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Rekordergebnis geht Blatter "gegen den Strich"
FIFA-Boss sieht taktisch naive Südamerikanerinnen

Rekordergebnis geht Blatter "gegen den Strich"
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Auch einen Tag nach dem 11:0 gegen Argentinien war das Schützenfest noch Gesprächsthema Nummer eins bei der Frauen-WM in China. Die deutschen Spielerinnen empfanden sogar fast ein bisschen Mitleid mit dem Gegner. "Wenn du elf Stück bei der WM bekommst, dann ist das schon ein bisschen peinlich", sagte Abwehrspielerin Ariane Hingst. Sie selbst habe es sich verkniffen, ebenfalls nach vorne zu stürmen und ein Tor erzielen zu wollen. "Bei solchen Ergebnissen sieht das immer so erzwungen aus, wenn du als Abwehrspielerin das zehnte Tor machst", sagte Hingst.

Nicht gerade erfreut über den deutschen Kantersieg gegen den hoffnungslos unterlegenen Südamerika-Champion war auch FIFA-Präsident Joseph S. Blatter. "Ich muss ehrlicherweise sagen, dass mir dieses Ergebnis gegen den Strich geht", kommentierte der Schweizer und fügte hinzu, dass der höchste WM-Sieg aller Zeiten "nicht gut" für den Frauen-Fußball gewesen sei. Auch angesichts der taktischen Schwächen der argentinischen Mannschaft kritisierte der FIFA-Boss: "Im Frauen-Fußball muss noch viel in der Entwicklung geleistet werden." Der Mann aus dem Wallis attestierte Argentinien ein "naives Verhalten" auf dem Spielfeld. So einfach hatten es sich die Frauen um DFB-Trainerin Silvia Neid im Schanghaier Hongkou-Stadion beim besten Willen nicht vorgestellt. Und ausschließlich erfreut war die Mannschaft über den höchsten Sieg der WM-Geschichte letztlich auch nicht. "Es ist eher schade, dass ein Eröffnungsspiel mit einem solchen Ergebnis endet", sagte die dreifache Torschützin Birgit Prinz nach dem 11:0.

Doch die Schuld für einen solch einseitigen Fußballabend, der schon zur Halbzeit zahlreiche chinesische Zuschauer aus dem Stadion vertrieben hatte, übernahmen die deutschen Frauen nicht. "Wir haben einfach nur unseren Job gemacht und gut Fußball gespielt. Was können wir dafür, wenn der Gegner so schwach ist", sagte Prinz.

Selbst DFB-Präsident Theo Zwanziger stellte der Freude über den gelungenen Auftakt zum Trotz die Sinnfrage. "Unter solchen Umständen sollte man eine Ausweitung der Teilnehmerzahl auf 24 Mannschaften gut überlegen", sagte Zwanziger. Zwar gibt es bislang keine konkreten Pläne über eine Expansion des Turniers, doch dass die Idee der Vergrößerung innerhalb des Weltverbandes FIFA durchaus auf Zustimmung trifft, ist kein Geheimnis. Schließlich bietet ein größeres Turnier noch mehr wirtschaftliches Potenzial. Um die WM 2011 bewirbt sich bekanntlich der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und kämpft gegen Kanada, Australien und Peru um die WM-Gastgeberrolle.

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