fußball-Bund haben am Pokertisch Platz genommen - im Pot liegen die wechselwilligen Julian Nagelsmann und Hansi Flick. Während die Bayern für Nagelsmann eine Weltrekordablösesumme für einen Trainer hinblättern müssten, will der DFB Flick weiter ohne finanziellen Einsatz als Nachfolger des scheidenden Bundestrainers Joachim Löw installieren.

„Der DFB wird keine Ablösesummen zahlen, weil er noch nie Ablösesummen gezahlt hat und weil er als gemeinnütziger Verband im Übrigen sich schwer tut, dies zu tun“, sagte Vizepräsident Rainer Koch in der Sendung Blickpunkt Sport des Bayerischen Rundfunks und bekräftigte damit noch einmal die klare Haltung von DFB-Präsident Fritz Keller und Direktor Oliver Bierhoff.

Im Gegensatz dazu müssten die Bayern für ihren bereits angefragten Wunschkandidaten Nagelsmann „All In“ gehen. Die RB-Verantwortlichen sollen dem Vernehmen nach bereit sein, den 33-Jährigen für eine Ablöse „im deutlich zweistelligen Millionenbereich“ ziehen zu lassen. Nach kicker-Informationen hat Nagelsmann den Klub bereits um eine Vertragsauflösung gebeten.

Laut Medienberichten verlangen die Sachsen zwischen 25 und 30 Millionen Euro. So teuer war noch nie ein Fußball-Coach. Für den Portugiesen Andre Villas-Boas überwies der FC Chelsea vor zehn Jahren die Weltrekordsumme von 15 Millionen Euro an den FC Porto.

Doch aufgrund der Corona-Pandemie sind die Taschen in München nicht mehr so prall gefüllt. Vor diesem Hintergrund können es sich die Bayern nicht erlauben, Flick ohne Entschädigung zu verlieren. Wenn man dessen Wunsch entsprechen sollte, müssten alle Parteien gemeinsam eine Lösung finden, mit der auch der FC Bayern zufrieden sei, hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge zuletzt erklärt.

Flick möchte nach Differenzen mit Sportvorstand Hasan Salihamidzic seinen bis 2023 laufenden Vertrag im Sommer auflösen. Eine Einigung soll in der zweiwöchigen Pause bis zum nächsten Spiel gegen Borussia Mönchengladbach am 8. Mai gefunden sein.

Am Montag stand eine turnusmäßige Sitzung des Vorstandes an. Ein mögliches Szenario könnte ein Verzicht von Flick auf Erfolgsprämien sein, ein anderes ein „Ablösespiel“ gegen die DFB-Elf. Die Einnahmen würden dann in die Kassen des FC Bayern fließen.

Und von dort vielleicht direkt nach Leipzig. Nagelsmann hielt sich nach dem Sieg gegen den VfB Stuttgart (2:0) noch bedeckt. Es gebe „keine neue Entwicklung“, betonte der begehrte Coach, der bei RB noch zwei Jahre ohne Ausstiegsklausel unter Vertrag steht. Zuvor hatte er deutlich gemacht, „keinen Krieg“ mit seinem aktuellen Arbeitgeber anzufangen. Sollte er nach München wechseln, gilt Jesse Marsch von Red Bull Salzburg als erster Kandidat auf seine Nachfolge.

Der DFB befindet sich derzeit noch in der Position des Beobachters. Man werde in bestehende Verträge nicht einbrechen, stellte Koch noch einmal klar. Doch wenn Flick und die Bayern sich auf eine Auflösung einigen sollten, könnte es ganz schnell gehen.

Bei einer anfallenden Ablösesumme für den Löw-Nachfolger würde Koch „aus meiner Position als erster Mann des Amateurfußballs entschieden widersprechen“. Der DFB habe ja „nicht unendlich viel Geld“. Am Pokertisch hat er dennoch Platz genommen. sid

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