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Ballack: "Unser Anspruch muss das Finale sein"
Kapitän lässt keine Ausreden gelten

Ballack: "Unser Anspruch muss das Finale sein"
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Zehn Tage vor dem ersten Gruppenspiel gegen Polen lässt der Kapitän keine Ausreden mehr gelten und erwartet von der deutschen Nationalmannschaft bei ihrer EM-Generalprobe ein deutliches Zeichen.

"Ich erwarte einen Sieg und und ein gutes Spiel unserer Mannschaft, damit wir mit einem positiven Gefühl und dem nötigen Selbstbewusstsein in unsere zwei freien Tage gehen", erklärte Michael Ballack vor dem Länderspiel der DFB-Auswahl am Samstag in Gelsenkirchen gegen Serbien (17.30 Uhr/live in der ARD), das der Boss als "Standortbestimmung" für das Turnier in Österreich und der Schweiz (7. bis 29. Juni) bezeichnete. Deshalb fordert der 31-Jährige auch von Bundestrainer Joachim Löw, dass gegen die Serben die Elf aufläuft, die auch am 8. Juni gegen Polen den ersten EM-Sieg einer deutschen Mannschaft seit dem EM-Finale am 30. Juni 1996 in London gegen Tschechien (2:1 durch Golden Goal) perfekt machen soll. "Es ist wichtig, dass der letzte Test vor der EM dazu genutzt wird, dass sich die Mannschaft einspielt."

Für Ballack ist auch selbstverständlich, dass die DFB-Auswahl die Rolle als Titelanwärter bei der EURO annimmt. "Wir sind bei der WM Dritter geworden. Deshalb ist es klar, dass wir als Favorit gehandelt werden. Es muss auch unser Anspruch sein, ins Finale zu kommen." Der ehemalige Münchner verlangte aber zugleich, dass man man schrittweise vorgeht: "Wir haben eine Gruppe, in der wir weiterkommen können. Es muss unser erstes Ziel sein, in die nächste Runde einzuziehen. Dann sehen wir weiter."

Respekt hat Ballack vor allem vor Auftaktgegner Polen, der bei der WM dank eines Last-Minute-Treffers von Oliver Neuville 1:0 bezwungen wurde. "Da haben wir gesehen, wie schwer dieser Gegner zu spielen ist. Und bei der EM wird das nicht anders sein." Um sich auf diese Aufgabe optimal einzustimmen, kommt dem Kapitän die serbische Mannschaft gerade recht: "Wir brauchen einen Gegner, der uns alles abverlangt."

Löw hatte sich offen gehalten, ob er bereits seine Wunschformation in der Arena AufSchalke aufs Feld schickt oder erst während der zweiten Trainingsphase ab kommenden Dienstag in Ascona die Startelf für das ersten Gruppenspiel proben lässt. "Natürlich hat der Trainer das letzte Wort, aber ich glaube schon, dass man am Samstag im Großen und Ganzen die Mannschaft sehen wird, die gegen Polen spielt", sagte jedoch Ballack, der mit dem Bundestrainer gegen Ende des Trainingslagers auf Mallorca über dieses Thema allerdings noch nicht gesprochen hat. Da Löw einen Tag nach der Ausmusterung von Marko Marin, Jermaine Jones und Patrick Helmes am Donnerstagvormittag erstmals mit dem kompletten 23-köpfigen Kader trainieren konnte, sind im Gegensatz zum Match gegen Weißrussland am vergangenen Dienstag (2: 2) keine Experimente mehr nötig. Bastian Schweinsteiger konnte nach seiner Sprunggelenkverletzung ebenso wieder mitwirken wie sein Münchner Vereinskollege Marcell Jansen, den muskuläre Probleme geplagt hatten.

Deshalb fordert Ballack von sich und seinen Kollegen auch eine deutliche Leistungssteigerung zum Weißrussland-Spiel, wo vor allem in der Abwehr noch deutliche Defizite zu sehen waren. "Wir müssen uns in allen Bereichen steigern. Es ist zwar grundsätzlich ein gutes Zeichen, dass alle nach den Belastungen der letzen Tage müde sind und jammern, aber gegen Serbien müssen wir wieder unsere Tugenden zeigen, die uns auszeichnen. Dazu zählen Willenskraft, Konzentration, Bissigkeit und Aggressivität. Das haben wir am Dienstag vermissen lassen." Beim Turnier selbst müsse man dann wieder "120 Prozent aus uns rauskitzeln, wie wir es bei der WM auch getan haben. Damit können wir den Mannschaften, die uns technisch und taktisch noch etwas voraus sind, Paroli bieten". Insgesamt sieht Ballack, der das unglücklich im Elfmeterschießen verloren gegangene Finale mit dem FC Chelsea gegen Manchester United nach eigenen Angaben total abgehakt hat und sich voller Vorfreude auf die EM konzentriert, das deutsche Team besser aufgestellt als noch vor zwei Jahren.

"Damals waren wir im taktisch-technischen Bereich noch nicht so gut. Diesmal ist die Mannschaft eingespielt, weil wir seit vier Jahren ein einheitliches System spielen, das alle verinnerlicht haben und es deshalb viele Automatismen gibt, die zuvor nicht gegriffen haben", erklärte er.

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