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Formel-1-Boss Ecclestone sieht die Deutschen vorne
"Quick Nick" sogar reif für den WM-Titel?

Formel 1: Boss Ecclestone sieht die Deutschen vorne
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Pünktlich zum Saisonstart der Formel 1 am Sonntag in Melbourne wagt Formel-1-Boss Bernie Ecclestone einen Ausblick auf 2008. Besonders die fünf deutschen Piloten kommen bei seinem großen WM-Check gut weg. Bei den Herstellern stehen für BMW-Sauber und McLaren-Mercedes seiner Meinung nach die Chancen gut, nach den 18 Saisonrennen ganz oben auf dem Treppchen zu stehen.

Aber vor allem Nick Heidfeld habe ihn überrascht, dem Mönchengladbacher traut er im BMW-Sauber sogar den WM-Titel zu. "Wenn das Auto wettbewerbsfähig ist und er noch besser wird, warum sollte er das nicht schaffen?", sagt der 77-jährige Brite vor dem WM-Auftakt am Sonntag (5.30 Uhr MEZ/live bei Premiere und RTL) in Melbourne im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst (sid).

Ecclestones Liebling ist Nico Rosberg, der im Williams-Toyota allerdings nicht zu den WM-Favoriten gehören wird. Die fahrerischen Qualitäten des 22-Jährigen schätzt der Formel-1-Boss sehr hoch ein. "Wenn Nico im gleichen Auto sitzen würde wie Heidfeld, würden wir ihn vielleicht sogar schon viel besser sehen", lobt der Engländer den Sohn des ehemaligen Weltmeisters Keke Rosberg.

Formel 1-Boss Bernie Ecclestone. (Foto: firo)

Deshalb sei die Entscheidung von Teamchef Sir Frank Williams völlig richtig gewesen, Rosberg auch nicht für eine Millionenablöse zum Erzrivalen McLaren-Mercedes ziehen zu lassen. Ecclestone: "Wen hätten sie sonst bekommen? Sie hätten ihn nicht einfach ersetzen können." Bei Williams ist der in Wiesbaden geborene Youngster in seinem dritten Formel-1-Jahr bereits die absolute Nummer eins. Auch von dem erst 20-jährigen Sebastian Vettel ist Ecclestone angetan. Er erwarte, so der Brite, dass der Torro-Rosso-Pilot aus Heppenheim in seiner ersten kompletten WM-Saison durchstarte: "Er hat all die Qualitäten, die wir brauchen." Im vergangenen Jahr war Vettel noch als Ersatzmann für BMW-Sauber in Indianapolis als jüngster Formel-1-Fahrer überhaupt in die Punkte gefahren. Später hatte er bei Toro Rosso mit starken Regenauftritten in Japan und China überrascht.

Schwer einzuschätzen seien laut Ecclestone die Chancen von Adrian Sutil aus Gräfelfing, dessen Arbeitgeber Force India in diesem Jahr neu im Grand-Prix-Zirkus ist. Dafür lobt der Brite Sutils Boss, den indischen Milliardär Vijay Mallya, mit dem er bereits lange befreundet ist und den er nun davon überzeugt hat, das Abenteuer Formel 1 zu wagen. Das sei ein Siegertyp, der viele erfolgreiche Geschäfte betreibe, urteilt Ecclestone. Den Hessen Timo Glock, der nach seinen vier Gastspielen für das Jordan-Team 2004 in die Königsklasse zurückkehrt, hat Ecclestone im Vorjahr genau beobachtet. Und was er gesehen hat, hat ihm gefallen. Immerhin kommt Glock wie Rosberg und Lewis Hamilton als GP2-Champion in die Formel 1. Glock habe in der GP2 sehr, sehr gute Leistungen gezeigt, so Ecclestone. Deshalb könnte der 25-Jährige, der bei Toyota den Platz des ausgemusterten Ralf Schumacher einnimmt, durchaus ähnlich wie Rosberg und Hamilton für Furore sorgen.

Ecclestone outet sich im sid-Interview auch als großer Fan der deutschen Automobilhersteller. Das Engagement von BMW und Mercedes sei sehr wichtig für die Formel 1. Beide Autobauer seien eine große Unterstützung und würden der Formel 1 viel Glaubwürdigkeit verleihen. Mehr "Made in Germany" wünscht sich Mister Ecclestone vorerst aber nicht. VW, Audi, Porsche? Der Formel-1-Boss winkt ab: "Ich würde gerne einen der koreanischen Hersteller bei uns sehen." Wie die meisten Experten rechnet auch Ecclestone in diesem Jahr erneut mit einem Zweikampf zwischen den beiden Top-Teams Ferrari und McLaren-Mercedes. Auch den zweimaligen Weltmeister Fernando Alonso hat der 77-Jährige auf der Rechnung, "wenn sein Auto gut ist". Der Spanier ist nach einem frustrierenden Jahr bei McLaren-Mercedes zu Renault zurückgekehrt, wo er 2005 und 2006 jeweils den Titel gewann.

Insgeheim erwartet Ecclestone allerdings ein Duell zwischen Titelverteidiger Kimi Räikkönen (Finnland) und Vize-Weltmeister Lewis Hamilton (Großbritannien) um die Fahrer-Krone 2008. Dass Ferrari-Pilot Räikkönen den Titel als lachender Dritter bei dem internen Zweikampf der McLaren-Rivalen Hamilton und Alonso nur abgestaubt habe, sei laut Ecclestone eine Fehleinschätzung. Der Finne habe den WM-Titel verdient: "Wir arbeiten mit einem Punktesystem, und er hatte mehr Punkte als jeder andere."

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