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KETTWIG: Nach Waffenstillstand heute Krisensitzung
"Wollen als Truppe zusammen bleiben"

KETTWIG: Nach Waffenstillstand heute Krisensitzung
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Das durch den Rücktritt von FSV-Trainer Karl Weiß ausgelöste Erdbeben scheint in Kettwig langsam abzuebben.

Das durch den Rücktritt von FSV-Trainer Karl Weiß ausgelöste Erdbeben scheint in Kettwig langsam abzuebben. "Wir sind der Meinung, dass es rufschädigend für alle ist. Das kann so nicht weiter gehen", ist die öffentliche Schlammschlacht der vergangenen Tage in Weiß' Augen untragbar. Aus diesem Grund wird am heutigen Donnerstag auch noch einmal ein Versuch unternommen, ein "gemeinsames" Gespräch zu suchen. Teilnehmer: Weiß, die Mannschaft sowie der erste Vorsitzende Jöran Steinsiek. "Ich habe die Sache mit Jöran erst einmal geklärt, es herrscht Waffenstillstand", freut sich Weiß, dass die Anschuldigungen der letzten Tage aus der Welt sind. "Es wird heute noch einmal heiß diskutiert, aber auch nach einer sauberen Lösung gesucht. Ich werde dabei sein, damit nicht weiter polarisiert wird."

Ist Weiß' Anwesenheit gleichzeitig gleichbedeutend mit der Rückkehr auf die Trainerbank? "Wir würden es uns wünschen", redet André Schwartz Klartext. Der Routinier, der das Team in dieser Angelegenheit vertritt, deutlich: "Wir wollen keine externen Leute. Weder Trainer noch Spieler, da dafür doch sowieso kein Geld vorhanden ist. Wir wollen als Truppe zusammen bleiben und Karl Weiß soll uns coachen." Eine Aussage, die Weiß wie Öl herunter geht. "Ich hatte mit den Jungs nie ein Problem, aber die grundsätzlichen Schwierigkeiten mit dem Vorstand müssen ein für alle Mal geklärt werden. Natürlich wäre ich bereit, wieder zurückzukommen." Somit wäre die vakante Position an der Seitenlinie geklärt. Doch damit nicht genug. Damit die Mannschaft, die in der letzten Woche nicht zu den Übungseinheiten erschien, die Rückrunde bestreitet, hat Schwartz klare Vorstellungen: "Wir wurden nie über die finanziellen Sorgen informiert, immer nur hingehalten. Obwohl wir oftmals das Gespräch gesucht haben, wurden wir alle vereimert. Das kann nicht sein."

Schwartz weiter: "Wir haben hier im letzten Jahr soviel gemeinsam durchgestanden, dass wir uns jetzt nicht trennen lassen. Deshalb akzeptieren wir auch keine Entlassung von Kai Berges oder Timo Diehle." Hört sich klar nach Erpressung an, oder? "Nein", winkt der ehemalige Mülheimer ab. "Wir verlangen, dass man mit uns redet. Wir machen es nicht zum Vergnügen, irgendwann ist das Maß nur einfach voll. Ich habe aber nie gesagt, dass ich Jörans Kopf fordere, deshalb ist es keine Erpressung. Es ist allerdings auch nicht akzeptabel, wenn man eine ganze Saison belogen wird."

Übersetzt: Kehrt Weiß zurück und wird das Duo nicht vor die Tür gesetzt, wären auch Forderungen nach einem Führungswechsel ad acta gelegt? "Sportlich geht es sofort weiter, wir haben uns selbst im Saft gehalten, waren Laufen oder haben uns eine Soccer-Halle gemietet", nimmt auch Schwartz die Schärfe aus der Situation. "Die Mannschaft will antreten. Aber dafür muss es verlässliche Aussagen von Jöran geben. Wir sind kompromissbereit. Auch wenn Jöran bleibt, würden wir weitermachen."

Eine klare Aussage, die nicht wie proklamiert einen Abgang Steinsieks nach sich ziehen würde. Der Funktionär selbst zeigt sich ebenfalls selbstkritisch. "Ich habe mit Diehle und Berges ein Gespräch gesucht, das viele Dinge ausgeräumt hat. Ich wäre froh, wenn die Schlammschlacht ein positives Ende für alle Seiten finden würde. Wir haben alle Fehler gemacht, aus denen wir lernen." Steinsiek: "Einen positiven Effekt hatte die Sache: Es gibt jetzt Leute, die sich im Verein engagieren möchten."

Sollte es zu einer Einigung kommen, könnte ein Finanzausschuss, in dem auch ein Mannschaftsvertreter sitzen würde, ins Leben gerufen werden. Steinsiek: "Eine gute Überlegung." Schwartz' Einsicht: "Die Geschichte hätte intern bleiben müssen."

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