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Bundestrainer Klinsmann will sein Team einschwören

Bundestrainer Klinsmann will sein Team einschwören
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Die deutsche Nationalmannschaft trifft sich am Sonntagabend im Kempinskis-Hotel in Gravenbruch, um sich auf das erste Länderspiel unter Bundetrainer Jürgen Klinsman vorzubereiten. Dabei will der neue Chef einiges ändern.

Vieles wird sich ähneln, aber auch einiges wird anders verlaufen: Wenn sich die deutsche Nationalmannschaft am heutigen Sonntagabend wie immer vor Länderspielen im Kempinski-Hotel in Gravenbruch trifft, beginnt zwei Jahre vor der WM 2006 im eigenen Land eine neue Zeitrechnung. In einer Teamsitzung am Montag und vielen Einzelgesprächen will der neue Bundestrainer Jürgen Klinsmann seine Spieler nicht nur auf seine Premiere am Mittwoch (20.45 Uhr/live in der ARD) in Wien gegen Österreich, sondern vor allem auf seine Philosophie für die kommenden zwei Jahre einschwören.

"Das Ziel ist es, dass bei allen ab sofort das Bewusstsein vorhanden ist: Mit diesem Spiel hat das Projekt 2006 begonnen", sagte Klinsmann, der vor seinem Debütanten-Ball in Wien zunächst noch keine Absagen hinnehmen musste, am Sonntag. 19 Spieler, darunter Neuling Frank Fahrenhorst, 17 EM-Teilnehmer und drei Torhüter lud der 40-Jährige zu einem ersten "Schnupperkurs" ein.

Viele Gespräche sind geplant

"Ich werde viele Gespräche mit den Spielern führen, damit man sich menschlich kennenlernt und ein Gespür für einander entwickelt", kündigte der 108-malige Nationalspieler an. Zusätzlich will er den Spielern am Montagvormittag in einer Mannschaftssitzung "meine Vorstellungen deutlich machen". Um mehr Zeit zu haben, strich Klinsmann seinen Stars gleich einmal die sonst üblichen Einzeltermine. Von einem "Maulkorberlass" könne aber nicht die Rede sein, es sollen vielmehr "alle Voraussetzungen für einen optimalen Neuanfang geschaffen werden", betonte DFB-Pressesprecher Harald Stenger.

Zu einem optimalen Neuanfang würde auch ein Sieg gegen Österreich gehören. "Wir wollen natürlich gewinnen und guten Fußball zeigen", sagte deshalb auch Klinsmann, machte aber bereits deutlich, dass für ihn letztendlich "nur die WM zählt". Dennoch wolle man mit einem Starterfolg "das Selbstwertgefühl und die Euphorie in die folgenden Monate mitnehmen. Das Österreich-Spiel ist die erste Etappe auf unserem Weg, eine stabile Mannschaft zu erreichen, die auf hohem Niveau spielt", erklärte Klinsmann-Assistent Joachim Löw der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Perspektivische Denkweise

Man werde perspektivisch in Richtung 2006 denken, so Löw weiter. Dies gelte auch für die Taktik: "Man darf jetzt nicht eine völlig neue taktische Ausrichtung erwarten, sondern wir wollen die Mannschaft schrittweise dorthin führen, wohin wir sie haben wollen. Es ist klar, dass wir nicht gleich zu viele Dinge versuchen zu ändern, das ist zu komplex und nicht machbar."

Einige Änderungen hat Klinsmann jedoch bereits angekündigt. So wird die Mannschaft nach Länderspielen nicht direkt die Heimreise antreten, um den Teamgeist zu stärken. "Klinsi" will mit der Mannschaft noch einmal über das Spiel reden, zudem können angeschlagene Spieler behandelt werden.

Torhüterroation birgt Konfliktpotential

Weitaus mehr Konfliktpotential birgt jedoch die Ankündigung des neuen Bundestrainers, bei seinen drei Torhütern Oliver Kahn, Jens Lehmann und Timo Hildebrand eine Rotation einzuführen. Vor allem für Kapitän Kahn kommt diese Ankündigung einer Degradierung gleich. Doch Klinsmann ("Olli wird damit kein Problem haben") und Löw sehen dies gelassen. "Das Torhüterthema wird einfach zu hoch gehängt. Diese Dynamik ist gar nicht nötig", sagte Löw.

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