Auf die Tabelle nach dem achten Bundesliga-Spieltag werden sie bei Borussia Mönchengladbachs öffentlich sicher nicht viel geben. Und dennoch sind fünf Siege, 17 Punkte und Rang zwei hinter Borussia Dortmund ein Ausrufezeichen, das allen rund um den Borussia-Park gut tut. Vor allem auch Jonas Hofmann. Gladbachs latenter Tor-Muffel hatte mit seinen drei Treffern einen gewichtigen Anteil am strahlenden 4:0 (1:0)-Heimerfolg über den FSV Mainz 05. Über 51 000 Zuschauer waren am Sonntagabend ein weiteres Mal begeistert von ihrer neuen Borussia. Lahme Spiele wie in der Rückserie zuletzt? Scheinen derzeit ganz weit weg.
Trotz des 3:0-Coups bei den Meister-Bayern vor zwei Wochen hatte Trainer Dieter Hecking einen Wechsel in der Startelf für nötig erachtet: Prellbock Tobias Strobl startete für Weltmeister Christoph Kramer im defensiven Mittelfeld. Das hinderte die Gäste allerdings zunächst nicht daran, offensiv ziemlich munter mitzuspielen. Statt 1:0 für Gladbach hätte es zur Pause auch locker 2:2 stehen können.
Gladbach traf dreimal binnen zehn Minuten
Doch nur eine der vielen guten Torchancen endete auch im Ziel. Jonas Hofmanns zweitem Saisontreffer ging ein exzellenter Gassenpass des belgischen Nationalspielers Thorgan Hazard voraus. Der Ex-Dortmunder Hofmann brauchte bei seinem Flachschuss allerdings die gütige Hilfe des Mainzer Innenpfostens.
Vor und im anderen Strafraum war eine Menge Laufarbeit und Einsatzbereitschaft gefragt, um das freche Mainzer Offensivtrio mit dem Franzosen Jean-Philippe Mateta (von Olympique Lyon), dem Niederländer Jean-Paul Boetuis (von Feyenoord Rotterdam) und dem 18-jährigen Jonathan Burkardt in Schach zu halten.
Die mit gleich sechs Sommerzugängen startende Truppe von Trainer Sandro Schwarz zeigte jedenfalls nach vier Spielen ohne Treffer das genaue Gegenteil von Maurermeister-Fußball. Doch das reichte nach der Pause nicht, um entfesselt aufspielende Gladbacher zu stoppen. Die Elf vom Niederrhein traf binnen zehn Minuten dreimal und entzogen der Partie komplett die Spannung.
Die Protagonisten des 2:0 waren jene des 1:0: Kapitän Lars Stindl auf Thorgan Hazard, der bediente wieder Jonas Hofmann. Beim 3:0 durfte Hazard selber einnetzen. Die Flanke gab Alassane Pléa, der von Stindl auf der linken Spielfeldseite herrlich freigepasst worden war. Und das 4:0 ging wieder auf Hofmanns Konto.
Autor: Michael Ryberg