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Berlin: Rivale S04
Erzfeind kann Hertha in Liga zwei schießen

Berlin: Fanprojektleiter vor Duell mit S04
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Sollte Hertha BSC am Samstag gegen Schalke nicht gewinnen, hätten die Berliner den Rekord des Stadtnachbarn Tasmania von 14 Heimspielen ohne Sieg eingestellt.

Der Stadtnachbar stieg danach sang und klanglos aus der Bundesliga ab. Das gleiche Schicksal droht nun der „Alten Dame“, die sich im Fall einer Niederlage vielleicht schon am Samstag nach 13 Jahren aus der Bundesliga verabschieden muss. Eine heikle Situation. Denn ausgerechnet zu den Anhängern der Königsblauen pflegen die Fans der Berliner seit den Zeiten des Bundesligaskandals eine ganz besondere Rivalität.

Der Leiter des Berliner Fan-Projektes Ralf Busch glaubt dennoch nicht an eine Wiederholung der Vorfälle aus dem Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg, als nach dem Siegtreffer des Clubs 100 Chaoten ausrasteten und mit Eisenstangen bewaffnet das Spielfeld stürmten. Das darauf folgende Heimspiel gegen den VfB Stuttgart durfte der Hauptstadtclub deshalb nur vor 25.000 Zuschauern austragen. Die Ostkurve, dort, wo sonst die lautesten Hertha-Fans stehen, blieb leer.

Ralf Busch, „Lieblingsgegner“ Schalke 04 kann Hertha BSC am Samstag endgültig in die Zweite Liga schießen. Ein Horrorszenario für Sie?

Noch bin ich optimistisch, dass wir mit einem Sieg doch noch mal Hoffnung schöpfen können. Aber so makaber es klingt. Die Fans mussten sich ja schon länger darauf einstellen, dass es vielleicht so kommt. Deshalb trifft es uns nicht ganz unvorbereitet. Für einige Fans wäre das aber sicher ganz besonders bitter, wenn ausgerechnet Schalke 04 den Abstieg der Hertha besiegeln würde.

Foto: firo.

Zwischen den Anhängern des FC Schalke 04 und denen der Hertha besteht eine besondere Rivalität. Befürchten Sie im Fall des Abstiegs erneute Ausschreitungen wie beim Heimspiel gegen Nürnberg?

Der Ursprung dieser Rivalität liegt bereits 40 Jahre zurück und ist in der Zeit des Bundesligaskandals 1971/1972 zu suchen. Während die Schalker später durch das Sportgericht des DFB nach und nach begnadigt wurden, wurden die Sperren gegen die Berliner Spieler aufrecht erhalten. Damals fühlten sich die Fans der Hertha ungerecht behandelt. Das hat sich dann über Auseinandersetzungen in den 1980er Jahren nach und nach verstetigt und wird heute vor allem auf Berliner Seite - und das ist grotesk - größtenteils von Personen gepflegt wird, die fern dieser eigentlichen Erlebnisse sind. Glücklicherweise gehen die Schalker Fans mit dieser speziellen Beziehung inzwischen viel lockerer um, als unsere eigenen Anhänger, die immer noch dieser alten Tradition nachhängen. Den Schalkern ist es inzwischen nämlich ziemlich egal, ob Hertha absteigt, oder nicht. Deswegen glaube ich nicht, an zusätzliches Konfliktpotenzial. Wobei der Abstieg alleine schon schlimm genug wäre.

Halten Sie dennoch besondere Sicherheitsmaßnahmen für erforderlich?

Für Berlin steht unheimlich viel auf dem Spiel. Deswegen wird sicher eine angespannte Atmosphäre im Stadion herrschen. Es ist klar, dass es nach den Ereignissen gegen Nürnberg eine erhöhte Aufmerksamkeit der Ordnungsbehörden geben wird.. Aber die Vorfälle gegen den 1. FC Nürnberg sind aufgearbeitet. Die Strafe des Sportgerichtes des DFB wurde vom Verein und den Fans akzeptiert. Es sind keine besonderen Maßnahmen geplant, die über das übliche Maß bei Spielen in dieser Größenordnung hinausgehen. Hertha BSC hat da ein vernünftiges Maß angelegt. Und das halte ich auch für richtig. Es darf nach der Aussperrung gegen den VfB Stuttgart keine zweite Kollektivbestrafung geben. Es ist eher so, dass die ganz überwiegende Zahl der Fans geschockt ist, in welche Situation Hertha BSC da durch die eigenen Anhänger geraten ist und alles dafür tun wird, den drohenden Abstieg doch noch abzuwenden.

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