Die Fans von Rot-Weiss Essen kürten ihn zum Jahrhunderttrainer. Und noch immer ist es für Jürgen Röber etwas Besonderes, zurück an seine alte Wirkungsstätte zu kommen. Jetzt hat der 64-Jährige in einem Interview mit dem Online-Portal spox.com erzählt, dass er einige Male wieder an die Hafenstraße zurückkehren wollte. „Ich hatte über die Jahre ein paar Mal die Idee, den Verein vielleicht wieder nach oben führen zu können, aber so ein Projekt ließ sich leider nie umsetzen. Das ist schade“, berichtet der derzeitige Sportdirektor des belgischen Erstligisten Royal Excel Mouscron in dem Gespräch.
Röber ging vor dem Pokalfinale zum VfB Stuttgart Röber war von 1991 bis 1993 Trainer des Traditionsvereins, führte die Mannschaft ins Halbfinale des DFB-Pokals, das die Rot-Weissen unter dem neuen Trainer Wolfgang Frank gegen Tennis Borussia Berlin mit 2:0 gewannen. Zu diesem Zeitpunkt aber hatte der gelernte Mittelfeldspieler schon einen neuen Job, denn den Essenern wurde die Lizenz für die nächste Zweitliga-Saison entzogen. Kurz nach dem Viertelfinal-Sieg gegen Carl Zeiss Jena hatte ihn der VfB Stuttgart unter Vertrag genommen. Im Pokalfinale 1994 unterlag RWE dem haushohen Favoriten Werder Bremen mit 1:3. RWE-Trainer Frank hatte auf den angeschlagenen Ingo Pickenäcker gesetzt, der die ersten beiden Gegentore verschuldete. Noch heute spekulieren RWE-Fans darüber, wie das Spiel mit Röber an der Seitenlinie verlaufen wäre. Während er es immer noch genießt „wie mich die Menschen dort empfangen“, hat er an seine andere Station im Ruhrgebiet keine guten Erinnerungen. Acht Spiele stand er in der Saison 2006/07 an der Seitenlinie von Borussia Dortmund, gewann das Auftaktspiel gegen den FC Bayern München, verließ den BVB aber trotz seines bis zum Saisonende laufenden Vertrags bereits nach acht Spielen. „Ich bereue meine BVB-Zeit, ich hätte es nicht machen sollen“, sagt er rückblickend. Die Situation bei den Schwarz-Gelben sei „kompliziert“ gewesen. Als Röber im Dezember 2006 übernahm, stand bereits fest, dass Thomas von Heesen zur neuen Saison kommen sollte. „Das wusste ich zwar, aber ich wollte es den Verantwortlichen so schwer wie nur irgendwie möglich machen und schauen, was passiert, sollten wir sehr erfolgreiche Monate hinlegen.“ Nach der 0:2-Niederlage beim VfL Bochum habe er einen Schlussstrich gezogen. Dass er den Job bei der Borussia angenommen hatte, begründet er so: „Ich komme aus dem Ruhrgebiet. Wenn sich dann Dortmund meldet, kannst du nicht absagen. Ich passte eigentlich ja sehr gut dahin.“
Autor: Dominik Hamers