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Regionalliga-Reform
3. Liga kritisiert DFB-Pläne

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Regionalliga-Reform: 3. Liga kritisiert DFB-Pläne
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Die anstehende Regionalliga-Reform schlägt hohe Wellen im deutschen Fußball. Mittlerweile wird ein Modell bevorzugt. Doch nun meldet sich die 3. Liga zu Wort.

Das Modell sieht dabei vor, dass es weiterhin bei fünf Regionalligen bleibt. Die Meister der Regionalliga West und Südwest bekommen einen festen Aufstiegsplatz, die Titelträger aus den anderen drei Ligen spielen zwei weitere Aufsteiger aus. Auch DFB-Präsident Reinhard Grindel unterstützt die Pläne. Doch dieses Konzept wird keine Unterstützung der 3. Liga erhalten. Im Gegenteil: Sie spricht von "fatalen Folgen" und greift den DFB an. Nun fordert die 3. Liga eine Expertenkommission für eine nachhaltige Lösung.

Im Wortlaut heißt es: "Die Frage nach der Zukunft der Regionalligen in Deutschland, mit der sich der DFB seit geraumer Zeit beschäftigt, ist auch und vor allem für die Zukunft der 3. Liga eine elementar wichtige. Derzeit zeichnet sich ab, dass beim DFB-Bundestag am 08. Dezember eine Beibehaltung des derzeitigen Modells mit fünf Regionalligen und einer Modifizierung der Aufstiegsregelung mit künftig vier Aufsteigern verabschiedet werden soll. Ein solcher Beschluss hätte auch fatale Folgen für die DFB-eigene 3. Liga.

Das Urproblem bliebe bestehen: Nach wie vor steigen nicht alle Meister der Regionalligen auf. Dies entbehrt jeglicher sportlichen Fairness in der Wertschätzung der erbrachten Leistungen der Meisterteams und Vereine über eine gesamte Saison hinweg. Gerade Absteigern aus der 3. Liga droht durch die teilweise fehlende Möglichkeit des direkten Wiederaufstiegs in dieser Zweiklassengesellschaft der Regionalligen finanziell der Kollaps. Die 3. Liga sähe sich - ohne Berücksichtigung ihrer Interessen - mit einem vierten Absteiger konfrontiert. Bereits im September hat die 3. Liga hierzu einen Forderungskatalog beim DFB hinterlegt, der neben vier Regionalligen mit direktem Auf- und Abstieg weitere Punkte zur strukturellen Verbesserung der 3. Liga enthält. Bis zum heutigen Tage hat sich der Verband hierzu nicht geäußert.

Vor dem Hintergrund der immer wieder betonten Bedeutung der Liga für den DFB ist solch eine Handhabe, die massive sportliche und finanzielle Auswirkungen auf die Vereine haben wird, eine absolute Enttäuschung.

Es bleibt festzuhalten: Bis heute hat die 3. Liga als Profiliga mit rund 160 Millionen Euro Umsatz keinen Sitz und keine Stimme beim DFB. Es scheint, als habe der Verband auch bei der aktuellen Thematik die Belange der Liga aus den Augen verloren. Die jetzt praktizierte Vorgehensweise widerspricht in unseren Augen deutlich der von DFB-Präsident Reinhard Grindel immer wieder propagierten Vertrauenskultur.

Die Vertreter der 3. Liga appellieren ausdrücklich an die Vernunft und den Verstand der Delegierten des DFB-Bundestages am 08. Dezember. Es braucht im Sinne aller die Einsetzung einer Expertenkommission, die eine nachhaltige, sportlich und finanziell faire Lösung der Strukturprobleme der Ligen unterhalb der drei bundesweiten Ligen erarbeitet. Dies muss unter Einbeziehung der DFB-eigenen 3. Liga erfolgen."

UPDATE: Mittlerweile widersprach Peter Frymuth, als DFB-Vizepräsident Spielbetrieb und Fußballentwicklung für die 3. Liga zuständig, den Anschuldigungen. "Wir haben natürlich darauf reagiert. Unter anderem ist beschlossen worden, dass der DFB für die Vereine der 3. Liga künftig zwei Millionen Euro für zusätzliche Maßnahmen zur Nachwuchsförderung zur Verfügung stellt", sagte er in einem Interview auf der DFB-Homepage. Weitere Ideen und Vorschläge der Drittligisten würden aktuell bearbeitet und geprüft. Sie sollen bei der nächsten Tagung der Vereine besprochen werden.

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