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DÜSSELDORF: Berthold-Theater - Reif für Daily-Soap

DÜSSELDORF: Berthold-Theater - Reif für Daily-Soap
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Wieder Theater in Düsseldorf. Nicht zum ersten Mal in der Hauptrolle: Düsseldorfs Ex-General-Manager Thomas Berthold, der am Montag bei der Fortuna vor die Tür gesetzt wurde.

Wieder Theater in Düsseldorf. Nicht zum ersten Mal in der Hauptrolle: Düsseldorfs Ex-General-Manager Thomas Berthold, der am Montag bei der Fortuna vor die Tür gesetzt wurde. In der zuletzt gezeigten Außendarstellung ist der Verein sicherlich reif für eine Daily-Soap. Ein Vorteil: Die Themen gehen offensichtlich nie aus, der Unterhaltungswert würde riesige Quoten garantieren. Zuerst die Rauswürfe und folgenden Begnadigungen von Thomas Hoersen und Marcel Podszus, dann die Diskussionen um Ex-Trainer Massimo Morales, der nach langem Hin und Her schließlich gefeuert wurde. Jetzt Berthold, dem Spesenbetrug im ganz großen Rahmen (104 Euro Restaurant-Rechnung aus dem August 2003) als Kündigungsgrund genannt wurde. Sicher nur ein Vorwand, um den Weltmeister von 1990 zu beurlauben. An der Demontage des bei den Fans wenig populären Bertholds wird schon seit längerer Zeit gearbeitet. Fakt: Der ehemalige Stuttgarter agierte in der Tat nicht glücklich, sein hohes Gehalt (durch Zuschauerpartizipation 2004 über 300.000 Euro) und insbesondere die Spielertransfers standen in keinem Verhältnis. Die Berthold-Aussage, "Erfolg ist planbar", kann in diesem Fall in die Tonne gekloppt werden. Gestern gab es dann den Termin vor dem Arbeitsgericht, nachdem eine friedliche Einigung natürlich nicht möglich war. Fortuna will Vorschüsse in Höhe von 51.000 Euro zurück, Berthold fordert gar 215.000 Euro. 110.000 Euro aus Einnahmen der Arena-Spiele und 105.000 Euro, weil seine Lebensgefährtin nicht wie abgesprochen einen TV-Job als Moderatorin erhalten hat. Und, man kann es fast erraten, die Einigung blieb auch vor dem Arbeitsgericht aus, sollte es keine Annäherung geben, sieht man sich im Juni wieder. Weitere Personalien: Der ehemalige Bayer-Macher und "Big Boss" Reiner Calmund und LTU-Chef Jürgen Marbach werden bei den Wahlen zum Aufsichtsrat am 25. April für einen Posten kandidieren. Sicherlich zwei Akteure, die dem Verein helfen können, regionale und überregionale Sponsoren in das gemeinsame Boot zu bekommen. Was nur klappen dürfte, wenn die unsäglichen Nebenkriegsschauplätze endlich begraben werden. Denn, auch wenn es keiner für möglich hält, sollte der Sport im Vordergrund stehen. Und da steht für die Fortuna, die sich weiterhin im Abstiegskampf befindet, am Freitag die Partie gegen Holstein Kiel an. Fast wohltuend kann bei dem ganzen Chaos festgestellt werden, dass Trainer Uwe Weidemann sich nur auf seine Elf konzentriert. Jegliche Fragen nach dem Berthold-Szenario wurden rigoros weggewischt. "Ich sage zu diesem Thema gar nichts. Ich habe einen Auftrag, der heißt, Fortuna in der Klasse zu halten." Wobei Weidemann gegen die "Störche" auf Frank Mayer (Zerrung) und Andreas Lambertz weiterhin verzichten muss. Lambertz, der am Dienstag zur Kernspin-Tomographie musste, erklärt: "Ich habe seit einer Woche eine Grippe, die mich voll erwischt hat. Zudem wurde die Entzündung um die Achillessehne bestätigt. Montag beginne ich wieder mit der Reha, in ein oder zwei Wochen will ich wieder bei der Elf sein." Schlusswort Weidemann: "Es wäre sehr wichtig, Freitag zu gewinnen. Nach dem Match wissen wir, was der Dreier gegen Wuppertal wert war. Entscheidend wird sein, wieder genau 100 Prozent zu bringen. Dann haben wir gezeigt, wie schwer es ist, uns zu schlagen." Und je schneller die Punkte eingeheimst werden, desto einfacher sind die Planungen für die kommende Spielzeit. Hier wird neben dem Bocholter "Pino" Canale, dem Essener Marcus Wedau auch Duisburgs Abwehr-Routinier Dietmar Hirsch gehandelt.

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