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Berlusconi vermittelt im Streit mit EU-Kommission

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Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi will einem Kompromiss mit der EU-Kommission über das so genannte "Schuldendehngesetz" finden. Das Gesetz bewahrte die meisten italienischen Klubs bisher vor der Pleite.

Silvio Berlusconi hat den Streit um das so genannte "Schuldendehngesetzt" mit der Europäischen Union zur Chefsache erklärt. Die Regierung in Rom und die italienische Fußball-Liga suchen hektisch nach einem Ausweg im Streit mit der EU-Kommission, die am Dienstag zwei Verfahren gegen das umstrittene Bilanzgesetz für Profisportvereine eingeleitet hat. Laut des Gesetzes können italienische Fußball-Klubs, bei denen Spielergehälter am schwersten auf die Bilanzen lasten, Wertminderungen der Spieler über zehn Jahre abschreiben.

Das Gesetz verletzt aus Sicht der Kommission die Buchhaltungs- und die Beihilfevorschriften der EU und würde außerdem den Vereinen eine unzulässige staatliche Beihilfe in Form von Steuererleichterungen gewähren. Durch das modifizierte Abschreibungsgesetz hatte der italienische Regierungschef und Boss des Champions-League-Siegers AC Mailand, Silvio Berlusconi, im Sommer einige Vereine vor dem Konkurs bewahrt.

Italiens Vize-Sportminister zu Kompromiss bereit

Die Gefahr eines finanziellen Zusammenbruchs macht den italienischen Top-Vereinen arg zu schaffen. Der italienische Vize-Sportminister, Mario Pescante, zeigte sich zum Kompromiss bereit. Er wolle so rasch wie möglich prominente Regierungsexperte einsetzen, um das Gesetz an die Forderungen der Kommission anzupassen.

Rom hat zwei Monate Zeit, um auf die Bedenken des EU-Binnenmarktskommissars Frits Bolkenstein zu reagieren, der ein "Vertragsverletzungsverfahren" in der Buchhaltungsfrage eingeleitet hat. Ein Monat Zeit hat die Regierung außerdem, um zum Staatshilfeverfahren unter der Verantwortung von Wettbewerbskommissar Mario Monti Stellung zu nehmen. Laut Schätzungen von Experten konnten die Klubs dank des Gesetzes dieses Jahr die Zahlung von zirka einer Milliarde Euro Steuer sparen. "Monti hat Dialogsbereitschaft gezeigt, nun liegt es an uns, ihm Vorschläge zu unterbreiten, die zu einer Lösung führen können. Die Lage ist nicht tragisch. Wir können das Gesetz ändern", versicherte Pescante.

Auch der Präsident des Fußballverbands FIGC, Franco Carraro, zeigte sich optimistisch. "Man kann nicht von Staatshilfen reden. Es handelt sich um Steuerabschreibungen, nicht um Gelder, die den Klubs geschenkt werden", kommentierte Carraro. Er erklärte sich überzeugt, dass die Regierung einen guten Kompromiss mit Brüssel ausarbeiten werde. Mit der Aufgabe, eine Lösung auszuarbeiten, könnte der Unterstaatssekretär Gianni Letta beauftragt werden, der als einflussreichster Berater Berlusconis gilt.

Bologna-Trainer Mazzone nimmt Klubchefs in die Pflicht

Der Coach des italienischen Serie-A-Klubs FC Bologna, Carlo Mazzone, machte die Klubchefs für die prekäre Lage der italienischen Profivereine verantwortlich. "Jahre lang sind sie mit dem Geld umgegangen, als würden sie Monopoly spielen. Dabei ging es um echtes Geld und jetzt ist der Schuldenberg enorm geworden", so Mazzone.

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