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Gold für Riesch in der Super-Kombination

Olympia: Gold für Maria Riesch
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Als dritte Deutsche nach Christel Cranz 1936 und Katja Seizinger 1998 hat Maria Riesch Olympisches Gold in der alpinen Super-Kombination gewonnen.

Maria Riesch schüttelte nur ungläubig den Kopf und wischte sich mit der Hand ein Tränchen aus dem linken Auge: Die Partenkirchnerin hat sich erneut als „Comeback Kid“ erwiesen und in Whistler goldrichtig kombiniert.

Einen Tag nach dem für sie enttäuschenden achten Platz in der Olympia-Abfahrt fand die 25 Jahre alte Partenkirchnerin bei der Super-Kombination wieder in die Spur und fuhr zum ersten deutschen Olympiasieg bei den Alpinen seit dem Slalom-Triumph von Hilde Gerg 1998 in Nagano. „Gold - das ist der Hammer, eine starke Wiederauferstehung. Ich bin jetzt einfach nur noch glücklich. Ich wusste, dass ich gut drauf bin, kein Vergleich zu gestern. Ich hatte eine innere Ruhe, weil ich wusste, dass mir der Lauf liegt und, dass ich eine Medaille gewinnen würde, wenn ich einfach nur fahre, was ich kann“, sagte das „Golden Girl“ nach seinem Coup.

Riesch ist die achte deutsche Alpin-Olympiasiegerin und die dritte in einer Kombination nach den Legenden Christl Cranz 1936 und Katja Seizinger 1998. Im Vorbeifahren beendete sie außerdem nach 18 Wettbewerben die bleierne Zeit des Deutschen Skiverbandes (DSV) ohne Olympia-Medaille seit Kombi-Bronze von Martina Ertl 2002 in Salt Lake City. Bei der Kombi-Abfahrt schien es für Riesch schon wieder schief zu gehen, als sie beim zweiten Sprung nach 18 Fahrsekunden nur mit Mühe einen Sturz verhinderte und weit von der Ideallinie abkam. „Das war eine Schrecksekunde, da habe ich mich in der Luft verdreht und bin blöd aufgekommen. Das hat Zeit und Speed gekostet, danach wusste ich: jetzt muss ich Vollgas geben“, sagte sie - und tat es.

Riesch kämpfte sich mit einer couragierten Fahrt noch auf Platz zwei, nur 0,33 Sekunden hinter Abfahrts-Olympiasiegerin Lindsey Vonn (USA). Im folgenden Slalom spielte die Weltmeisterin dann ihre ganze Klasse aus und fuhr mit siebtbester Laufzeit zu Gold. Im Ziel riss sie die Arme hoch - doch Vonn stand noch oben. Aber die Amerikanerin verlor die Nerven, stürzte - und Riesch durfte jubeln.

In 2:09,14 Minuten lag sie vor Julia Mancuso (USA), die schon Abfahrtssilber gewonnen hatte (2:10,08), und Anja Pärson (Schweden/2:10,19), die 22 Stunden nach ihrem schlimmen Sturz bei der Abfahrt ebenfalls ein unglaubliches Comeback feierte. Gina Stechert (Oberstdorf) schied nach Platz sechs in der Abfahrt im Slalom nach rund 20 Fahrsekunden aus. „Maria ist außer sich, hat sogar Tränen in den Augen gehabt“, sagte Stechert, die sich mit der Teamkollegin freute: „Wir werden heute noch feiern, es wird bestimmt gut.“ Auch ZDF-Expertin Hilde Gerg verneigte sich vor Riesch: “Maria ist eine ganz Große. Nach so einem Rennen wie gestern wieder aufzustehen, ist sensationell.“

Die Rennleitung hatte auf Pärsons Sturz und weitere Unfälle bei der Spezialabfahrt reagiert und den „Franz´s Run“ etwas entschärft. Der Zielsprung wurde abgetragen und bereitete keiner Fahrerin mehr größere Probleme, zudem wurde die Strecke verkürzt. „Wir machen die ganze Sache etwas leichter“, sagte Rennleiter Atle Skaardal dazu. Riesch ging nach ihrem Abfahrtsdesaster äußerst motiviert ins Rennen. „Ich gehe mit Vollgas drauf“, kündigte sie an - und ließ den Worten Taten folgen. Die „Ski-Königin“ zauberte eine fast perfekte Kopie der Olympia-Generalprobe von 2008 in den Schnee von Whistler. Auch damals hatte sie die Abfahrt verpatzt, war gar gestürzt. Zwei Tage später gewann sie dann die Super-Kombi.

„Sie überrascht mich immer wieder, wie sie zurückkommt. Das kann sie wie keine andere“, sagte Frauen-Chefcoach Mathias Berthold nach Rieschs jüngster „Auferstehung“. Vor zweieinhalb Wochen in St. Moritz schied Riesch erst in der Super-Kombination aus, ehe sie tags darauf der „unbezwingbaren“ Vonn die erste Niederlage in der Abfahrt nach zuvor fünf Siegen in Folge in diesem Winter zufügte. Bei der Olympia-Abfahrt musste Riesch ihrer Freundin Vonn dann doch wieder den Vortritt lassen, und sie gab zu, „dass für mich die Welt da ein bisschen untergegangen ist“. Nur einen Tag später ging für Maria Riesch die Sonne wieder auf - und sie strahlte golden.

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