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Brasilien im Härtetest in England gefordert
"Die Mannschaft hat keine Zeit, sich vorzubereiten"

Brasilien im Härtetest in England gefordert
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Ausgerechnet zwei Urlaubsgesuche haben Brasiliens Nationaltrainer Dunga ins Dilemma gestürzt. Obwohl die müden Stars Kaka und Ronaldinho die Selecao bei der Copa America im Stich lassen, kann Dunga das Duo beim Antrittsbesuch des fünfmaligen Weltmeisters im neuen Wembley-Stadion am heutigen Freitag (21.00 Uhr) gegen England nicht außen vorlassen.

"Die Mannschaft hat keine Zeit, sich vorzubereiten. Deshalb behalten wir die eingespielten Strukturen bei", begründete der frühere Stuttgarter Bundesliga-Profi die Berufung der im Team verbliebenen WM-Stars, für die es aber dennoch einen Seitenhieb gab. "Ich habe immer alles daran gesetzt, um für die Selecao zu spielen", meinte Dunga hörbar verärgert. Die Duelle gegen den Weltmeister von 1966 sowie am kommenden Dienstag in Dortmund gegen die Türkei sind die letzten Tests vor der Südamerika-Meisterschaft vom 26. Juni bis 15. Juli in Venezuela. Was läge also näher, Alternativen zu prüfen und Kaka nach dem Champions-League-Sieg mit dem AC Mailand sowie Ronaldinho, dessen Gedanken beim FC Barcelona und dem Kampf um die spanische Meisterschaft sind, frei zu geben. Zumal Dunga nach sieben Siegen in neun Spielen eine Jobgarantie erhielt.

Denn Ricardo Teixeira, Präsident des heimischen Verbandes CBF, erklärte jüngst: "Unser Abschneiden bei der Copa America, Ergebnisse von Freundschaftsspielen oder bei jedem anderen Wettbewerb, ausgenommen den WM-Qualifikationsspielen, beeinflussen nicht die Haltung der Verbandsspitze gegenüber dem Trainer." Eine Pleite ohne das Duo wäre also kein Beinbruch.

Aber vielleicht ein Vertragsbruch. Denn eine internationale Gruppe hat sich bis 2010 Freundschaftsspiele der Selecao für geschätzt 1,5 bis zwei Millionen US-Dollar pro Begegnung gesichert. Und die wollen natürlich mit Namen wie Kaka und Ronaldinho die "Brazil World Tour" gegen viel Geld an den Mann, sprich Zuschauer im Stadion oder weltweit an den TV-Schirmen, bringen.

Die Ideengeber in der Selecao bei der Copa America könnten nun sogar aus der Bundesliga kommen. Der Bremer Diego, von seinen Berufskollegen in Deutschland zum besten Spieler der Saison gewählt, darf bereits in London und Dortmund bei Dunga vorspielen.

Hoffnungen macht sich seit Montag auch der Schalker Lincoln, dessen Name überraschend im 34-köpfigen vorläufigen Aufgebot für das Turnier in Venezuela auftauchte. "Ich bleibe mit beiden Füßen auf dem Boden. Es ist ja nur eine Vorab-Liste. Ich hoffe aber, auch im endgültigen Aufgebot dabei zu sein", verkündete der Mittelfeldstratege vom Revierklub. Bei den Gastgebern steht ebenfalls eine Personalentscheidung im Zentrum der Diskussion. Die erste Nominierung von "Glamour-Boy" David Beckham in seiner elfmonatigen Amtszeit hat dem heftig in der Kritik stehenden englischen Teammanager Steve McClaren ungeahnte Sympathien auf der Insel eingebracht - an dem Druck, der auf ihm lastet, ändert dies nach den schwachen Leistungen in der EM-Qualifikation jedoch nichts. Seine Hoffnung wird McClaren aber auch in die Rückkehr von Stürmerstar Michael Owen setzen, der erstmals seit seiner Verletzung bei der WM-Endrunde im vergangenen Sommer in Deutschland wieder im Kader steht.

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