Mit dem FC Bayern spielt Manuel Neuer am Dienstagabend im Rückspiel gegen Lazio Rom um den Einzug ins Viertelfinale der Champions League. Das dürfte für den mehrmaligen Welttorhüter längst Routine sein, hat er doch bereits 135 Partien in der Königsklasse bestritten.
Auf den Tag genau vor 16 Jahren war das noch anders: Damals löste Neuer erstmals in seiner Karriere das Ticket für ein Champions-League-Viertelfinale – noch im Trikot des FC Schalke 04.
Und der 5. März 2008 dürfte ein richtungsweisender für die spätere Laufbahn des gebürtigen Gelsenkircheners gewesen sein. Beim Duell zwischen dem FC Porto und S04 wuchs er über sich hinaus.
Mit seiner Leistung ließ der damals 21-Jährige die vorhandenen kritischen Stimmen im Schalker Umfeld verstummen und sorgte erstmals über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen. "Ich hatte damals einen Sahnetag, an dem alles funktionierte", sagte Neuer einige Jahre später über seinen Auftritt, der Porto verzweifeln ließ. Weisse noch?
Neuer wächst in Porto über sich hinaus
Mit einem 1:0-Hinspielsieg im Rücken reiste S04 in die portugiesische Hafenstadt. Die gute Ausgangsposition wackelte aber schnell. Porto um Superstar Ricardo Quaresma brannte ein regelrechtes Offensivfeuerwerk ab, kam zu zahlreichen Großchancen. Dass sich die Königsblauen mit einem 0:1 nach der regulären Spielzeit in die Verlängerung retteten, war hauptsächlich Neuers Verdienst, der die Angriffe der Gastgeber beinahe im Alleingang abwehrte und eine Glanztat nach der anderen zeigte.
Der Keeper hielt Abschlüsse aus kürzester Distanz, brillierte mit der Hand, mit dem Fuß und im Eins-gegen-Eins. Im Elfmeterschießen trieb er Porto endgültig in den Wahnsinn.
Wir müssen uns als Mannschaft geschlossen bei ihm bedanken, dass wir weitergekommen sind.
Fabian Ernst nach dem Spiel über Manuel Neuer
Neuer parierte zwei Versuche - einen davon auf spektakuläre Weise, als er den platzierten und hart geschossenen Elfmeter von Lisandro Lopez, der den S04-Torhüter in der regulären Spielzeit als einziger bezwingen konnte, aus dem rechten Winkel kratzte.
Auf der Gegenseite verwandelten alle Schalker, Jermaine Jones schoss Schalke ins Viertelfinale. Als Held gefeiert wurde jedoch Neuer. "Manu hatte einen überragenden Tag, wir müssen uns als Mannschaft geschlossen bei ihm bedanken, dass wir weitergekommen sind", lobte Mittelfeldmann Fabian Ernst nach Abpfiff.
So zog Schalker erstmals in der Vereinsgeschichte in die Runde der letzten Acht ein. Dort scheiterten die Gelsenkirchener knapp am FC Barcelona. Und für Neuer war die Nacht von Porto der Auftakt in seine Weltkarriere. Weisse noch?