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DFL verklagt das Bundeskartellamt
Rauball: "Profifußball auf Dauer behindert"

TV-Zoff: DFL verklagt das Bundeskartellamt
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Im Streit um die Zentralvermarktung wird die Deutsche Fußball Liga (DFL) das Bundeskartellamt verklagen und rechnet bei der anstehenden gerichtlichen Auseinandersetzung nicht mit einem schnellen Ergebnis.

"Wir werden beim Oberlandesgericht in Düsseldorf Klage gegen das Kartellamt einreichen. Denn wir können nicht zulassen, dass vom Kartellamt weiter eine Rechtsmeinung geäußert wird, die den Profifußball auf Dauer behindert. Ich weiß zwar nicht, wann es eine Entscheidung geben kann, aber wir brauchen sicher einen sehr langen Atem", sagte Ligaverbandspräsident Reinhard Rauball beim Neujahrsempfang der DFL in Frankfurt/Main. Das Bundeskartellamt hatte im vergangenen Jahr wegen angeblicher Sponsorenabsprachen zwischen Liga und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) zunächst die Geschäftsräume der beiden Fachorganisationen durchsucht. Anschließend hatte die Bonner Behörde massive Auflagen in Bezug auf die Zentralvermarktung erhalten, wodurch der geplante Milliarden-Vertrag mit der Kirch-Tochter Sirius scheiterte.

Das Kartellamt hatte gefordert, dass die Free-TV-Zusammenfassung der Bundesliga am Samstag vor 20 Uhr stattgefunden haben muss. "Die amtliche Festsetzung der Sendezeiten sollte nicht Aufgabe des Bundeskartellamtes sein", sagte Rauball. Brisanz versprachen die nach dem Neujahrsempfang in der Frankfurter DFL-Zentrale direkt anschließenden Verhandlungen im Liga-Vorstand um die angedachten Veränderungen des Verteilerschlüssels bei den TV-Geldern. Vor allem Branchenprimus und Rekordmeister Bayern München will in Zukunft stärker an den TV-Einnahmen partizipieren, um international konkurrenzfähig zu bleiben. "Bei dem Thema müssen wir eine Kompromisslösung finden. Dabei geht es auch um Solidarität", sagte Rauball, der wegen der schwierigen Verhandlungen lächelnd hinzufügte: "Diese Gespräche müssten eigentlich vergnügungsteuerpflichtig sein."

Diskutiert werden in Kürze zudem die Aufstockung der 1. und 2 Bundesliga auf 20 Vereine sowie die von Bundesligisten Hannover 96 geforderte Abschaffung der der "50+1"-Regel, die verhindert, dass Investoren mehr als 50 Prozent der Anteile an einem Klub halten. Doch Rauball ist davon überzeugt, dass die Bundesliga auch ohne eine Aufstockung und ohne eine Abschaffung der "50+1"-Regel derzeit im internationalen Vergleich gut aufgestellt ist. Denn alle 18 Erstligisten und 12 Zweitligisten haben in der vergangenen Saison Gewinn gemacht. Und die Liga hat Verbindlichkeiten von nur 600 Millionen Euro, so viel Schulden hat mancher Klub in England ganz alleine.

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