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Roger Federer scheitert im Finale der French Open
Nadals Königreich uneinnehmbar

French Open: Nadals Königreich uneinnehmbar
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Im roten Königreich von Rafael Nadal ist Roger Federer erneut gescheitert. Im Traumfinale der French Open musste sich der Weltranglistenerste aus der Schweiz wie im Vorjahr seinem spanischen Dauerrivalen 3:6, 6:4, 3:6, 4:6 geschlagen geben und verpasste wieder seinen letzten noch fehlenden Grand-Slam-Titel. Nadal verwandelte nach 3:10 Stunden seinen ersten Matchball, ließ erst seinen Schläger fallen und landete dann selbst mit dem Rücken zuerst auf dem Boden.

Von der roten Asche gepudert, nahm er schließlich die Glückwünsche des geschlagenen Federers entgegen. "Das ist ein echter Traum. Ich liebe diesen Platz. Und es tut mir leid für Roger, er ist ein großer Champion", sagte Nadal.

Der Spanier blieb auch bei seinem dritten Paris-Auftritt ungeschlagen und schaffte nach den Erfolgen 2005 und 2006 den Hattrick. Dieses Kunststück war zuletzt Rekordgewinner Björn Borg vor 27 Jahren gelungen. Federer war dagegen sichtlich enttäuscht, gratulierte dem überlegenen Nadal aber lächelnd: "Ich habe gegen einen großartigen Spieler verloren. Aber ich war näher dran als im letzten Jahr. Und nächstes Jahr werde ich es wieder versuchen."

Muss weiter auf seinen letzten Grand Slam-Titel warten: Roger Federer. (Foto: firo)

Während der Sand von Roland Garros für den Baseler immer mehr zum roten Tuch wird, schraubte Nadal seine imposante Bilanz auf 21 Siege hintereinander in Paris. Überglücklich nahm er nach einem über weite Strecken hochklassigen Match den Coupe des Mousquetaires aus den Händen des dreimaligen Champions Gustavo Kuerten aus Brasilien entgegen. Nur sieben Spieler inklusive Nadal haben nun drei oder mehr Titel in Paris gewonnen. Kein Platz auf dem Court Philippe Chatrier war mehr leer, als die beiden weltbesten Tennisspieler die Arena betraten.

Als Federer um 15.10 Uhr den ersten Aufschlag hatte, waren die Sympathien klar verteilt: Die Zuschauer waren zwar nicht gegen Nadal, doch sie waren so sehr für Federer, dass sein Applaus stets doppelt so laut schien und immer wieder "Roger, Roger"-Sprechchöre aufkamen. Wunderknabe Nadal zeigte sich davon aber unbeeindruckt, und als Federer im ersten Satz gleich zehn Breakbälle nicht nutzen konnte, war der Mallorquiner zur Stelle: Zum 3:4 und zum Satzgewinn nahm er Federer den Aufschlag ab und hatte seinem enormen Selbstvertrauen einen weiteren riesigen Punkt zugefügt.

Federer unterliefen in der Folge immer wieder ungewohnt leichte Fehler, doch mit einem Break zum 4:3 kam er zurück ins Spiel und nutzte schließlich seinen fünften Satzball zum Satz-Ausgleich. Er hatte aber durchgehend Probleme mit dem ersten Aufschlag, und wie schon in den Runden zuvor überrannte Nadal schließlich auch Federer mit seiner schier unendlichen Kraft und vor allem gewaltigen Vorhandschlägen. Als Belohnung für den insgesamt 22. Titel seiner Karriere erhält der 21-Jährige eine Million Dollar Preisgeld. Der vier Jahre ältere Federer muss sich mit der Hälfte trösten und bleibt vorerst bei zehn Grand-Slam-Titeln stehen. Dabei war der Eidgenosse bei seiner neunten Paris-Teilnahme seit seinem Grand-Slam-Debüt 1999 so zuversichtlich wie selten in das Duell mit Nadal gegangen.

Schließlich hatte er Nadal zuletzt in Hamburg im sechsten Aufeinandertreffen noch erstmals auf Sand bezwungen und dessen Serie von 81 Sandsiegen hintereinander geknackt. Doch ein Jahr nach der Viersatzniederlage gegen Nadal am selben Ort musste er nach 27 Erfolgen in Serie bei Major-Turnieren wieder eine Pleite hinnehmen. Geplatzt ist damit vorerst der Traum, als erst sechster Spieler, Siege bei allen vier Grand-Slam-Turnieren perfekt zu machen. Als bislang letzter Spieler hatte Andre Agassi vor acht Jahren diesen Karriere-Grand-Slam in der französischen Hauptstadt komplett gemacht. Federer bleibt dagegen auch der `echte´ Grand Slam mit Siegen bei den vier bedeutendsten Turnier in einem Kalenderjahr weiter verwehrt.

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