Damals ließ Ivica Grlic den MSV Duisburg jubeln. Im April 2008 erzielte der Kapitän der Zebras im Bundesliga-Duell beim Hamburger SV den Treffer zum 1:0-Sieg. Mehr als zehn Jahre lang haben sich die Wege der Traditionsvereine seitdem nicht gekreuzt.
Bis zu diesem Freitagabend (18.30 Uhr/Sky), an dem der MSV im eigenen Stadion wieder auf den HSV trifft. Die Duisburger kämpfen um den Zweitliga-Verbleib, für den einstigen Bundesliga-Dino aus Hamburg zählt nur der Wiederaufstieg. Der Tabellen-15. empfängt den Spitzenreiter – zu einem ungleichen Kräftemessen.
Große wirtschaftliche Unterschiede zwischen den Klubs
Was vor allem für den wirtschaftlichen Rahmen gilt, in dem sich die Klubs bewegen. Grlic, der seit 2011 MSV-Sportdirektor ist, hat einen Kader zusammengestellt, dessen Wert das Portal Transfermarkt.de auf 14,15 Millionen Euro beziffert. Das HSV-Personal kostet demnach etwa das Vierfache: 56,95 Millionen.
Dass solche Zahlen aber nicht zwangsläufig über Sieg oder Niederlage entscheiden, bewies etwa der neunte Spieltag, als Torsten Lieberknecht sein Debüt als MSV-Trainer feierte und das damalige Schlusslicht aus Duisburg beim finanziell deutlich besser aufgestellten Spitzenreiter in Köln 2:1 gewann.
"Spiel mit besonderem Geschmack"
Die Duisburger wollen daraus Mut schöpfen. Lieberknecht glaubt, dass auch der HSV-Trainer diesen Coup thematisieren wird. „Das wird Hannes Wolf wohl auch seinem Team sagen: dass wir schon den Tabellenersten geschlagen haben.“
Obwohl er auf mehrere Stammkräfte – auch auf Kapitän Kevin Wolze (Gelbsperre) – verzichten muss, freut sich Lieberknecht auf die Partie vor rund 27.000 Zuschauern: „Das ist ein Spiel mit einem besonderen Geschmack“, sagt der 45-Jährige. „Der Name HSV hat einen großen Klang im deutschen Fußball. Und das Stadion ist so besetzt, wie ich es mir auch für die Zukunft wünsche.“
Autor: Nils Balke