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EM: Spielniveau in den Viertelfinals gestiegen
Teamgeist erfolgreicher als Individualismus

Spanien bejubelt den Viertelfinal-Sieg gegen Weltmeister Italien im Elfmeterschießen
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In den Viertelfinals der EM haben die Akteure auf einem höheren Niveau agiert als in der Gruppenphase. Das sagen zumindest die statistischen Werte, die während des ganzen Turniers und schon im Vorfeld in den Top-Ligen erfasst wurden.

Drei der vier Partien gingen bis in die Verlängerung oder das Elfmeterschießen, das deutsche Spiel blieb bis zur 93. Minute offen. Auch wenn die Viertelfinals Kroatien-Türkei und Spanien-Italien zusammen fast 240 Minuten ohne Tor blieben, wurde den Fans wenigstens große Dramatik geboten. Trotzdem sagen die Zahlen, dass die Spieler mehr gelaufen sind, was normalerweise ein Hinweis auf erfolgreiche und attraktive Spiele ist.

Der deutschen Elf blieben durch den Sieg in der regulären Spielzeit als einzigem Halbfinalisten zusätzliche Wege erspart. Das sind jeweils etwa 30 Kilometer, die die Türkei und die potenziellen Finalgegner mehr gelaufen sind in dieser Runde. Ein Vorteil, der in der Vorschlussrunde mit zunehmender Spieldauer entscheidend werde könnte. Darüber hinaus zwangen Löws Mannen die Portugiesen an ihre Grenzen. Liefen die in ihrem Auftaktspiel gegen die mittlerweile arg ersatzgeschwächten Türken noch 98 Kilometer, waren es gegen Deutschland 110 km. Einer der lauffreudigsten Spieler des Turniers, Tuncay Sanli (Türkei), sah zuletzt die zweite Gelbe Karte und wird damit gezwungenermaßen eine Verschnaufpause einlegen. Bester Deutscher ist nach wie vor Michael Ballack, der mit insgesamt 46,27 km den fünften Rang in dieser Tabelle belegt.

Trainer Arsène Wenger ist nicht überrascht von der Steigerung innerhalb der Europameisterschaft: „Die Spieler haben ihren Wettkampfrhythmus gefunden und entsprechend sind die Laufleistungen auf internationalem Top-Niveau angekommen. Die Belastung von maximal sechs Spielen von der Vorrunde bis zum Finale innerhalb von rund drei Wochen ist außerdem nicht ungewöhnlich“. Hinter den Top-Platzierten aus Russland (143,71 km) liefen ausgerechnet deren niederländische Gegner (141,25 km) die längsten Distanzen. Ein Zeichen dafür, wie nah Erfolg und Scheitern in einer K.O.-Runde beieinander liegen können. Mit Sergey Semak war es auch ein Russe, der bislang als einziger EM-Akteur die 50 km-Marke knacken konnte. „Die russischen Spieler haben einen konditionellen Vorteil, weil sie sich in der Mitte der Saison befinden und diesen Vorteil spielen sie jetzt aus“, erklärt Wenger.

Der „Performance Index“, der jede Aktion der Spieler erkennt und statistisch auswertet, soll Hinweise darauf geben, wie mit welcher Wahrscheinlichkeit ein Fußballer treffen könnte. Unter den Top 20 sind mit Lukas Podolski (8.) und Michael Ballack (14.) wenig überraschend auch die besten deutschen Torjäger bei dieser EM. Außer den beiden stehen nur vier weitere Spieler aus dieser Liste im Halbfinale. Das zeigt, dass ein starker Zusammenhalt innerhalb eines Teams wichtiger sein kann als herausragende Individualisten. Den höchsten Wert erreicht der vierfache EM-Torschütze David Villa.

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