Mit diesem Glanzstart untermauerten die Ostwestfalen ihre Rolle als Geheimfavorit.
Wer den SC Verl immer noch nicht auf der Rechnung hat, der sollte ich mal die folgenden Zahlen auf der Zunge zergehen lassen: SCV-Trainer Andreas Golombek konnte sich gegen Rot-Weiß Oberhausen den Luxus erlauben, 110 (!) Regionalliga-Tore und insgesamt 415 Regionalliga-Partien in Person von Robert Mainka (150 Spiele, 50 Tore), Manuel Rasp (129/23), Simon Engelmann (89/20) und Marcel Kunstmann (47/17) auf der Bank zu lassen. „Das ist natürlich ein Luxusproblem, das jeder Trainer der Welt wohl gerne hat. Ich weiß, was ich in der Offensive in der Hinterhand habe und freue mich über die Alternativen. Es klingt wie ein Floskel, ist es aber nicht: alle Spieler werden im Laufe der Saison zu ihren Einsatzzeiten kommen“, betont Golombek.
Die große RS-Trainerumfrage zur Regionalliga West
Dass die Schwarz-Weißen von einigen Experten als Favoritenschreck und sogar Geheimfavorit betitelt werden, amüsiert den 46-Jährigen A-Lizenzinhaber: „Mal im Ernst, wir können uns doch nicht mit Viktoria, Essen, Lotte oder Oberhausen messen. Bei uns gehen alle Spieler arbeiten und stehen um 16.30 Uhr auf dem Platz. Wenn wir dann Freitagabends nach Essen fahren, müssen manche mit dem Auto hinterher, weil sie es nicht zum Treffpunkt schaffen. Das ist die Wahrheit.“
Nichtsdestotrotz will Golombek den Sportclub nicht kleiner machen, als er ist und hat auch seine Ziele mit den Verlern: „Wenn wir einen einstelligen Tabellenplatz belegen, dann sind wir an der Poststraße alle zufrieden.“ Mit den 110 Toren in der Hinterhand dürfte der Realisierung dieser bescheidenen Zielsetzung wohl nichts im Wege stehen.