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SODINGEN: Wegner "hat einen am Sträußchen"

SODINGEN: Wegner "hat einen am Sträußchen"
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Wenn man nur auf die Gegentore des SV Sodingen blickt, dann ist es verwunderlich, dass die Herner gegen den Abstieg spielen

Wenn man nur auf die Gegentore des SV Sodingen blickt, dann ist es verwunderlich, dass die Herner gegen den Abstieg spielen. Denn bislang klingelte es 24 Mal. Spitzenreiter und Nachbar DSC Wanne-Eickel musste beispielsweise 23 Einschläge hinnehmen. Dass Sodingen in dieser Statistik nicht zu den Kellerkindern der Liga gehört, ist an einer Person festzumachen. Torwart Dennis Wegner. "Er zeigt überdurchschnittliche Leistungen", zieht auch sein Spieler-Trainer Christian Hampel den Hut vor dem 26-Jährigen (Geburtstag am 26. Februar), den er sogar vier Mal pro Woche von zuhause abholt und zum Platz bringt. "Wer kann das schon von sich behaupten? Nein, Dennis wohnt fast neben mir und wir bilden eine Fahrgemeinschaft. Er hat einen großen Beitrag dazu beigesteuert, dass wir nicht noch schlechter dastehen. Er ist ein positiver Typ und gehört zu den besten Keepern der Liga." Hampel weiter: "Er hat aber auch ein bisschen einen am Sträußchen, aber das müssen Torhüter haben, sonst sind es keine guten."

Charakteristika, mit denen sich Wegner durchaus anfreunden kann. Seine Brötchen verdient er als Erzieher an der Elisabeth Grundschule in Dortmund. "Ich habe irgendwann einmal Elektro-Installateur gelernt, bin durch den Zivil-Dienst dann darauf gekommen", berichtet der gebürtige Dortmunder. "Mir macht es Spaß, mit Kindern zu arbeiten. Später möchte ich in den Bereich Heimerziehung, aber momentan ist es nicht mit dem Fußball zu vereinbaren."

Als Kindergärtner kann sich Wegner, der seit eineinhalb Jahren das SV-Trikot trägt, auch teilweise in Sodingen fühlen. "Manchmal läuft es bei uns auch wie in der Vorschule ab", schmunzelt der BVB-Anhänger. "Nein, Spaß bei Seite, aber wir sind eine recht junge Mannschaft. Ich denke schon, dass die Mischung stimmt, aber viele von unseren jüngeren Akteuren sind Heißsporne. Ich komme mit allen klar, fühle mich auch wohl."

Doch ob er seinen Vertrag, der im Sommer auslaufen wird, auch verlängert, steht in den Sternen. "Ich bin vom letzten Jahr enttäuscht, wir haben leider abgebaut. Unter Christian ist ein frischer Wind reingekommen, aber eine neue Herausforderung ist auch nicht verkehrt. Ich würde gerne den Sprung in die Oberliga wagen." Konkrete Angebote liegen dem Familienvater (Freundin Fiona, 27 Jahre und Tochter Tara, 3 Jahre) aber noch nicht vor. "Ich kann mit meiner Leistung zufrieden sein. Mit den Niederlagen sind wir noch gut bedient, aber wir haben viel zu viele Remis eingefahren", sieht Wegner den Grund in der Konzentration. "Die Reife fehlt vielen Leuten. Das ist ärgerlich."

Auch Hampel weiß, dass Wegner nur schwer zu halten ist. "Ich hoffe, dass ich Dennis überreden kann, hier zu bleiben." Doch Wegner träumt von der vierten Klasse: "Ich würde mir den Schritt auf jeden Fall zutrauen." Und einen echten "Erzieher" können viele Teams gebrauchen. tr

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