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Ex-Schalker Obasi: „Pfiffe haben wehgetan“

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Chinedu Obasi wurde auf Schalke nie glücklich. Verletzungen warfen den Stürmer ständig zurück. Das Duell seiner Ex-Klubs verfolgt er aus den USA

Spieler, von denen sich sowohl der FC Schalke 04 als auch die Fans viel mehr versprochen haben, als sie auf dem Arena-Rasen gezeigt haben, gibt es viele. Spieler, die die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnten und in ihrer Zeit bei den Königsblauen einiges schuldig geblieben sind. Einer von ihnen macht gerade Urlaub in den USA: Chinedu Obasi.

Zuletzt spielte der 32-Jährige von Anfang August bis Mitte November für den schwedischen Erstligisten IF Elfsborg. Sein Auftrag: der Klassenerhalt. Dass der Klub aus Südschweden auch in der nächsten Saison noch in der „Allsvenskan“ kickt, liegt auch an Obasi. Seine Bilanz in zehn Spielen: vier Tore und zwei Torvorlagen. Ob er nach der derzeitigen Spielpause nach Elfsborg zurückkehren wird, ist noch offen. „Ich warte noch ab“, sagt er.

Obasi tippt auf ein Unentschieden Nach Schalke kam Chinedu Obasi im Januar 2012 von der TSG Hoffenheim. Das Duell seiner beiden Ex-Klubs am Samstagabend um 18.30 Uhr will er im Internet verfolgen. Wahrscheinlich beim Frühstück. Denn dort, wo der Nigerianer gerade Urlaub macht, ist es dann 10.30 Uhr, wenn die Partie in der Rhein-Neckar-Arena angepfiffen wird. Sein Tipp: „Ein gutes Spiel, das unentschieden endet.“

Von 2007 bis 2011 hat der Rechtsaußen 102 Spiele für die TSG Hoffenheim bestritten und mit seinen Toren dafür gesorgt, dass der Klub 2008 den Aufstieg in die Bundesliga feierte und dort in der ersten Saison Herbstmeister wurde. Obasi war im Team von Trainer Ralf Rangnick einer der wichtigsten Spieler.

Über Rangnick sagt Obasi: „Er war wie ein Vater für mich.“ Und letztlich auch der Grund, warum sich der 26-malige nigerianische Nationalspieler trotz Angeboten von Topklubs und entgegen des Rats seines damaligen Beraters für den Zweitligisten 1899 Hoffenheim entschied. Eine gute Entscheidung, denn bei der TSG folgte laut Obasi die beste Zeit seiner Karriere.

Familiär sei es gewesen, der Zusammenhalt in der Mannschaft groß – auf und neben dem Rasen. „Wir waren eine Einheit. Sonst wären nicht so erfolgreich gewesen“, sagt Obasi. Als Ralf Rangnick die TSG Hoffenheim Anfang 2011 verließ, fiel Obasi in ein Leistungsloch. Als Schalkes Manager Horst Heldt nachfragte, ob er Rangnick, der mittlerweile Trainer auf Schalke war, folgen möchte, sagte er zu und unterschrieb einen Leihvertrag mit vereinsseitiger Kaufoption. Was zu diesem Zeitpunkt noch nicht absehbar war: Im September 2011 löste Rangnick seinen Vertrag auf Schalke wegen des Burnout-Syndroms auf.

Auf Schalke blieb Chinedu Obasi bis Mai 2015. Wenn er an die dreieinhalb Jahre bei den Königsblauen zurückdenkt, sagt er: „Leider bin ich nie an die Form aus Hoffenheim herangekommen“. Obasi glaubt aber, die Gründe dafür zu kennen. Immer wieder hatte er mit Verletzungen zu kämpfen, die ihn zurückwarfen. Die chronischen Probleme am Schienbein konnten trotz mehrfacher Operationen nicht gelöst werden. Wenn er spielte, dann meistens mit Schmerzen.

„Ich konnte nie an meine Grenzen gehen“, sagt er. Ein Zustand, den er nicht hinnehmen wollte. Obasi ließ sich fitspritzen, schluckte vor den Spielen Schmerztabletten. Er wollte sich, den Verantwortlichen und den Fans beweisen, dass die 4,5 Millionen Euro, die Schalke an die TSG Hoffenheim überwiesen hatte, gut investiert waren. Doch weder unter Trainer Huub Stevens, noch unter Jens Keller bekam er regelmäßig Spielzeit.

Erst als Roberto Di Matteo im Oktober 2014 Jens Keller ablöste, spürte er wieder das Vertrauen eines Trainers. Di Matteos Plan, seinen Stürmer nur dosiert trainieren zu lassen und ihn am Wochenende unter Einfluss von Schmerzen spielen zu lassen, ging aber auch nicht auf. „Ich hatte schon beim Gehen Schmerzen. Es ging einfach nicht mehr“, sagt Obasi, der sich letztlich für eine Operation bei einem Spezialisten in den USA entschied. Ein Eingriff, der eine lange Pause nach sich zog. Schalke entschied sich daraufhin, den im Sommer 2015 auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. „Ich hätte mir mehr Rückendeckung vom Verein gewünscht“, sagt Obasi.

Fünf Tore in 51 Spielen für Schalke Er ließ sich operieren und nahm sich eine lange Auszeit vom Profifußball für die Reha. „Ich habe meinem Körper zu lange zu viel zugemutet, deshalb ich mir Zeit für die Regeneration genommnen“, sagt er. Eine Rückkehr in die Bundesliga, im Gespräch waren die TSG Hoffenheim und Eintracht Frankfurt zerschlugen sich. 2016 unternahm er einen Neuanfang in Schweden bei AIK Solna und wechselte ein halbes Jahr später zu Sven-Göran Eriksson, der den chinesischen Klub Shenzen FC trainierte. Es ging zurück nach Solna und anschließend zu den Bolton Wanderers nach England, für die Obasi aber kein Spiel absolvierte, bevor er nach Elfsborg wechselte.

Über die Zeit auf Schalke sagt er, dass ihm das Familiäre gefehlt habe. Es sei aber eine lehrreiche Zeit gewesen, die er keinesfalls missen möchte „Ich habe viele Erfahrungen gesammelt. Und in der Arena zu spielen, war immer ein Erlebnis. Schalke ist ein Herzensverein von mir.“ Seine Bilanz im S04-Trikot: fünf Tore in 51 Spielen.

Die starke Rückrunde, die Schalke 2014 unter Jens Keller spielte, war Obasis beste Zeit auf Schalke. Ihm ist bewusst, dass auch er bei den meisten Fans unter die Kategorie „Teures Missverständnis“ fällt und hat auch Verständnis dafür, dass sie keinen Ansturm auf die Trikots mit dem Namen Obasi unternommen haben. „Die Pfiffe taten mir trotzdem weh, weil die Fans ja nicht gewusst haben, dass ich trotz Schmerzen gespielt habe“, sagt er.

Autor: Christoph Winkel

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