Nach den Auftaktpleiten bei den Glasgow Rangers (1:2) und gegen den FC Barcelona (0:2) hilft dem VfB in Europas "Königsklasse" nur ein Sieg. Doch nach dem Desaster am vergangenen Samstag beim Hamburger SV (1:4) und dem Sturz in der Liga auf Platz 14 ist nicht nur der Ruf, sondern auch das Selbstvertrauen ramponiert. "Nach so einer Niederlage wie in Hamburg ist es schwierig, den Schalter umzulegen. Wir sind sicherlich nur Außenseiter", meinte Trainer Armin Veh.
Bei einer weiteren Blamage würde auch der Meistercoach in Erklärungsnot geraten. "Wenn uns gegen Lyon kein Erfolg gelingt, wird das Spiel zusätzlich belastend auf uns wirken", weiß Veh. Zwar wurde der Vertrag des 46-Jährigen vorzeitig bis 2009 verlängert, doch in der vergangenen Woche musste Veh mit Heldt zum Gespräch bei VfB-Präsident Erwin Staudt antreten. Wie sehr die Nerven angespannt sind, zeigte Veh, als er nach dem Training am Sonntag ohne weiteren Kommentar gegenüber den Medien davonzog. Doch zumindest Kapitän Fernando Meira hat die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag und ein Happyend in der Gruppe E noch nicht aufgegeben. "Wenn wir gewinnen, sind wir wieder im Rennen. Dann ist alles möglich", erklärte der Portugiese.
Immerhin kann der in der Liga rot-gesperrte Meira gegen den französischen Spitzenreiter um den brasilianischen Mittelfeldstar Juninho ebenso mitwirken wie der Mexikaner Pavel Pardo, dessen Rote Karte von Hamburg in der Champions League ohne Auswirkung ist. Dafür fehlen in Nationalspieler Thomas Hitzlsperger, Arthur Boka, Ludovic Magnin, Antonio Da Silva und Matthieu Delpierre fünf angeschlagene Spieler.
Zudem sind Leistungsträger wie "Fußballer des Jahres" Mario Gomez und Roberto Hilbert außer Form. "Es macht aber keinen Sinn, auf Einzelne loszugehen. Jeder muss eine Schippe drauflegen", forderte Torhüter Raphael Schäfer, der nach seinem Wechsel vom 1. FC Nürnberg nach Stuttgart bislang selbst ein Sicherheitsrisiko ist.
Doch auch Lyon ist nicht ohne Sorgen. Zwar führt Olympique die Ligue 1 an, doch in der Champions League steht der Meister mit null Punkten und 0:6-Toren ebenfalls mit dem Rücken zur Wand. Zudem muss Trainer Alain Perrin weiter ohne Stammtorhüter Gregory Coupet und seinen brasilianischen Abwehrchef Cris auskommen.