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FSV Mainz 05
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17:30 |
1. FC Köln
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Markus Gisdol ist beim 1. FC Köln Geschichte. Nach der Last-Minute-Pleite gegen Mainz 05 (2:3) wurde er beurlaubt. Friedhelm Funkel soll nun in den restlichen sechs Partien versuchen, die Kölner vor dem erneuten Abstieg in die 2. Bundesliga zu retten. Der Klub bestätigte am Montag, dass Funkel die Mannschaft bis zum Saisonende übernehmen wird. Es wird eine schwierige Mission. Die nächsten beiden Gegner heißen Bayer Leverkusen und RB Leipzig, der Rückstand auf Arminia Bielefeld und Hertha BSC beträgt drei Zähler, nach diesen Partien kann der Rückstand noch größer sein.
Denn: Die Probleme in Köln sind groß. Schon vor dem Antritt von Horst Heldt. Das Erbe von seinem Vorgänger Armin Veh wog schwer. Ein großer, zu teurer Kader, viele Spieler mit langfristigen Verträgen ausgestattet, ohne dass sie dem Klub sportlich noch helfen können. Und dann die Bilanz der letzten Monate.
15 Pleiten in 28 Saisonspielen, von den letzten 38 Partien unter Gisdol gewann Köln nur fünf Partien. Was für eine desaströse Bilanz, vermutlich kam der Trainerwechsel zu spät, die Nibelungentreue von Sportchef Horst Heldt wurde nicht belohnt. Mit Blick auf den Kader fällt auf: Auch hier lag Heldt daneben, sehr oft sogar. Eine Parallele zu Veh.
Acht Spieler holte er in dieser Saison. Ondrej Duda ist Stammspieler, der Rest konnte nie wirklich helfen, auch wenn BVB-Leihgabe Marius Wolf zum Stamm gehört, in den letzten Wochen fiel er zumeist durch böse Patzer als Rechtsverteidiger auf. Ansonsten gab Heldt viel Geld für wenig Leistung aus. Dimitrios Limnios, Winterleihgabe Emmanuel Dennis oder Angreifer Tolu Arokodare konnten bisher nicht im Ansatz zeigen, dass sie in der Bundesliga mithalten können. Winterzugang Max Meyer zündet auch nicht.
Auch dadurch dümpelt der FC wieder am Ende der Tabelle rum, zudem hat es Gisdol nie geschafft, seiner Mannschaft eine Handschrift zu verpassen. Defensiv setzte er zu oft auf die falschen Spieler, offensiv fand Köln selten statt.
Daher droht nun erneut der Abstieg, Köln könnte die 2. Liga neben dem 1. FC Nürnberg, Fortuna Düsseldorf, Hannover 96, Schalke 04 weiter aufwerten. Sollte es runter gehen, erwartet Heldt oder einen Nachfolger, sollte er aufgrund seiner bisher gescheiterten Personalpolitik auch gehen müssen, ein erneuter großer Umbruch.
Wie vor der laufenden Saison müsste Köln erstmal eine Kaderverkleinerung vornehmen. Die fünf ausgeliehenen Spieler würden Köln sowieso verlassen, zudem die drei Spieler, bei denen die Verträge auslaufen. Sturmtalent Marvin Obuz soll kurz vor seiner Vertragsverlängerung stehen. Acht ausgeliehene Spieler kommen auf der anderen Seite zurück, bis auf Louis Schaub und Tomas Ostrak konnte niemand bei seinem neuen Klub nachhaltig auf sich aufmerksam machen.
Bedeutet: Köln wird auf die wenigsten Spieler setzen, sie aber auch nur schwer abgeben können. Es bedarf Abfindungen oder Gehaltsbeteiligungen, um die Akteure erneut ausleihen oder abgeben zu können. Leistungsträger sind zudem kaum zu halten und vermutlich werden beim Abstieg Ausstiegsklauseln greifen, die es den wenigen Leistungsträgern wie Sebastiaan Bornauw oder Ellyes Skhiri erlauben, für vergleichsweise wenig Ablöse zu wechseln.
Und Köln braucht im Abstiegsfall dringend Ablösen. Durch die Corona-Krise wurde das Eigenkapital fast aufgebraucht, fast 60 Millionen Euro Umsatz brachen dem Klub weg. Daher müsste Köln auch in der 2. Bundesliga kleine Brötchen backen, auch wenn der Klub betont, dass das Ziel der direkte Wiederaufstieg wäre, die Verträge so gestaltet sind, dass in Liga zwei etwa 50 Prozent weniger gezahlt werden würde.
Trotzdem wären die Voraussetzungen andere als beim letzten Abstieg. Da ging der FC als haushoher Favorit in die Saison - ausgestattet mit dem größten Etat. Jetzt wäre da vermutlich noch der FC Schalke, Hannover 96, dazu Fortuna Düsseldorf, vielleicht der HSV. Traditionsvereine, die sich auch auf die Fahne schreiben, ganz vorne zu landen.
Die Aussichten für den 1. FC Köln, sie waren schon mal besser. Es sei denn, Friedhelm Funkel macht seinem Name als Retter mal wieder alle Ehre. Dann kann der FC die vielen Probleme weiter in der Bundesliga angehen.
Die Kadersituation des 1. FC Köln in der Übersicht
Vertrag bis 2021
Marco Höger
Max Meyer
Salih Özcan
Marvin Obuz
Vertrag bis 2022 Julian Krahl
Rafael Czichos
João Queirós
Jannes Horn
Benno Schmitz
Dominick Drexler
Florian Kainz
Jan Thielmann
Vertrag bis 2023
Timo Horn
Jorge Meré
Robert Voloder
Kingsley Ehizibue
Ellyes Skhiri
Jonas Hector
Jens Castrop
Tim Lemperle
Sebastian Andersson
Vertrag bis 2024
Sebastiaan Bornauw
Sava Cestic
Noah Katterbach
Ondrej Duda
Ismail Jakobs
Dimitrios Limnios
ausgeliehene Spieler, die zurückkommen
Louis Schaub ( FC Luzern / Vertrag in Köln bis 2022)
Kingsley Schindler (Hannover, Vertrag in Köln bis 2023)
Tomas Ostrak (MFK Karvina, Vertrag in Köln bis 2022)
Vincent Koziello (CD Nacional, Vertrag in Köln bis 2022)
Marcel Risse (Viktoria Köln, Vertrag in Köln bis 2022)
Lasse Sobiech ( FC Zürich, Vertrag in Köln bis 2022) Anthony Modeste (AS Saint-Étienne, Vertrag in Köln bis 2023)
Niklas Hauptmann (Holstein Kiel, Vertrag in Köln bis 2023)
ausgeliehene Spieler, die Köln verlassen werden Ron-Robert Zieler (Hannover 96)
Elvis Rexhbecaj (VfL Wolfsburg)
Marius Wolf (BVB)
Emmanuel Dennis (FC Brügge)
Tolu Arokodare (Valmiera FC)
