Bundesliga

Endlich wieder spannende Bundesliga - der Blick in die Glaskugel 2019

An der Tabellenspitze ruhte nicht einsam und verlassen der Club aus München, sondern der aus dem Ruhrpott. Dabei war es nicht einmal, dass der BVB Spiele gewann, während die Bayern so sehr strauchelten, dass sich gar Hoeneß bemüßigt fühlte, in der legendären [article=394463]Pressekonferenz fulminant seine Spieler in Schutz[/article] zu nehmen. Nein, die Dortmunder gewannen torreich, brillant und wie von einem anderen Stern. Und doch gab es weitere Überraschungen, die vermutlich der Marketingabteilung des VfB Stuttgarts den Nachtschlaf rauben. Oder, die die Schalker Recken praktisch unter Tage schicken wollen. Dieser Artikel schaut sich die Hinrunde einmal an und wagt einen Blick in die Glaskugel.

Wird Dortmund dauerhaft erfolgreich sein?

Beim BVB der Hinrunde kommt man kaum daran vorbei, einmal kurz die Historie der Bundesliga mit zu berücksichtigen. Die schlechteste Mannschaft aller Zeiten, Tasmania Berlin, kam in einer Saison auf ganze 15 Tore. Und der BVB? Der brauchte nur dreieinhalb Spiele, um diese Zahl zu knacken. Was war das für ein Start für die Dortmunder! Am ersten Spieltag würden schon die Leipziger mit 4-1 vom Platz gefegt, es gab eine kurze Auszeit gegen Hannover, dann ging es mit dem Siegen weiter. Erst am vorletzten Spieltag der Hinrunde gegen Fortuna Düsseldorf kam die erste Niederlage der Bundesligasaison. Und auch international hält der BVB tapfer mit und hat es ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Und wie stehen die Chancen auf eine ebenso gute Rückrunde? Die Bundesliga Prognose oder aktuelle Trends bei Sportwetten sehen den Verein im großen Vorteil. Doch welche Fakten sprechen für gelb-schwarz? Ein Überblick:

- Vorsprung - der BVB führt die Tabelle mit einem hübschen Sechspunktepolster an. Und hier gibt es eine Überraschung, denn die Bayern auf Platz haben nur 3 weitere Punkte Vorsprung auf den Tabellendritten: Borussia Mönchengladbach.

- Aussicht - brechen die Dortmunder nicht stärker ein, haben sie durchaus die Chance, aus der Herbstmeisterschaft die Meisterschaft zu machen.

Grundsätzlich befinden sich die Borussen aus Dortmund in der Pole Position der Liga. Glücklicherweise sieht die Tabelle aber für Fans einer spannenden Liga so eng aus, dass alles passieren kann, aber nichts muss.

Bayern wieder auf Kurs?

Der Start passte. Das 5-0 im Supercupfinale gegen die Eintracht aus Frankfurt, allerdings kam beinahe das böse Erwachen in der ersten Runde des DFB-Pokals. Drochtersen erwies sich als hartnäckiger Gegner und das bloße 1-0 der Bayern wird bestenfalls unter den Tisch gekehrt. In die Liga starteten die Münchner auch zuerst, wie es von ihnen gewohnt ist: mit Siegen. Es lief an der Säbener Straße. Und dann?

- Missgeschicke - erst kämpften die Augsburger den Bayern einen Punkt ab, dann gewannen Hertha und Gladbach gegen sie. Die nächsten Spiele waren mehr Krampf, als spielerische Highlights und im direkten Duell mit dem BVB unterlagen die Bayern knapp.

- Paukenschlag - die bisherige Saison der Bayern anzusprechen, ist aus medialen Gründen gar nicht so einfach, denn den größten Paukenschlag des Clubs gab es nicht auf dem Rasen, sondern hinterm Mikrofon. Die fehlende Leistung der Kicker sollte laut einzelner Vertreter des Vereins nicht kritisiert werden.

- Erholung - nachdem die Niederlagen- und Remis-Serie beendet war, erholten sich die Bayern und greifen nun tatsächlich wieder an. Wobei sich hier nicht allein Dortmund als kompliziert erweist, auch Gladbach ist im Rennen.

Ob die Weißwurst zu Weihnachten genossen werden kann, muss jeder für sich entscheiden. Der 3:0-Sieg gegen Frankfurt war in der Höhe eine Überraschung, da sich auch die Frankfurter in dieser Saison in toller Form präsentiert haben. International kleidete sich der Fußballgott für die Auslosung des Achtelfinales auch nicht in Rot-Weiß. Liverpool mit Jürgen Klopp wartet in der Champions League auf den FCB.

Die Überraschungsteams

Es ist eine Bundesligasaison mit Überraschungen! Freilich waren die letzten Jahre auch überraschend, doch bezog sich diese eher auf die Frage, ob der HSV abgeht oder nicht. Und in diesem Jahr? Ein Überblick:

Das Positive:

- Tobende Fohlen – und wie die Fohlen vom Bökelberg toben und dabei tollen Fußball spielen. Die Gladbacher sind bislang eine echte Größe und könnten durchaus an ihre glorreichen Zeiten anknüpfen.

- Frankfurter Adler – die SGE mag mies in die Saison gestartet sein, aber was interessieren die Kicks von gestern? In der Euro League schlagen sie alles, was kommt und wenn der Jovic nicht trifft, treffen zig andere ins Netz. Und auch in der Liga ist der sechste Platz durchweg verdient.

- Wolfsburg – von der Relegation ins obere Drittel. Das ist auch eine Saisonwende.

Das (überraschende) Negative:

- Schalke - [article=404443]was war das für ein Saisonstart[/article]? Der 13. Tabellenplatz ist aktuell schon eine Überraschung, denn zum Start sah es ganz so aus, als wollten die Schalker mit Stuttgart um die rote Laterne kämpfen.

- Stuttgart - die Marketingabteilung änderte den Spruch »Stuttgart geht ab« wieder zurück in »furchtlos und treu«. Eine kluge Entscheidung, denn bei nur 14 Punkten und Rang 16 wäre die erste Wahl eventuell eine selbsterfüllende Prophezeiung.

- Aufsteiger - sie tun sich schwer, allen voran die Nürnberger. 11 Punkte, 10 Niederlagen, eine miserable Tordifferenz. Düsseldorf ist ein wenig besser und brachte es mit den Siegen gegen Dortmund und Hannover 96 auf 15 Punkte.

Fazit - es ist Spannung drin

Rundum betrachtet bietet diese Saison dem geneigten Fußballfan das, was man sich nur wünschen kann. Es ist spannend, das obere Tabellenende gleicht nicht dem Matterhorn neben dem Maulwurfshügel und auch unten stehen mal nicht nur die, die eigentlich immer dort stehen. Auf der anderen Seite kann die Liga nur spannend bleiben, wenn nicht die Verfolger wieder einbrechen und sich irgendwer massiv absetzt. Denn diese Gefahr droht auch: Die Dortmunder setzen sich weiter ab und nehmen einfach nur den üblichen Stammplatz der Bayern ein. Interessant wird auch der Abstiegskampf werden, denn es ist durchaus möglich, dass Schalke, Stuttgart und Hannover gemeinsam um den Relegationsplatz kämpfen.