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RWE: Lindbaek heftig im Visier - Zufrieden mit Harrer
„Kann schon seit Wochen nicht mehr gut schlafen"

RWE: Lindbaek heftig im Visier - Zufrieden mit Harrer
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Der Sprung aus der eher ländlichen Idylle in das Haifischbecken. Heiko Bonan, RWE-Trainer, vollzog diesen Wechsel vor der Spielzeit. Er kam aus dem eher beschaulichen Ahlen und bemerkt jetzt aktuell, wie schnell man in Bergeborbeck vom Hoffnungsträger zum Südenbock degradiert wird. RevierSport unterhielt sich mit dem 41-Jährigen nach der Schlappe gegen Emden.

Heiko Bonan, nimmt Ihre Betroffenheit zu?

Nicht einfach, was zu sagen. Wir wussten, Emden ist homogen und voller Selbstvertrauen. Kickers wartete auf Fehler, mit der ersten Chance passierte genau das, was wir nicht wollten. Ein 0:1 nach einem Standard. Rüdiger Neitzel stand völlig frei. Trotz klarer Zuordnung. Das Team hat alles versucht, ist viel gelaufen und hat gekämpft. Aber unter dem Strich kommen zu wenig Chancen dabei raus. Die absolute Verbissenheit fehlt, das Ding irgendwie rein zu machen. Man merkt, was im Umfeld los ist. Man kann viel vorwerfen, aber nicht, dass die Jungs nicht alles versucht haben.

Die Abteilung Attacke ist im Visier der Kritik.

Ich kann mir die Stürmer, die die Tore machen, auch nicht schnitzen. Aber es ist nicht alleine diesen Positionen vorbehalten, zu treffen. Wir hatten genügend Standards, aber die Brutalität vor dem Kasten fehlt.

Was passiert? Heiko Bonan und Co-Trainer Ralf Außem

Woher holen Sie den Optimismus?

Stijn Haeldermans kommt wieder, auch wenn ich weiß, dass er allein kein Retter sein kann. Sören Brandy ist wieder dabei, Stefan Lorenz ist auf dem Weg der Besserung, Mitja Schäfer kommt zurück, Tim Erfen auch. Das ist aktuell der einzige Hoffnungsschimmer, den wir haben. Ich kann nur versprechen, wir tun im Training alles dafür, in der nächsten Woche neu anzugreifen.

Zurück zur Stürmerfrage, was macht André Schei Lindbaek?

Die Frage kommt seit fünf Wochen. Wenn die Leute beim Halbzeitpfiff die Chance gehabt hätten, zu sehen, wie genau sich André bewegt hat, dann kann jeder verstehen, warum ich ihn nicht eingewechselt habe.

Man sieht Ihnen an, Sie sind extrem unzufrieden mit dem Norweger.

Ich habe von Anfang an gesagt, er ist nicht der Heilsbringer. Ich erwarte von ihm im Training ein Zeichen, dass er spielen will, das ist mir einfach noch zu wenig. Ich habe auch keinen Bock mehr, das zu schützen. Diese Position ist in diesen Spielsystem extrem wichtig. André muss begreifen, in welcher Situation wir sind. Er muss mehr machen, muss dem Team zeigen, er will helfen, aus dem Sumpf zu kommen. Er ist 29 Jahre alt, er ist nicht erst seit gestern hier.

Daniel Sereinig stand nach ähnlich heftiger Kritik wieder in der Startelf.

Daniel hat die Reaktion gezeigt, so was erwarte ich von einem gestandenen Profi. Ich kann ja jetzt nicht zu einem Vincent Wagner gehen, der vor kurzem noch Verbandsliga spielte und sagen, hole die Kohlen aus dem Feuer.

Sie tauschten Ferhat Kiskanc bereits nach 30 Minuten gegen Michel Harrer aus. Warum?

Ferry hat überragende Fähigkeiten. Aber die Schwankungen sind extrem. Ich hätte ihm keinen Gefallen getan, ihn auf dem Platz zu lassen. Michel kommt aus der U23, er hat es nicht schlecht gemacht, man hatte auch den Eindruck, er hat mehr Selbstvertrauen. Das sagt doch alles.

Ausgerechnet ein Youngster bringt die Truppe nach vorne?

Spieler haben nicht den Mut, Aktionen zu starten. Es spricht Bände, dass wir dafür Jungs aus der U23 benötigen. Am Strafraum waren wir mit dem Latein am Ende.

Harrer führte danach die Mehrzahl der Standards aus.

Das hat damit zu tun, dass er diese einfach auch gut kann. Die meisten hatten Qualität.

Und jetzt?

Es geht nur gemeinsam. Ich werde den Jungs Möglichkeiten anbieten. Andersherum müssen die Akteure Manns genug sein, einen großen Teil selbst zu machen. Ich kann nicht mehr über den Platz rennen und den Pass spielen. Es gehört dazu, Fehler zu machen. Kein Problem, es gibt zehn andere, diesen wieder auszubügeln. Dieses Selbstvertrauen muss da sein.

Wie geht es Ihnen privat, können Sie noch abschalten?

Ich habe drei Jahre in Essen gespielt, das war nicht alles eitel Sonnenschein, mir ist eine solche Situation nicht fremd. Ich kann schon seit Wochen nach einer solchen Niederlage nicht mehr gut schlafen. Es wäre schlimm, wenn das nicht so wäre. Sofort nach dem Schlusspfiff fängt man an, zu überlegen, was man machen kann.

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