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GSV Moers: Holger Floßbach im Interview
„Aus einem Mittelklassewagen einen Porsche machen“

GSV Moers: Holger Floßbach im Interview
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Die Grafschaft in Tränen! Nach fünf Spieltagen noch kein einziger Zähler auf dem Punktekonto. Die Folge: der letzte Tabellenplatz mit 3:17 Toren. Viel bitterer: die neuerliche 0:6-Demontage und Demütigung gegen Wülfrath, die einem Untergang glich. Es herrscht Ratlosigkeit beim GSV Moers. Wie konnte es so weit kommen? Wer ist Schuld? Was muss sich ändern? Wer oder was kann noch helfen und die Misere abwenden? Mittendrin und Zielpunkt der kollektiven Schelte – natürlich Trainer Holger Floßbach.

Am Dienstag folgte ein „rauchiges, klärendes Gespräch mit hitzigen Diskussionen zwischen Trainer, Betreuern und der gesamten Mannschaft“, erklärt GSV-Coach Floßbach. Heute um 17 Uhr wartet der nächste Ortstermin. Dann sind Chef-Trainer und „Co“ Andreas Polenski beim Vorstand geladen. RevierSport sprach im Vorfeld mit Holger Floßbach über die bisherige Misere in und um Moers.

Reviersport: Holger Floßbach, wie ist denn das Gespräch mit der Mannschaft am Dienstag verlaufen? Floßbach: Eigentlich ganz gut. Wir haben uns alle vernünftig ausgesprochen und versucht, das Warum und Weswegen des bisherigen Misserfolges aufzuzeigen. Bis in den späten Abend wurde alles beredet und jedes Detail aufgearbeitet. Ich habe auch protokolliert, was jeder zum Thema beigetragen hat, um die Fehler abzustellen. Außerdem haben wir durchleuchtet, wie eigentlich die Chemie zwischen Mannschaft und Trainerteam aussieht.

RS: Und wie ist die Chemie? Floßbach: Ganz klar: Die Mannschaft spielt nicht gegen Trainer. Das ist äußerst selten, vor allem nicht ein ganzes Kollektiv. Aber ich musste mir eingestehen, dass ich noch nicht so den Draht zum Team habe, wie ich es mir eigentlich vorgestellt habe. In den letzten drei, vier Wochen ist es besser geworden, aber das ist auch für mich selbst erschreckend, weil ich diese Probleme in den bisherigen Vereine noch nie hatte. Das liegt aber auch mit daran, dass sich auch die Mannschaft noch nicht ganz gefunden hat. Da sind 14 Leute hinzugekommen, da ist es auch für die Jungs nicht einfach.

RS: Einigen davon spricht man ja die Verbandsligatauglichkeit ab... Floßbach: Das möchte ich nicht so stehen lassen. Die Jungs sind alle verbandsligatauglich. Sicherlich muss sich da jeder – auch ich – hinterfragen. Als Beispiel habe ich die Aufstellung von Sonntag genommen und die Spieler gefragt, wie sie aufgelaufen wären und was sie denn anders gemacht hätten. Jeder hätte – mit Blick auf die Verletzten und Gesperrten – genauso aufgestellt. Die derzeitige Situation ist vielmehr eine Verkettung von diversen Negativfaktoren. Mit der Auswechslung von Raffael Haddad und der folgenden Unordnung in der Abwehr haben wir gleich zwei Tore kassiert. Dann kommt alles wieder hoch: In welcher Situation bist du jetzt? Vier Niederlagen in Folge, die Unsicherheit, die Verletzten, nur A-Jugendliche auf der Bank, die Köpfe gehen runter und schlussendlich folgt die Resignation, was in der 0:6-Demütigung gipfelte. Danach hatte die Mannschaft nicht mehr den Charakter das Spiel zu drehen. Mit jeder weiteren Pleite wachsen die Zweifel. Und ohne Selbstvertrauen und Siegeswillen hast du als Verbandsligakicker wirklich nur noch Bezirksligaformat.

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