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Ein Kangal und der Pitbull

VfB Hüls: Ein Kangal und der Pitbull
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Der Schock sitzt Engin Yavuzaslan noch in den Gliedern. Der Kapitän des VfB Hüls hat sich erstmals in seiner Laufbahn eine schwerere Verletzung zugezogen.

„Und dann auch noch einen Patellasehnenanriss“, schüttelt der 29–Jährige den Kopf. Mindestens sechs Wochen ist der ehemalige Bochumer nun außer Gefecht. Aktuell muss Yavuzaslan eine Schiene tragen, mit der er das Knie nur bis maximal 30 Grad beugen kann. „Alle 14 Tage wird der Bewegungsspielraum um 15 Grad erweitert“, erzählt der „Abräumer“, dem schon jetzt die Decke auf den Kopf fällt.

„Besonders ärgerlich ist, wie es passiert ist“, seufzt Yavuzaslan. „Ich bin ein aggressiver Typ und wenn es im Zweikampf gewesen wäre, okay. Aber ohne gegnerische Einwirkung im Training ist das schon mehr als blöd.“ Beim Auftakt wird Yavuzaslan fehlen. Ausgerechnet gegen Alemannia Aachen II, im Derby gegen Erkenschwick sowie gegen den Topfavoriten Germania Windeck. „In dieser geilen Liga nicht dabei zu sein, ist bitter“, schüttelt er ungläubig den Kopf. „Wir haben eine sehr junge Truppe, die sicherlich Perspektive hat. Dass ich als erfahrener Typ jetzt nicht helfen kann, ist eine Katastrophe.“

Eine Katastrophe ist zudem, dass er nicht mehr mit David Piorunek zusammenspielen kann. Der Mittelfeldspieler ist zum Bonner SC gewechselt und steht seit dem wirtschaftlichen K.o. des Klubs im Regen. „Deshalb trainiere ich derzeit ja wieder in Hüls“, ist Piorunek glücklich, beim VfB mit offenen Armen empfangen worden zu sein. Yavuzaslan geht deshalb sogar noch einen Schritt weiter: „Er soll einfach zurückkommen. Die Nummer 18 habe ich David auch frei gehalten.“

Doch eine Rückkehr an den Badeweiher muss Piorunek ausschließen. „Ich warte auf die Zusage für einen Studienplatz an der Sporthochschule Köln. Der Weg nach Marl ist einfach zu weit, besonders vor dem Hintergrund, dass ich kein Auto habe.“ Yavuzaslan lässt nicht locker. „Ich habe mit David so viele Zweikämpfe gewonnen, dass er sich das lieber noch einmal überlegen soll. Ich war der Kangal, ein türkischer Hirtenhund, und er war mein Pittbull.“

Über den tierischen Vergleich kann Piorunek nur schmunzeln: „Engin soll sich mehr auf Fußball als auf Hunde konzentrieren. Nein, im ernst: Mit Engin und den Jungs hat es in der Klasse schon richtig Spaß gemacht. Aber in den nächsten zwei Jahren wird es wohl nicht möglich sein, weil mein Studium einfach Vorrang hat.“ Für Yavuzaslan ist es derweil die Genesung, die aber hoffentlich nicht so lange dauern wird.

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