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RWE: Rechte Außenbahn-"Keule" für brodelnde Kulisse
Adresse korrigieren, neue Arena

RWE: Rechte Außenbahn-"Keule" für brodelnde Kulisse
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Kraftpaket für die Außenbahn! Tim Erfen heißt der Mann, den Neu-Coach Heiko Bonan von RW Ahlen mitbrachte: Einsatzgebiet ist die rechte Außenbahn, Vorabstationen waren CZ Jena, MSV Duisburg II, VfL Bochum II, Rheydter SV. Erfen wohnt aktuell bei seinen Eltern in Mönchengladbach. "Ich bin gerne zuhause", legt sich der RWE-Neuzugang fest, der bis 2008 unterzeichnete. "Ich freue mich richtig auf die Aufgabe in Essen", erklärt der 24-Jährige, "Ahlen kann man nicht vergleichen."

Sehr korrekt. Erfen: "RWE will wieder hoch nach dem ärgerlichen Abstieg, vor allen Dingen mit diesem Fanpotenzial." Das viele elektrisiert, allerdings auch problematisch werden kann: "Ich bin froh, dass es klappte, Essen ist eine Top-Adresse in der Regionalliga." Wobei die dritte Klasse eher die falsche Anschrift ist. "Deshalb müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, dass wir schnell wieder hoch kommen." RWE wollte den Akteur auch für Liga zwei, Offenbach fühlte gleichfalls vor.

Bonan beschreibt Erfen als "unter Strom stehend, aggressiv, leidenschaftlich" - Erfen grinst: "Heiko sieht die Physis, weiß, ich bin schnell, aber er vergisst, ich kann auch durchaus gut zocken, ich bin auf dem Bolzplatz groß geworden." Klar ist, Erfen dürfte ob seiner Spielart gut zur Kulisse passen: Dynamik an der Außenbahn. "70 Meter-Sprints sind was anderes, als wenn ich mit der Zehn agiere und Übersteiger zeige. Die Duelle auf Außen sind so, dass man mit Tempo aufeinander zukommt." So soll es sein - in der letzten Saison bei RWE eher selten. Erfen: "Dazu benötigt man Aggressivität, Heiko hat schon nicht Unrecht."

Sieben gelbe Karten kassierte der Fachabiturient zuletzt, "darunter waren schon ein paar richtig doofe." Allerdings ist das kein psychologisches Problem. Der 1,85-Meter-Mann: "Die Fans im Ruhrgebiet wollen Akteure sehen, die sich hundertprozentig einbringen für ihren Club." Essen ist da keine Ausnahme. Sein Fazit: "Prima, wenn man an der Außenlinie richtig unterwegs ist, eine scharfe Flanke rein bringt, dann schreien die Zuschauer, das ist doch gut so, mit so etwas identifizieren sich die Leute." Nach dem Schlusspfiff dann nur noch auf den Zaun, schon hat man als Kicker gute Karten.

Während seiner Duisburger Zeit studierte Erfen BWL, allerdings ist das nicht mehr aktuell: "Ich überlege, ob ein Fernstudium Sinn macht." Vater Jakob hat eine kleine Firma (Elektromaschinenbau), auch eine Option für den Sohnemann. "Ich habe schon als Kind immer gerne mitgeholfen, vielleicht steige ich ein."

Permanentes Pendeln zwischen Mönchengladbach und Essen wird es nicht geben, der 80 kg-Athlet wird sich eine parallele kleine Bleibe besorgen. Freundin Charlotte, mit der er seit fast fünf Jahren leiert ist, ist angehende Studentin. Erfens Augen glänzen: "Seit wir zusammen sind, läuft es richtig rund für mich. Nach Jena konnte sie nicht mit, in Ahlen haben wir zusammen gewohnt, in Mönchengladbach können wir uns auch jeden Tag sehen." So was nennt man feste Bindung. "Sie studiert irgendwas in Richtung Psychologie, ich weiß gar nicht, wie das genau heißt." So dass man vielleicht den ominösen gelben Kartons auf den Grund gehen kann, die seine bessere Hälfte dann von der Tribüne genau analysiert. Erfen feixt: "Mensch, dann kennt sie mich hinterher noch besser. Aber ehrlich, nach fünf Jahren ist das dann auch in Ordnung."

Das RWE-Team wird neu zusammengestellt, allerdings kennt Erfen schon einige Kollegen. Tim Gorschlüter kommt mit ihm als Ahlener Doppelpack, "Sören Pirson habe ich bei der Abschlussfahrt auf Mallorca getroffen." Alles versammelte sich in Cala Ratjada, "wankte" sich wohl über den Weg. Moritz Stoppelkamp (zuletzt RW Erfurt) war auf dem Platz Konkurrent, mit David Czyszczon (Bochum II) spielte Erfen noch zusammen beim VfL. Spätestens seit dem gestrigen Grillfest wurden alle Hände einmal geschüttelt. 25,05 ist der Altersdurchschnitt des aktuellen Kaders.

"Gut so", legt sich Erfen fest. Eine junge Truppe, der auch bald ein neues Stadion präsentiert werden soll. Erfen: "Dann muss ich auf jeden Fall ein Jahr länger bleiben, damit ich diese Arena auch noch erlebe." So sieht es aus, dann aber nicht mehr unter falscher Anschrift. Erfen nickt ab: "Aufsteigen, dann nach zehn Spieltagen in Liga zwei im neuen Bau, geil wäre das."

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